Ansichten eines Informatikers

Noch’n #Aufschrei: Die Doppelmoral ist zurückgetreten

Hadmut
28.10.2013 20:34

Ich hatte ja neulich schon über die Doppelmoral der Susanne Gaschke geschrieben. Nun ist sie zurückgetreten – und wieder ganz doppelmoralig.

Natürlich waren’s wieder die Männer, denn sie meint, sie sei als Frau in einer männlich dominierten Politikwelt gescheitert. Klar, Frauen sind nie schuld, schon gar nicht an ihren eigenen Handlungen, Schuld haben immer die Männer, wer halt gerade vorbeiläuft. Egal wie korrupt, dämlich und unterträglich sie sich anstellen, die Schuld haben immer die Männer und die Gesellschaft. Wie schreibt der SPIEGEL so schön?

Nun sieht sich Gaschke als Opfer eines brutalen Systems, dessen “zerstörerisches Spiel” sie nicht länger mitspielen wollte. So ist es auch in ihren Büchern: Da gibt es immer ein böses System, das die Kindheit zerstört und kommerzialisiert und Kinder und Eltern zu Opfern macht.

In Kiel sah Gaschke sich als Opfer unveränderlicher Rituale, als Opfer der “alten Art”, Politik zu machen. Als Opfer sieht sie sich aber auch als Frau in einer männlich dominierten Politikwelt. Mehr oder weniger unterschwellig durchzieht das Geschlechterthema ihre zehnminütige Abschiedsrede. Gescheitert, sagt sie, sei sie als Frau. Sie wehrt sich dagegen, dass Politik nur etwas für “Beamte und Juristen und besonders harte Männer” sein soll. Und dagegen, dass “testosterongesteuerte Politik- und Medientypen” sie für zu weich halten.

“Testosterongesteuert” – das ist der ultimative Vorwurf gegen die Kieler Politik, also dumm, grob und triebgelenkt. Ein Wort, dass man eigentlich auf den Index setzen sollte. Weil es Männer herabwürdigt und diskriminiert und umgekehrt auch sofort so verstanden würde. Wer würde es schließlich wagen, die obere Etage des Kanzleramts als “östrogengesteuert” zu verunglimpfen? […]

Für die Sache der Frauen und die Diskussion um Frauen in Führungspositionen ist es nicht zuträglich, wenn Frauen wie Gaschke in einem wichtigen politischen Amt scheitern. Noch weniger zuträglich ist es, wenn sie ihr Scheitern auch noch damit begründen, dass sie Frauen sind.

Wenn schon Frauenrechtlerinnen ihr Scheitern damit begründen, dass sie Frauen sind, wie kann man dann noch von gleicher Befähigung ausgehen? Folgt aus dieser Aussage einer führenden Meinungsmacherin im Feminismus nicht zwingend, dass Oberbürgermeister ein Job für Männer ist, wenn „Frau” zum Scheitern führt, wie Gaschke behauptet?

Auch die FAZ berichtet darüber: Eine Frau, der Hass und das Testosteron:

Die Schuld für ihr Scheitern sucht sie bei anderen. Sie kritisiert kleinliche Mandatsträger, die Lokalzeitung sowie „testosterongesteuerte Politik- und Medientypen“. […]

Gaschke gab am Montag aber gar nicht diesen Fall als Begründung für ihren Rücktritt an. Sie sagte vielmehr: „Ich kann die politischen, persönlichen und medialen Angriffe, denen ich seit mehr als neun Wochen ausgesetzt bin, nicht länger ertragen.“ Eine Verwaltungsentscheidung sei „zum Gegenstand politischer, persönlicher und medialer Skandalisierung ausgewachsen, wie ich es niemals für möglich gehalten hätte“.

War das nicht genau die Methode, mit der die #Aufschrei-Bande, zu der Gaschke gehört, auf Brüderle losgegangen ist?

