Ansichten eines Informatikers

Ursachen des Geburtenrückgangs in Deutschland

Hadmut
23.1.2013 0:00

Interessanter Artikel in „soziologie heute” vom Februar 2013, Seite 15 über die Ursache des Geburtenrückgangs.

Immer heißt es, man müsste die Situation von Frauen verbessern, damit diese ihr Doppelleben aus Beruf und Mutter besser zusammenbekommen. Jede Menge Frauenförderungsmaßnahmen gibt es deshalb.

Nur: Laut diesem Artikel „Beziehungsverweigerung?” liegt die niedrige Geburtenrate nicht an den Frauen, sondern an den Männern:

Der Kinderwunsch von jungen Frauen ist heute signifikant höher als der von jungen Männern. Das
ist ein wichtiger Grund für die sinkende Geburtenrate.

Die Ursachen dafür, dass Männer immer öfter Beziehungen und Vaterrollen verweigern, sieht man darin, dass sie beruflich immer stärker in der Verliererposition sind, beispielsweise weil sich die Gesellschaft von einer (männlich orientierten) Industriegesellschaft in eine (weiblich orientierte) Dienstleistungsgesellschaft verwandle. Dazu kommt, dass Männer in ihrer typischen Rolle nicht nur für die Familie zahlen dürfen bis zum Ausbluten, sondern auch immer häufiger im Scheidungsfall finanziell ruiniert werden und rechtelos sind. Nach dem Kinderkriegen werden die Beziehungen abgebrochen und Ehe und Vaterrolle darauf reduziert, die Männer finanziell auszumelken. Sie dürfen nur noch arbeiten bis zum Umfallen. Natürlich fragen sich immer mehr Männer, warum sie das eigentlich tun sollen. Zu Recht.

Und immer mehr Männer kommen – entweder aus finanziellen oder beruflichen Zwängen oder aus Überlegung – zu dem Ergebnis, das nicht mehr mitzumachen.

Das Ergebnis sei, unter anderem beobachten in Großbritannien und in unseren »neuen« Bundesländern, dass sich immer mehr Männer aus der Gesellschaft ausklinken, am gesellschaftlichen Leben nicht mehr teilnehmen und sich in Rollen mit minimalen Bedürfnissen einfinden. Gewalt und Rechtsextremismus seien die Folgen.

Was durchaus interessante Fragen aufwirft. Denn das feministisch favorisierte Lebensmodell ist ja die lesbische Beziehung, bei der der Mann nur noch vorübergehend als externer, anonymer Samenspender auftritt. Natürlich haben Lesbenpaare dann ja das Problem, dass sie noch einen Mann als Zahlenden brauchen, sie würden sich ja nicht gegenseitig verklagen. Irgendwo stand doch kürzlich, dass man nun irgendwo auch die Samenspender zu Alimente-Zahlungen verdonnert hat. Soviel zu der feministischen Behauptung, dass Frauenbeziehungen vollständige Eltern sein könnten (oder wollten). Was aber natürlich dazu führt, dass die Leute nicht mehr Samenspender sein wollen, denn worin liegt der Sinn, ein Taschengeld zu verdienen (mal gegoogelt, liegt wohl bei um die 100 Euro pro Spende) und dafür jahrezehntelang blechen zu müssen und nicht mal vorher zu wissen, für wieviele Kinder, die man vermutlich nie sieht, und sich mit Müttern zu streiten, mit denen man nie etwas zu tun haben wollte.

Mal sehen, wo das noch hinläuft. Sieht aus, als läuft’s gegen die Wand.

Es erinnert mich übrigens an einen seltsamen Kauz. Da, wo ich als Jugendlicher gewohnt habe, gibt es einen Baggersee, auch mit einer FKK-Insel, auf der wir da mit der Familie manchmal waren, und wo sich so eine Clique gebildet hatte. Da fuhr einer herum, so Yogi-mäßig dürr und ohne Fett am Leib, sonnengegerbt braun, hatte meist nicht mehr als einen Lendenschurz und einen Strohhut an, hatte immer Zeit, trieb sich da immer irgendwie herum und hatte sonst nicht mehr, als ein klappriges altes Damenfahrrad mit Anhänger, auf dem er sich fortbewegt. Langer, zotteliger, wettergegerbter, sonnengeblichener Bart. Man hätte ihn für einen Penner gehalten, wenn man dem Mann nicht bei allem, was er sagte, sofort angemerkt hätte, dass er hoch gebildet ist. Nie am Arbeiten, Essen zusammengeschnorrt, gab der da überzeugend den Lebenskünstler. Dem schien’s gut zu gehen.

