Ansichten eines Informatikers

Fuji? Nein, eine Fuji kauf’ ich nicht.

Hadmut
23.10.2025 17:02

Ich finde es ja beachtlich, mit welcher Hartnäckigkeit mir immer wieder Leute Fuji empfehlen.

Hallo Hadmut!

Zu deinem Artikel :

Jetzt muss ich mal überlegen, was ich da mache.

  • Beim Tamron 17-70 mit Adapter bleiben, alles lassen, wie es ist, und darauf hoffen, dass Firmware-Updates Verbesserung bringen?
  • Oder auf den Telebereich verzichten und das Nikon nehmen?

Was also tun?

Variante 3:

Nikons Abschottung-Strategie den Finger zeigen :

Nikon verkaufen und auf Fuji umsteigen.

Die fördern Fremdobjektive. Und verschiedene RAW Entwicklung wird direkt in der Kamera gemacht, spart Zeit am Computer.

Und man fühlt sich in analoge Zeiten zurück versetzt : Belichtung oben mittels Drehrad einstellen, und bei den eigenen Fujifilm Objektiven auch die Blende am Objektiv.

Ich will aber gar nicht in analoge Zeiten zurück versetzt werden. Ich finde es zwar lustig, Festbrennweiten im Stil der 1950er Jahre zu haben, manuell und aus Metall – die Kamera hätte ich aber schon gern so richtig digital. Ich habe es nicht so mit diesen Retro-Kameras und finde die ergonomisch nachteilig.

Davon aber abgesehen: Auch wenn Fuji sich da offen zeigt, hätte ich mit einer Fuji ein viel geringeres Objektivangebot. Und Adapter gibt es da auch nur wenige.

Und am schlimmsten: Fuji bietet (meines Wissens) keine Vollformat-Kameras her, sondern nur APS-C und Mittelformat, was aber zwei völlig getrennte Systeme sind. Viele Objektive gibt es für Fuji überhaupt nicht.

Ich weiß nicht, wie die Leute sich das so vorstellen, einfach mal alles zu verkaufen und für ein anderes System neu zu kaufen. Bin ich ein Dukatenesel? Wächst mir Gold aus den Ohren? Neulich hat mich mal einer übel beschimpft, weil ich Nikon habe und nicht auf Fuji umsteigen wollte, mit Hinweis, auf die Objektive: Das wäre, als ob ich die Automarke nicht wechseln wollte, weil ich noch Reifen der anderen Marke hätte.

Mit Unterschied, dass bei Autos das Auto normalerweise mindestens 30 mal so viel wie ein Satz Reifen kostet und auch viel länger hält. Bei Kameras ist es umgekehrt. Da kosten die Objektive mehr und halten länger als die Kamera. Deshalb sind eigentlich die Objektive mein Bestand, und die Kamera wird alle 5 Jahre drunter ausgetauscht. Die Objektive sind viel teurer als die Kamera.

Die wesentliche Frage ist aber: Was soll das eigentlich bringen?

Versteht mich nicht falsch: Fuji stellt ganz hervorragende Kameras her. Die haben einen erstklassigen Ruf und schneiden in Vergleichstests immer sehr gut ab. Ich will die – bis auf das fehlende Vollformat – überhaupt nicht kritisieren. Und neulich gab es irgendwo ein Interview, dass Fuji vorhabe, Nikon von Platz 3 (hinter Sony und Canon) zu verdrängen.

Aber:

  1. Auch wenn Nikon da zumacht und Fuji konkurrenz-offen ist, habe ich mit Nikon trotzdem eine viel größere Auswahl an Objektiven und anderem Zubehör wie Blitzgeräten, Sockeln, sonstwas alles, als mit Fuji. Ein Umstieg auf Fuji würde mich nicht nur enorm viel Geld kosten, sondern auch in vielerlei Hinsicht massiv einschränken.
  2. Noch nie konnte mir jemand auch nur einen einzigen, konkret greifbaren, nachvollziehbaren Vorteil nennen, den ich habe, wenn ich auf Fuji umsteige. Einen Riesenhaufen Geld verbrannt. Und wofür? Dass ich einen Hersteller habe, der sich freundlich und weltoffen gibt?
  3. Ich weiß, dass es viele Leute gibt, die gerne mit Retro-Kameras fotografieren, die schöne, griffige Drehräder haben. Das sei ihnen gegönnt.

