Die Prophezeiung
Wir waren gewarnt.
7 years ago, the UAE’s Foreign Minister issued a warning to the West.
His words now sound more prophetic than ever. pic.twitter.com/ytKwcngCeP
— Visegrád 24 (@visegrad24) December 14, 2025
Die Vereinigten Arabischen Emirate sind zwar formal und faktisch ein islamisches Land. Aber sie haben da durchaus auch einen kritischen Insiderblick, und wissen, wo die Gefahren lauern, weshalb ich mich dort übrigens auch sehr wohl fühle, ich dort diese aggressive Seite bisher nicht gesehen habe, sondern im Gegenteil, dass die genau dagegen einschreiten.
Mir fällt da immer ein Gespräch ein, das ich im Blog schon einige Male erwähnt hatte. Ich habe mal diese ganz große Moschee in Abu Dhabi besichtigt. Normalerweise sind in den Emiraten Moscheen für Nichtmuslime nicht zugänglich, aber die ganz großen Vorzeigemoscheen sind jeweils offen und Touristenattraktionen, da gibt es enorme Touristenströme und lange Schlangen.
Mir war auf dem Weg zum Eingang schon aufgefallen, dass die dort außerordentliche Sicherheitsmaßnahmen haben. An der Seite gab es eine Autozufahrt für Offizielles – wohl Lieferanten, Polizei, Handwerker, aber nicht für Besucher – die im Boden eine Scannerzeile eingelassen hatten, wie bei einem Faxgerät, nur in groß. Bei jedem Auto, das an die Schranke fuhr, sah der Wachmann in seiner Wache auf einem Bildschirm ein Foto, wie das Fahrzeug von unten aussieht. Ob da irgendwelche Bomben drunter hängen.
Ich kam dann nicht rein, kam nicht durch die Sicherheitskontrolle, weil ich einen Staubblasebalg von Hama in der Fototasche hatte. Der hatte so ein geriffeltes Muster und könnte leicht für eine Handgranate gehalten werden, sieht der ähnlich. Ich konnte sie zwar überzeugen, dass das Ding hohl und nur aus Gummi ist, völlig ungefährlich. Half aber nicht. Sie meinten, wenn jemand das Ding sieht und „Handgranate!“ schreit, haben sie eine Massenpanik. Also musste ich das Ding bei der Polizeiwache hinterlegen und noch einmal durch die Sicherheitskontrolle.
Dort kam ich mit einem Polizisten ins Gespräch, weil ich ja erklären musste, was ich von ihm will und mal für eine Stunde den Blasebalg bei ihnen lassen musste. Ja, meinte der, die Vorsicht sei begründet, das sei richtig, dass der nicht mit rein darf. Zu leicht entstünde eine Panik.
Also fragte ich, von wem sie sich so bedroht fühlten. Wer denn eine islamische Moschee bedrohe.
Seine Antwort: Muslime
Ich sagte, dass ich das nicht verstehe, warum sollten ausgerechnet Muslime eine Moschee angreifen wollen?
Er sagte mir, dass das Nichtmuslimen auch nicht zu erklären sei und mit Logik auch nichts zu tun habe, sie würden es ja schon selbst kaum verstehen. Aber Westler würden immer den Denkfehler begehen, zu glauben, dass „die Muslime“ eine einheitliche, gleich agierende Gruppe sei, die alle zusammenhalten. Tatsächlich gäbe es da aber enorme innerislamische Konflikte und Auseinandersetzungen, die wir nicht bemerken würden. Und deshalb sei es tatsächlich so, dass ihre Moschee von niemandem außer anderen Muslimen bedroht werde. Es sei halt nun einmal so, und deshalb müssten sie sich darum kümmern, dass nichts passiert. Und deshalb sei auch die Gefahr einer Massenpanik sehr hoch, weil das einem Angriffsmuster entspreche, dass da einer einfach eine Handgranate in die Menge wirft.
Dabei – und beim Besuch des Polizeimuseums von Shardja, das ich versehentlich besuchte, weil ich nicht wusste, dass es für die Öffentlichkeit nicht zugänglich ist, und dann eine Privatbesichtigung bekam, wo mir ein Polizist alles erklärte, auch warum sie Panzerfäuste in ihrer Polizeiausstattung haben – wurde mir klar, dass die Vereinigten Arabischen Emirate zwar ein islamisches Land sind, gleichzeitig aber auch sehr genau um die Gefahren wissen und sich dagegen schützen. Deshalb lebt man dort weitaus freier und angenehmer als etwa in Berlin Neukölln. Weil ausgerechnet in den Emiraten sehr deutlich darüber diskutiert wird, was geht und was nicht geht.
Ich hatte doch mal berichtet, dass ich in Abu Dhabi – eben jener Reise – unversehens in den ganzen Weihnachtszauber geraten bin und frage, warum man in einem islamischen Land so ausgiebig und superkitschig Weihnachten feiere. Unverständnis. Warum denn nicht? Macht Spaß, die Kinder bekommen Geschenke, die Händler freuen sich, es ist schön, und im Islam gebe es so etwas nicht. Warum sollten sie also nicht Weihnachten feiern?
So sieht das dort aus:
Dubai 2025: Riesiger Weihnachtsmarkt mit 11-Meter-Tanne, Glühwein, Lebkuchen, Karussell und Santa Claus – mitten in der Wüste.
Keine Poller, keine Absperrung, keine Taschenkontrolle, keine uniformierte Polizei weit und breit.
Und das in einem arabisch-muslimischen Land. pic.twitter.com/0tYc1PeIIP— B E R N D T ✨ (@Berndt_21) December 11, 2025
سعدت بحضور احتفالية إضاءة شجرة عيد الميلاد في الحبتور سيتي، ومشاركة هذه الأجواء المميزة مع الأطفال والضيوف مع بداية موسم الأعياد. pic.twitter.com/5mIVlPSuXG
— Mohammed K ALHabtoor 🇦🇪 (@MKHabtoor) December 6, 2025
Die feiern dort sicher und ohne Poller: 10 incredible Christmas markets in Dubai to visit this year
In Deutschland verbieten sie Weihnachten, um Muslime nicht zu kränken, und in Dubai haben sie viel schönere Weihnachtsmärkte als in Deutschland.
Und vor allem: Sichere Weihnachtsmärkte. Keine Gefahr. Man wird nicht angegriffen, und nach meinen bisherigen Beobachtungen, auch nichts geklaut. Da kann man völlig bedenkenlos auf Weihnachtsmärkte gehen.
Und eben diese Vereinigten Arabischen Emirate, die sehr genau wissen, was läuft und wie und warum, die haben uns gewarnt.
Aber die Deutschen meinen, sie wissen alles besser.