Irgendwann kam mal das Gespräch auf den und jemand erklärte, was es mit dem auf sich hatte. Der war früher gut verdienender Akademiker, so richtig gut bürgerlich, mit großem Haus, dickem Benz usw., alles was man eben so gutbürgerlich braucht. Frau und Kinder. Dann hat sich die Frau scheiden lassen und ihn mit einem aggressiven Anwalt (er selbst hatte einen schlechten oder gar keinen, weiß nicht mehr so genau) in Grund und Boden verklagt. Ihm so ziemlich alles abgenommen und ihn noch extrem auf Unterhalt verurteilen lassen. Das Ergebnis sei gewesen, dass er eigentlich nur zum Zahlen gearbeitete hätte und sich selbst kaum noch eine Bude hätte leisten können. Das war ihm zu blöd. Da hatte er keine Lust mehr, hat seine Existenz einfach aufgegeben und sich am Baggersee und zugehörigem Öko- und Soziosystem ein schönes Leben gemacht. Irgendwer ließ ihn winters bei Kälte in seiner Schrebergartenhütte wohnen. Der bekam regelmäßig Besuch vom Gerichtsvollzieher, der konnte dem aber nichts mehr abnehmen. Er meinte, seither ging’s ihm richtig gut. Kein Stress, keine Arbeit, viel Zeit. Tun und lassen, wozu man Lust hat. Immer irgendwer zum Reden und so.

Es endete allerdings tragisch. Er hatte fast ein Jahr lang verkündet, dass er mit diesem alten Damenfahrrad und seinem Anhänger zum Äquator fahren wollte, „wenn die Kirschen blühen”. Weils da wärmer sei und er damit sein allerletztes Problem, den Winter, loswerden würde. Als die Kirschen blühten, ist er tatsächlich losgefahren und wurde schon nach wenigen Kilometern auf der Landstraße in der Dämmerung von einem Auto überfahren. Frau und Kinder sahen von ihm keine müde Mark mehr, und man erzählte sich, die wären dann auch sehr tief gefallen.

41 Kommentare (RSS-Feed)

Phil
23.1.2013 1:17
Kommentarlink

Um die Kinder tut es mir leid!


anonym
23.1.2013 4:14
Kommentarlink

Da hat Dein Bekannter aber Glück gehabt. Schließlich unterlag er als Vater minderjähriger Kinder einer gesteigerten Erwerbsobligenheit.
In dem Fall zählt nicht sein Einkommen, sondern es wird damit gerechnet, was er prinzipiell hätte verdienen könnte.

Aus diesem fiktive Einkommen muss er dann Unterhalt zahlen, zahlt er das nicht, dann verletzt er seine Unterhaltspflicht nach § 170 StGB und kann dafür bis zu 5 Jahre im Knast landen.

Kommt ziemlich oft vor: Zahlvater verliert Job und macht sich selbständig, weil er keine Anstellung mehr findet.
Gericht verurteilt ihn dennoch zu Zahlungen nach altem Gehalt, schließlich hätte er ja einfach in der gleichen Brache weiter arbeiten können, die Qualifikation hat er ja.

In dem Fall gilt auch kein notwendiger Selbstbehalt, d.h. es ist sehr wahrscheinlich, dass er danach mehr Unterhalt zahlen muss, als er überhaupt verfügbares Einkommen hat.


Hadmut
23.1.2013 7:20
Kommentarlink

@anonym: Unlogisch, denn dannn wäre es eine Pflicht und keine Obliegenheit. Eine Obliegenheit erfüllt man ausschließlich im eigenen Interesse, und man kann es auch bleiben lassen.