    Ich gehöre aber nicht dazu. Nicht nur finde ich die alten Kameras im Stil der 50er bis 80er Jahre zwar vom Verständnis leicht zu bedienen, aber haptisch sehr unergonomisch. Und – hatte ich schon erläutert – ich bin seit einigen Jahren alterssichtig, brauche im Nahbereich eine Lesebrille. Deshalb bin ich ja – teils gewollt, teils gezwungen – auf spiegellose Kameras umgestiegen, weil ich da alles, auch die gemachten Fotos und die Menüs im dioptrienkorrigierten Sucher sehen kann, und nicht ständig die Brille auf und absetzen muss.

    Deshalb bringen mir diese Retro-Einstellräder gar nichts, weil ich jedesmal die Brille aufsetzen müsste, um sie ablesen zu können.

Mir gehen diese Leute auf den Sack, die – wie damals Atari gegen Amiga oder Ford gegen Opel – einfach irgendwelchen Marken anhängen, die in gut oder schlecht, haram und halal einteilen, ohne konkrete Gründe benennen zu können.

Manche Leute sind eingefleischte Fuji-Fans und drehen durch, wenn und weil ich über Nikon schreibe und nichts zu Fuji.

Sorry, aber mir ist das schon zu teuer, zwei Kamerasysteme zu haben (wobei ich ja auch noch alte Minolta-/Sony-A-Objektive rumgammeln habe, ein totes Nikon-1-System und ein paar nur für Spezialzwecke verwendete M4/3, die ich mal für super hielt, aber dann qualitativ doch enttäuscht war).

Und wenn man richtig gut fotografieren will, sorry, dann braucht man mindestens Vollformat, und das hat Fuji gar nicht.

Deren Mittelformat würde mir gefallen, aber dann wird es teuer und vom Objektivangebot sehr dünn.

Also hört bitte damit auf, mir ständig Fuji einreden zu wollen. Ich werde meine Objektive nicht rauswerfen und auf das viel kleinere Fuji-System umsteigen, Geld verbrennen ohne erkennbaren Vorteil.

Fuji-Kameras sind zweifellos sehr gut, aber sie sagen mir vom Bedienkonzept auch persönlich nicht zu.

Wer nur für Urlaubs- oder Gelegenheitsbilder eine gute Kamera sucht, und noch gar nichts hat, ist mit Fuji sicher sehr gut bedient, wenn er mit deren Kameras und APS-C-Format gut klar kommt.

Aber ein Umstieg von Nikon auf Fuji wäre absoluter Schwachsinn. Also hört auf damit, den Leuten so einen Blödsinn einzureden.

Keine Ahnung, was die Fuji-Anhänger reitet, aber es nimmt religiöse Züge an.

Einfache Übung: Schaut Euch mal um, wo, wieviele, welche Profifotografen, die damit Geld verdienen, mit a) Sony b) Canon c) Nikon d) Fuji unterwegs sind, ohne Mittelformat (Fuji groß, Hasselblad usw.) zu berücksichtigen.

Ich möchte Fuji in keiner Weise kritisieren. Die machen sehr gute Kameras. Aber kaufen werde ich sie auch nicht.

Und ganz ehrlich? Die haben auch nichts unterhalb ihres Mittelformats, was bei mir den „Haben-Will“-Reflex auslöst. Ich hatte die schon im Elektronikmarkt in der Hand. Das ist nicht die Sorte Kamera, die meine Hand und mein Auge für einen flotten Dreier anflirtet.