Das muss man sich echt mal reinziehen. Genau das, politische, persönliche, mediale Angriffe über Wochen, eine Nebensächlichkeit zum Gegenstand politischer, persönlicher und medialer Skandalisierung gemacht, genauo so, wie Gaschke es hier beschreibt, war die systematische Kriegführung gegen Brüderle. Da fand sie es toll. Ich hab sie ja in Hamburg erlebt, wie sie Feuer und Flamme war, und sich vor Freude kaum eingekriegt hat, da auf den einzudreschen und in einem Konferenzraum voller giftgeifernder Weiber ihn immer wieder so richtig dreckig und lustvoll als “`Alten Sack”‘ zu titulieren.

Fragt die Presse aber nach, warum sie da ein paar Millionen verschenkt, dann heult sie Rotz und Wasser und beselbstmitleidet sich, wie die Presse mit ihr umginge.

Boah, ist das widerlich.

So langsam kommt ans Licht, was hinter dem Feminismus so steht.

11 Monate im Amt, ein paar Millionen vergurkt, nichts als schlechte Laune und Ärger produziert – und schuld sind die Männer. Würde mich mal interessieren, wieviele Pensionsansprüche die für diese „Leistung” bekommt.

25 Kommentare (RSS-Feed)

m
28.10.2013 21:23
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anstaltszauber
28.10.2013 21:29
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Pensionsansprüche gibt es gottseidank wohl keine, dafür hätte sie wohl fünf Jahre Bürgermeisterin sein müssen….


[…] Nun zieht sie die Konsequenzen nicht ohne dabei nochmal auf die ach so bösen Männer zu schimpfen. Hadmut Danisch bringt es gekonnt auf den […]


ST_T
28.10.2013 21:48
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@Danisch

Vor allem: (Weiter unten im Spiegel-Artikel):

“Und das ist ein Frauenthema: Frauen sind oft Seiteneinsteigerinnen, sie sind weniger im System verankert, haben sich, siehe Merkel, nicht jahrzehntelang im System hochgedient. Das kann ein Vorteil sein und ein Risiko.”

Also kurzgesagt: Sie wurden aufgrund irgendwelcher Quoten/Seilschaften in das Amt gehievt, haben aber von der eigentlichen Thematik keine Ahnung…

SEHR aufschlussreich! Vielen dank dafür.


Hadmut
28.10.2013 22:09
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> Sie wurden aufgrund irgendwelcher Quoten/Seilschaften in das Amt gehievt, haben aber von der eigentlichen Thematik keine Ahnung…

Genau das ist ja Ziel von Gender, Ausbildung und Lernen zu vermeiden.


oliver
28.10.2013 21:57
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Positiv ist festzuhalten, dass sie durch den Rücktritt auf viel Kohle verzichtet hat. Mit einer Abwahl nächster Woche hätte sie die nächsten fünf Jahre 75% ihres Gehalts bekommen.


Duschbrauser
28.10.2013 22:12
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Die ganze Rede: “mimimi”


@ST_T (((“Also kurzgesagt: Sie wurden aufgrund irgendwelcher Quoten/Seilschaften in das Amt gehievt, haben aber von der eigentlichen Thematik keine Ahnung…”)))

Aber, aber, ST_T. Das würde ja heißen, dass es durch Frauenquoten zu solchen Problemen kommt.

Dabei ist das Umgekehrte wahr: Es gibt viel zu wenig Quoten. Denn bestünden Parlamente (mitsamt der Opposition) nur aus Quotzen, dann wäre dieser testosteronverursachte Skandal nie geschehen.

Mehr Quoten, nicht weniger, sind die Lösung.

Wärest du ein wahrer Feminist, dann würdest du das verstehen.


pjüsel
28.10.2013 23:11
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Und aufgrund irgendwelcher Quoten/Seilschaften wird bald schon das nächste Femi-Blondchen aus Kiel in ein verantwortungsvolles Amt gehievt, das von der eigentlichen Thematik keine Ahnung hat 😀


_Josh
29.10.2013 2:06
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Wie jetzt? Hast Du ihr Dein vollstes Vertrauen ausgesprochen?
🙂
Schon die zweite Wohlfuehlmeldung bei Dir binnen weniger Tage, weiter so.