Xinxi
23.1.2013 7:01
Kommentarlink

Das ist jetzt aber ein bisschen femi-wehleidig. So von wegen: “Meine Ex ist an allem schuld!” 🙂 Im echten Leben finden Männer (wie auch Frauen) Gefallen an attraktiv-wilden Persönlichkeiten. Gangsterbräute, Mafiosi und Künstler jeglicher Färbung. Diese Leute drücken halt auf ganz empfindliche Knöpfe in der Psyche. (Als schwer fassbare/haltbare Beute vielleicht.) Es gibt jede Menge gute, brave und loyale “PartnerInnen”. Aber die kriegen höchstens in der zweiten Runde eine Chance (Anfang/Ende 30), wenn klar geworden ist, dass oben erwähnte faszinierende Gestalten nicht sooo toll sind.


Wolfgang
23.1.2013 7:20
Kommentarlink

Die Geschichte mit den Alimenten für den Samenspender war *nicht* die Idee des lesbischen Paars, sondern die eines konservativen Richters, der Probleme mit der Schwulenehe hat!

http://www.foxnews.com/us/2012/12/31/kansas-sperm-donor-to-same-sex-couple-readies-for-child-support-fight/

http://www.huffingtonpost.com/2012/12/30/kansas-sperm-donor_n_2382677.html


euchrid eucrow
23.1.2013 8:02
Kommentarlink

schade um den armen kerl. ich kenne gleich mehrere solcher leute. wenn ich mir angucke, mit welcher leichtigkeit die durchs leben gehen und welch geringe ansprüche die haben, überkommt mich manchmal ein wenig der neid.


http://imgbox.com/abc1tojN

Traurig aber wahr.


HF
23.1.2013 8:41
Kommentarlink

Nur die wenigsten Politiker werden das lesen oder auch nur davon hören. Die Politik greift zu Gegenmassnahmen, die nur geeignet sind, das Problem zu verschärfen. Es ist wie bei den Maya: Wenn anhaltende Dürren die Ernten vernichten, müssen den Göttern größere Opfer gebracht werden.


Henning
23.1.2013 8:55
Kommentarlink

Hallo Hadmut,
“anonym” hat prinzipiell Recht. Bin selbst geschiedener Ing. und meine Scheidungsanwältin hatte vom Sinn her genau dasselbe erklärt.
Ob man wirklich ins Gefängnis müsste glaube ich zwar kaum, aber das man im Fall eines neuen Jobs oder Selbständigkeit mit geringerer Bezahlung ggf. mehr zahlen müsste als man überhaupt verdient, ist wohl rechtlich tatsächlich nicht ausgeschlossen, wenn auch dem Empfinden nach ungerecht.

Na ja, ich war mit meiner Anwältin zufrieden und auch der Richter schien ein “normaler” vernünftiger Mensch zu sein – ich kann mit dem verhandelten Kompromiss gut leben.


yasar
23.1.2013 9:28
Kommentarlink

Da war letzens ein Artikel in der lokalen Zeitung (RNZ):

ein Frau hat sich beim Arzt den Samen Ihres Exmannes herausgeben lassen und ist dann damit schwanger geworden. Daraufhin hat sie ihren Ex auf Unterhalt verklagt. Der hat sich aber gewehrt und den Arzt verklagt, weil der nicht sorgfältig genug geprüft hätte. Er Glück gehabt, da er an den richtigen Richter gekommen ist. Nun muß der Arzt zahlen. Ansonsten hätte der Ex zahlen müssen.


ThomasA
23.1.2013 10:21
Kommentarlink

Bzgl. des Begriffs “Obliegenheit” im Zusammenhang mit “Unterhalt” im juristischen Sinen sei mir folgender Hinweis erlaubt: http://www.juraforum.de/lexikon/unterhalt-obliegenheiten


ck
23.1.2013 10:36
Kommentarlink

Hier der Plot für einen dystopischen Action-Blockbuster:

Die Zukunft. Feministisch-lesbische Beziehungen sind per Gesetz die einzige erlaubte Partnerschaftsform; Männer dienen nur noch zur Fortpflanzung. Die Männer entziehen sich der freiwilligen Fortpflanzung, folglich werden sie per Gesetz zur Fortpflanzung verpflichtet, inklusive genetischer Optimierung, Zwangsentnahme von Sperma und verpflichtenden Unterhaltszahlungen. Bei den Männern regt sich Widerstand, und einige wenige erinnern sich daran, einmal das starke Geschlecht gewesen zu sein…


Hadmut
23.1.2013 10:43
Kommentarlink

@ck: ganz alte Idee. Es gibt längst feministische Literatur, die genau das vorschlägt und den Männeranteil der Bevölkerung auf unter 10% zu reduzieren. Die sind dann nur noch dazu da um deren Sperma zu melken.


Herrmann
23.1.2013 10:39
Kommentarlink

“Gericht verurteilt ihn dennoch zu Zahlungen nach altem Gehalt, schließlich hätte er ja einfach in der gleichen Brache weiter arbeiten können, die Qualifikation hat er ja.”

Ein dicker Hund ist das.

Wundert natürlich nicht, wenn die Ehemänner kneifen. Zwei Parteien schließen freiwillig einen Vertag. In diesem Fall die Ehe. Eine dritte Partei, der Rechtsanbieter “Staat”, ändert dann aber die Rechtsgrundlage zugunsten der weiblichen Partei.

Das müsste nun ein Plädoyer für weniger Staat sein. Aber der deutsche Michel rafft’s mal wieder nicht. Der will ja Repressionen haben. Nur sollen die immer den anderen gelten, und nie einem selbst.


Jens
23.1.2013 10:39
Kommentarlink

“Unlogisch, denn dannn wäre es eine Pflicht und keine Obliegenheit. Eine Obliegenheit erfüllt man ausschließlich im eigenen Interesse, und man kann es auch bleiben lassen.”

Ist ja hier auch so. Im eigenen Interesse ist es, auch tatsächlich so viel zu verdienen, wie man bezahlen muss …


Jens
23.1.2013 10:41
Kommentarlink

“Gericht verurteilt ihn dennoch zu Zahlungen nach altem Gehalt, schließlich hätte er ja einfach in der gleichen Brache weiter arbeiten können, die Qualifikation hat er ja.”

Inzwischen gibt es da auch Urteile aus höheren Instanzen, die sehr klar machen, dass das niedere Gericht auch mal hätte schauen müssen, ob es solche Jobs zum alten Gehalt denn überhaupt gegeben hätte.


Frank
23.1.2013 12:22
Kommentarlink

Wer bringt in der Literatur die Spinnen ‘raus und zieht die Winterreifen auf?

Allüberall hört man, dass mehr Kinder gebraucht werden, vorzugsweise von Akademikerpärchen. Auf der anderen Seite gibt es ein Heer von Arbeitslosen, auch mit steigendem Akademikeranteil.

Die Lösung: 5 Jahre Babyurlaub für beide Elternteile, bei anständigem Grundeinkommen. Der Arbeitsplatz muss natürlich rechtlich beanspruchbar bleiben.
Bei weiteren Kindern verlängert sich die Erziehungszeit entsprechend.


Herrmann
23.1.2013 12:27
Kommentarlink

“um deren Sperma zu melken”

Wer schreibt denn sowas?
Aber ich vermute mal nicht, dass diese Männer dann wie Könige behandelt werden, oder?


Hadmut
23.1.2013 23:36
Kommentarlink

@Herrmann: z. B. Valerie Solanas schrieb sowas.


yasar
23.1.2013 12:34
Kommentarlink

So könnte eine solche Zukunft auch aussehen:

http://www.imdb.de/title/tt0074061/

🙂


http://trennungsfaq.de bietet die knallharten Fakten zu Trennungen.

Interessanterweise wird “Fiktives Einkommen” nur bei Männern berechnet. Da werden auch gerne theoretisch mögliche Verdienstmöglichkeiten hinzugezogen, die man aus dem Ausland kennt. Sprich: “Du kannst dich ja in Österreich bewerben, um deinen Unterhaltspflichten nachzukommen”

Frauen hingegen lässt immer laufen. Die müssen sich noch nicht einmal im Inland einen Job suchen.

Immer schön weiter SPDSCDUGRÜNE wählen. Dann wird alles besser.


Hadmut
23.1.2013 13:00
Kommentarlink

Die Piraten habens aber auch verkackt…


O.
23.1.2013 13:56
Kommentarlink

Komisch, ich hab auch schon Artikel gelesen, da wurde der Geburtenrückgang als Statistikfehler entlarvt.
Kann ich ja mal raussuchen.