Bavarico
29.10.2013 2:33
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Hier ist ihre Abtrittsrede zu sehen und zu hören: http://www.youtube.com/watch?v=j6XZ8fshBU8


Celos
29.10.2013 2:43
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> Genau das ist ja Ziel von Gender, Ausbildung und Lernen zu vermeiden.

Jop. Dumm nur wenn das ganze dann so rasant wie hier mit der Realitaet kollidiert.


Bavarico
29.10.2013 3:03
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Und hier für alle, die zitierfähige Copy&Paste mögen, die Rede im Wortlaut: http://www.shz.de/schleswig-holstein/politik/so-begruendet-gaschke-ihren-ruecktritt-id3903751.html
Ja, Frau Gaschke, jeder Wechsel hat mal ein Ende.


Action Jackson
29.10.2013 9:25
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Feministinnen fehlt halt seit Geburt das Gen für Selbstkritik. Daran sind bestimmt auch die Männer schuld.

Mensch, die Merkel hat es doch auch irgendwie geschafft. Ein Tip an jede Quotenfrau und Feministin: Weniger jammern, mehr arbeiten! So wie jeder Mann das auch tun muss wenn er was im Leben erreichen will.


ST_T
29.10.2013 14:01
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Es wäre ja nur halb so witzig, wenn es nicht der Spiegel gewesen wäre, der eine solche Meldung abgedruckt hat.
Der Spiegel ist nämlich ebenso Teil der Bertelsmann Media Group, wobei die Verhältnisse ungerne veröffentlicht werden.
Dabei hat Gruner+Jahr, eine Tochter der Bertelsmann Media Group, eine genaue Sperrminorität von 25,5% bei Entscheidungen, das heißt, dass ohne Bertelsmann keine Entscheidung vollzogen wird.
Der STERN, der ja gerade den Vorwurf des Sexismus losgelassen hat gehört auch zur Bertelsmann Media Group, da er von Gruner+Jahr herausgegeben wird.

All die unterschiedlichen Magazinnamen sollen darüber hinwegtäuschen, dass wir in Deutschland de Facto keine Medienpluralität besitzen. Die Medien und Verlage befinden sich alle in den Händen von einer geringen Anzahl von Mega-Konzernen wie etwa Springer und Bertelsmann.

Und gerade Bertelsmann hat sich nicht gerade dahingehend vorgetan, gegen Feminismus zu sein. Alice Schwarzer selbst hat teilweise Ihre Bücher über Bertelsmann veröffentlicht. Und wer viele Artikel der deutschen Mainstream-Medien liest kann sich ungefähr vorstellen, wie es dahingehend ausschaut.

Deswegen überrascht mich ja, dass ausgerechnet der Spiegel (!) so eine Aussage tätigt. Hat da der Brötchengeber nicht aufgepasst?


Robert S.
29.10.2013 14:36
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Diese Rede trieft ja gerade zu vor feministischer Rethorig und das so offensichtlich das nicht einmal mehr der Spiegel weg schauen konnte.


Knorka Kinte
29.10.2013 20:14
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Schaut mal nach “Querulatorischem Wahn”. Passt ganz gut. Die Frau ist zweifelsohne eine Querulantin:

http://de.wikipedia.org/wiki/Querulant#Querulatorischer_Wahn


Hase
30.10.2013 20:13
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Zitat: kommerzialisierte Kindheit”
Also eine richtige Pechmarie haben sie da.
Die Kindheitstraumata der Luxusgirlies bzw. Frauen lassen sich zurückverfolgen bis zu den Biographien ihrer Ikonen. Der böse Vater der zuviel arbeitete und die “liebe” Mutter vernachlässigte. Oder der gutbürgerliche Mann, der die Frau nicht arbeiten ließ.
Die Armen kann man dazu nur sagen.
Frauen hingegen die arbeiten mussten, was zu dieser Zeit (anfang des 20. Jahrhunderts) ebenfalls der Normalfall war, hatten sie dabei nicht im Sinn, als sie ihre Ansprüche formulierten (auch heute nicht).
Was die Männer zu dieser Zeit dachten bzw. welche Gründe sie gehabt haben ebenfalls nicht. Seien es nun gesellschaftliche Gründe, wie jener, dass eine gutbürgerliche Frau nicht arbeitet wie der Pöbel, oder der banale Grund mit einer Frau verheiratet zu sein, die man nicht mehr erträgt, aber aus gesellschaftlichen Zwängen eben nicht zu trennen vermag.
Heutzutage verursacht der Gedanke an gesellschaftlicher Konformität im Privaten Kopfschütteln, jedoch gebe ich zu bedenken, dass sich diese heute, anders als damals, in Konsum, Neid und Konkurrenz wiederfindet.
Da Letzteres nur mehr eingeschränkt möglich ist bzw. der Luxus keine Befriedigung mehr zu schaffen im Stande ist, geht man wie in alten Zeiten dazu über, andere Menschen zu drangsalieren.

Als ich den Eingangsatz vom Buchzitat gelesen hatte, konnte ich nicht anders.

Eine Frage zum Schluß. Persönliche Angriffe sind doch ein Markenzeichen dieser “Elite” oder etwa nicht? Ich für meinen Teil, kann mich nicht daran erinnern, dass dies jemals anders gehandhabt wurde. Ich assoziiere damit Empathie. Ein Euphemismus für *asgammer Folter etc., wovon so viele Emphatinnen und Frauenikonen schwärmen. Müssen sie wohl, wenn sie Verantwortung delegieren. Wahrscheinlich sind sie dazu gezwungen. Die Hierarchie halt.


Barbie aus berlin
30.10.2013 22:00
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wenn nachtreten, dann bitte richtig: http://www.zeit.de/2012/01/P-Zeitgeist


Hase
31.10.2013 0:11
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@Barbie
Das “Opfer” weiß, dass er ein .. schw. ….

Verlangt wird nach Illusionsbauchtanz?

Die Zeit verkündet das Politik eine H.. ist?

Zeit macht sich zu Hure und teilt mit, dass sie den Superpolitker sucht?

Wadn tat. Zeit betrunken? Oder verlangt sie, dass Politiker Meidengeil sind und gleichzeitig bedauert werden müssen.

Stimmt! Man muss Aalglatt sein um zu kassieren. Wie es gewünscht wird.

Dass sich die Zeit nicht schämt. Auch Popoblätter können sich Ärger vom Hals halten. Enteignung.

Was will die Zeit? Außer Zucht?


WikiMANNia
31.10.2013 2:32
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Kommentar daraus:

Die Überschrift machte neugierig,
doch dann folgte alsbald Ernüchterung.

Übrigens: Ein Vollzeit-Politiker erhält keine “Lohnzahlungen”

Muahahaha


Daniel
31.10.2013 10:38
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Ein wenig Selbstkritik (von Bildblog):

“Bestimmt hab auch ich in meiner eigenen Arbeit mal Leute verletzt und gekränkt. Es tut mir jetzt mehr leid als früher, das muss ich wirklich sagen dazu. Weil es sich ganz anders anfühlt, davon betroffen zu sein.”

Link auf das Video: http://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/zapp/media/zapp6763.html


Marcel Mattern
2.11.2013 11:31
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Wurde auch Zeit das die untaugliche, ungeeignete jämmerliche erbärmliche östrogengesteuerte Gaschke zurücktritt. Ihre Lügen und ihr Jammern von bösen Medien, Männern, Journalisten usw. kann sie sich sonstwo hinstecken! Das sind alles nur Lügen!


[…] Susanne Gaschke doch mal auf ihre eigenen Ratschläge […]


jd.
2.11.2013 18:33
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Könnte man nicht, zum Wohle des Volkes, irgendeine Pfründe für diese Dame finden, z.B. einen Bürgermeisterposten in einem 500-Seelen-Dörfchen knapp vor der dänischen Grenze? Nicht auszudenken, wenn Frau Gaschke ihre Frustrationen wieder durch weithin rezipierte Beiträge in großen Medien therapiert…