Oppi
23.1.2013 16:06
Kommentarlink

“Frauen hingegen lässt immer laufen. Die müssen sich noch nicht einmal im Inland einen Job suchen.”

Naja, es gibt genauso das andere Extrem. Eine bekannte alleinerziehende Mutter WOLLTE gern Arbeiten, dann hiess es aber vom Jugendamt, sie hätte ja dann keine Zeit mehr für die Kinder, die würde man dann zum Vater geben (der hatte eine neue Freundin mit zu viel Zeit).


qed
23.1.2013 16:14
Kommentarlink

Das Unterhaltsabzocksystem ist ziemlich perfektioniert, dennoch geht nicht alles: Im Knast landet man nur in Ausnahmefällen, denn der § 170 steht im Strafgesetzbuch. Folglich muß einem haarklein nachgewiesen werden, daß man vorsätzlich nicht zu zahlen bereit ist- was ziemlich schwer ist.
Erhöhte Erwerbsobliegenheit und somit ‘fiktives Einkommen’ gibt es nur beim Kindesunterhalt. Dabei sind die Anforderungen an die Prüfung der Rechtmäßigkeit recht hoch, ähnliche Problematik wie beim 170er.
Der übliche Fall: Droht Unterhalt (kann man sich an fünf Fingern abzählen) wird man halt erst arbeitslos, dann Hartzer und ‘Freischaffender’.
Wer ein Hasenherz hat, wendet sich an Leutnant Dino
http://www.das-maennermagazin.com/


anon
23.1.2013 16:47
Kommentarlink

Was lernen wir daraus? Nichts. Was könnten wir daraus lernen? Dass das Rechtssystem das Problem ist.


DerDaus
23.1.2013 18:12
Kommentarlink

“Was aber natürlich dazu führt, dass die Leute nicht mehr Samenspender sein wollen, denn worin liegt der Sinn, ein Taschengeld zu verdienen (mal gegoogelt, liegt wohl bei um die 100 Euro pro Spende) und dafür jahrezehntelang blechen zu müssen und nicht mal vorher zu wissen, für wieviele Kinder, die man vermutlich nie sieht, und sich mit Müttern zu streiten, mit denen man nie etwas zu tun haben wollte.”

Musst mal nachrechnen, was das kosten kann, wenn ein Mann pro Orgasmus etwa 200-300 Mio. Spermien hergibt 🙂


Hanz Moser
23.1.2013 19:30
Kommentarlink

“@anonym: Unlogisch, denn dannn wäre es eine Pflicht und keine Obliegenheit. Eine Obliegenheit erfüllt man ausschließlich im eigenen Interesse, und man kann es auch bleiben lassen.”

Durchaus logisch. Es besteht die Unterhaltspflicht. Ob man den Unterhalt aus Erwerbseinkünften bestreitet oder seine Ersparnisse dafür hernimmt spielt keine Rolle. Ergo ist die Erwerbstätigkeit keine Pflicht.


VollHD
23.1.2013 20:49
Kommentarlink

Warum schüttelt man in Frankreich den Kopf darüber, wie hierzulande die Rechtslage ist?


thogo
23.1.2013 20:56
Kommentarlink

@yasar: Selbst im real existierenden Sozialismus hat man uns vor der Frauenübermacht gewarnt, filmisch –> siehe diesen (polnischen) Film von 1983: http://www.amazon.de/Sex-Mission-Juliusz-Machulski/dp/B0035W8QRY
ist jetzt natürlich nicht der Action Kracher aber durchaus empfehlenswert.
Den Gestalter des aktuellen DVD-Covers wünsch ich allerdings die Pest an den Hals. Besser hier: http://www.imdb.de/title/tt0088083/?ref_=fn_al_tt_1


Alexander Roslin
23.1.2013 20:58
Kommentarlink

@ O

*Komisch, ich hab auch schon Artikel gelesen, da wurde der Geburtenrückgang als Statistikfehler entlarvt.
Kann ich ja mal raussuchen.*

Auf den Artikel und den Statistikfehler bin ich aber mal gespannt.

Wenn es unsere Politikerkaste schaffte, die Geburtenentwicklung in diesem Land als “Statistikfehler” zu verkaufen (und nicht als “demographischen Wandel” und wie die Begütigungsgeschwätzformeln für eine abysmale Entwicklung sonst noch lauten), dann, ja denn hätte sie sich den Dr.-Goebbels-Award-für-politische-Aufklärung in Gold redlich verdient.


Joe
24.1.2013 11:14
Kommentarlink

Daß der Geburtenrückgang einfach das Ergebnis freier Entscheidung freier Menschen sein könnte, darauf kommen unsere sozialistischen Bevölkerungsplaner nicht. Denn es kann ja nicht sein, was nicht sein darf.

Ich häng mir zum Beispiel keine Gören an den Hals, weil ich die Perspektive schlicht völlig uninteressant finde (und mir der exzessiv betriebene Kinderkult außerdem auf den Geist geht). Ich möchte auch kein iPhone und muß das auch nicht gesondert begründen. Es gefällt mir halt nicht.

Klar, ich könnte jetzt die zahlreichen rechtlichen Argumente als “vernünftige” Ausreden präsentieren. So wie Leute, die angeblich viel mehr mit dem Rad fahren würden, wenn endlich noch mehr Radwege gebaut würden. Aber man kann auch einfach sagen, daß man es lieber bequem hat.

Es geht ja den Staat eigentlich auch gar nichts an, ob die Geburtenziffer rauf oder runter geht. Das Interesse rührt auch nur daher, weil der liebe “Sozialdemokrat” ein Ponzi-Betrugssystem installiert hat, aus dem er Wahlgeschenke finanziert, welches natürlich ohne Neuzugänge fürs Hamsterrad wie jedes Pyramidenspiel zusammenbrechen wird. Denn die letzten gehen bei sowas immer leer aus.

Das soll mich nicht stören, ich bin noch jung genug, um lachend zugucken zu können, wenn die Deutsche Demokratische Bundesrepublik auf dem Boden wirtschaftlicher Tatsachen aufschlägt.


Wolfgang
24.1.2013 12:50
Kommentarlink

Aktueller Forschungsbeitrag zur Hetero-Mann Dystopie/Utopie, in der Männer nur noch Samenspender sind:

“Designer babies may explain insect sociality”
http://www.ox.ac.uk/media/news_stories/2013/130124.html

es ist unausweichlich xD


Knut
24.1.2013 14:51
Kommentarlink

@Joe

Du hast soweit recht. Ich habe auch keine Kinder, weil meine Dame keine wollte und ich nicht den gesteigerten Wert drauf gelegt habe.

Es bleibt dann allerdings ein bisschen Wehmut, wenn man sich dem Großvateralter nähert.

Die Zeit bis die Kinderchen groß sind, sind durch die Markenhysterie inzwischen schlimm. Da war die “Hippiezeit” mit Jeans, T-Shirt und ausgelaschten Schuhen doch deutlich günstiger. Der Sohn der Boutiquebesitzerin bekam da eher ein “der hat sie doch nicht alle”-Lächeln, als Bewunderung.


Joe
24.1.2013 17:10
Kommentarlink

Das Wollen hat bei der Fortpflanzung des Menschen noch nie eine große Rolle gespielt. Der großen Masse sind Kinder immer “passiert” und sie hatten dann damit irgendwie klarzukommen. Das hat sich nun spätestens mit dem Massenmord im Mutterleib halt komplett erledigt. Dumm gelaufen für die Pyramidenspieler.

Klar gibt’s dann noch ein paar vereinzelte Leute, denen vor lauter luxoriöser Langeweile nichts mehr einfällt, so nach dem Motto: Wenn man vor lauter Wohlstand keine Probleme mehr hat, macht man sich welche. 😉 Diese sind nun Vorbild für den Mittelschichtler und seinen Kinderkult (“Aber erst wenn der Lottogewinn da ist!” / “Nur wenn der Staat zahlt!”), aber das soll nicht mein Problem sein.

Die medieninduzierte romantische Verklärung der Blagen legt sich noch weit vor dem Großvateralter wieder. Der Fortpflanzungstrieb selbst ist in erster Linie ein Problem alternder Menschen mit Menstruationshintergrund (“Ich will Kinder, aber ich finde keinen 90jährigen Millionär, der bald stirbt!”)

Wir Männer können das ganz gelassen sehen.


anonKlaus
24.1.2013 19:20
Kommentarlink

Diese Kinderkriegengeschichten erinnern mich immer an unseren ehemaligen Steinewerfer und heutigen ehrenhaften Uni-Prof. Josef Fischer. Und meiner Meinung nach stehen sie im direkten Zusammenhang mit Deutschland, Europa, Globalisierung und Nationalstaat.

Die Institution Familie wurde in den westlichen postindustriellen Nationen von allen Seiten ganz gut zerschossen (finanziell und ideologisch), also das Problem geschaffen. Und die Lösung wird von den Globalisierern auch gleich angeboten (hegels dialektik):
Der Zuzug von Millionen Kulturfremder in die Sozialsysteme. Dabei ist es egal welche Länder man betrachtet: England, Frankreich, Skandinavien, Deutschland u.a. haben freiwillig diesen Prozess gefördert.
Damit ruiniert man natürlich alle möglichen Kassen eines Staates, schafft Spannungen zwischen den Ethnien, und verändert zB massiv das Gehaltsgefüge für die Mittelschicht.

Hier kommt der Fischer mit seiner Deutschlandphobie (sein Buch “Risiko Deutschland” hab ich mir sogar gekauft – zu meinem Leidwesen) ins Spiel. In Zeiten der Visa-Affäre hat er u.a. Hunderttausenden Ukrainern den Zuzug nach Deutschland ermöglicht.
Die iranische Journalistin Miriam Lau fasst Fischers Buch so zusammen: „Deutschland muß von außen eingehegt und innen durch Zustrom heterogenisiert, quasi ‚verdünnt‘ werden“

Wenn man etwas zurücktritt und die aktuelle Situation fast aller Nationalstaaten im Globalisierungsprozess betrachtet, dann kristallisieren sich durchaus Gemeinsamkeiten heraus. Auf diese möchte ich aber nicht eingehen…


Herrmann
26.1.2013 8:03
Kommentarlink

Der Geburtenrückgang liegt an den Sozialsystemen.

Die sind mittlerweile so teuer, dass man sich Kinder nicht mehr leisten kann. Andererseits gaukeln sie einem vor, dass man Kinder nicht mehr für die Altersvorsorge braucht. Das machen dann schon die Kinder der anderen Leute (notfalls Türken und Araber) im Umlageverfahren. Jajaja.


Fritz
27.1.2013 5:39
Kommentarlink

Der Rückgang des männlichen Wunsches auf Nachwuchs resultiert aus der gestiegenen Unsicherheit und Verwirrung, die auch, aber nicht nur finanziell bzw. ökonomisch bedingt ist. Das Unwissen darüber, ob ich in den Knast komme, wenn ich bei einer (nicht so unwahrscheinlichen) Scheidung in den Bunker wandere, weil den Unterhalt nicht mehr bezahlen kann (sei es wahr oder nicht, faktisch herrscht Unklarheit), ist nicht mehr bloß eine Geldfrage, sondenr betrifft die ganze Existenz. Die dann Angst hat vor dem, was die Angst verursacht: Kinder machen. Daher wird dieser Wunsch reduziert, denn er bedroht vielleicht (?) die Existenz. Mann muss dann schon ein sehr starkes Bedürfnis nach Nachwuchs haben, um sich solchermaßen quasi selbst zu opfern. Dieses Bedürdnis nach Nachwuchs ist wiederum heute ein rein idealisches, weil man nicht mehr allzu stark davon abhängt, Nachwuchs zeugen zu müssen. Idealische Bedürfnisse orientieren sich aber daran, wie der Ist-Zustand wahrgenommen wird (zb. ungerecht oder gefährlich), was nicht zwangsweise mit dem wirklichen Ist-Zustand korrelieren muss (es reicht allein die Erfahrung, dass es unsicher ist).

Die Ursache ist neben dem Rentensystem – welches auch Unabhängigkeit vom Zwang, Kinder zeugen zu müssen erschaffen hat – mit Sicherheit der gestiegene Mutterschutz, der nicht pauschal zu verurteilen ist, von dem man inzwischen aber wohl behaupten kann (siehe viel geringerer Wunsch der Männer, Kinder zu zeugen), dass er vielleicht nicht zu weiträumig, wohl aber falsch umgesetzt worden ist und das viel zu effizient. Denn das Ziel ist offensichtlich verfehlt worden, dies sowohl in Hinsicht auf das Recht der Erzeuger (wenig Recht, viel Pflicht) als auch auf die objektive Bewertung des Kindeswohls (bei Mutter vs. Vater ist Faustregel: Mutter = besser). Wenig Recht + viel Pflich + Faustregelloser = geringer Wunsch. Bei den Frauen verhält sich das heute gerade umgekehrt, daher auch deren hoher Wunsch. Die Kunst liegt in dieser Frage im Finden des Äquilibriums. Oder in vollkommen neuer Adoptionskultur, denn wir werden ja beständig nicht weniger auf diesem Planeten zugleich und immer häufiger Waisen.


Joe
27.1.2013 17:02
Kommentarlink

Ich denke nicht, daß der männliche (!) Kinderwunsch in der Vergangenheit irgendeine relevante Rolle gespielt hat. Seit es da was zu entscheiden gibt, entscheiden Frauen und nicht Männer. Davor waren Kinder das Ergebnis von Zufall bzw. ausgelebter Triebe.

Auch die angebliche Abhängigkeit vom Nachwuchs hat es so nicht gegeben, da dafür die Lebenserwartung viel zu gering war. Das war ja der Hauptgrund, warum man einen solchen Quatsch wie das Rentensystem überhaupt einführen konnte: Alle zahlten ein, aber fast alle starben vorher weg.

Desweiteren ist auch durch nichts garantiert, daß nach großen Aufzuchtinvestitionen die Nachkommen den Alten gegenüber irgendwelchen Pflichten nachkommen. Alles in allem sollte man für die letzte Lebensphase sinnvollere Pläne haben als ges. Rentenversicherung, private Lebenversicherung oder Kindermachen.

Ich würde z. B. ein gutgehendes Unternehmen empfehlen, das im entsprechenden Alter verkauft wird und/oder eine Leibrente zahlt. Irgendwas mit Substanz eben, keine leeren Versprechen auf Papier.


jenny
8.5.2013 21:12
Kommentarlink

Es gibt soo viele Gründe für Kinderlosigkeit. Ich bin einer der fiesen Frauen, die nur euer Geld wollen (kleiner Scherz). Ich bin 35 und kinderlos — ich bin aber deshalb kinderlos, weil ich seit ewigen Zeiten beziehungslos bin. Ich leb in einer Großstadt in West-DE und hab hier keinen Partner gefunden. Ich denke, die arbeiten zuviel und pendeln zu weit. Außerdem haben wir hier in der Studentenstadt massiven Frauenüberschuss, auf dem Land eher Frauenmangel.

irgendwelche Frauen müssen dann ja kinderlos bleiben.

aber es stimmt: viele Männer wollen keine Kinder oder feste Partnerschaft.

wenn mir das damals jemand erzählt hätte, dass ich mit 35 ledig sein werde, ich hätte es nicht geglaubt

aber das ist wohl die Zeit heutzutage. Es sollen ja alle Wanderarbeiter und flexibel sein, die Löhne dürfen nicht steigen, das alles beenflusst das generative Verhalten.

mehr als ein Kind hätte auch ich nicht mehr gewollt, aber nun werden es Null.


Hadmut
8.5.2013 21:19
Kommentarlink

Da kam gerade die Tage (war das gestern abend?) irgendwo im Fernsehen (war irgendsowas ähnliches wie 37Grad, kam glaub ich im ZDF, bin aber nicht sicher, hatte das nur so nebenbei laufen) eine Sendung, in der beschrieben wurde, dass bei den suchenden Singles ab etwa 40 ein massiver Frauenüberschuss herrscht. Da wären sehr viel mehr suchende Frauen als suchende Männer unterwegs.

Die Altersgruppe ist zwar für das Kinderkriegen nicht mehr relevant, man könnte aber durchaus daraus auf den Gedanken kommen, dass es eigentlich die Männer sind, die nicht Familie gründen wollen, und nicht die Frauen. Dann würde man mit dem Fördern von Frauen genau die Falschen betüdeln.

> aber es stimmt: viele Männer wollen keine Kinder oder feste Partnerschaft.

Wundert Dich das noch? So wie die Gesellschaft mit Männern umgeht und wie sich viele Frauen aufführen?