Ansichten eines Informatikers

Wie ich „zionistischer Hetzer“ wurde

Hadmut
7.10.2025 18:30

So schnell kann’s gehen: Neulich wurde ich noch als „Holocaustrelativierer“ beschimpft, schon werde ich als „zionistischer Hetzer“ verfolgt.

Gerade habe ich über den Angriff auf Apollo News gelesen, denen man ja nicht nur vorwirft, „rechts“ zu sein, sondern auch noch „proisraelisch“.

Da muss man mal innehalten und sich das durch die Ritze zwischen den Hirnhälften ziehen, in was für absurden Klapsmühlzeiten wir leben: Man gilt als „rechts“, wenn man „proisraelisch“ ist.

Noch vor drei Jahren wäre man für einen solchen Vorwurf sofort für völlig verrückt gehalten worden, weil man die letzten 95 Jahre „rechts“ mit „israelfeindlich“ gleichgesetzt hat.

Die Tage erhielt ich folgende Mail:

Zionistische Hetze

Hallo Herr Dr. No,

Warum setzen Sie eigentlich so stark auf zionistische Propaganda bei der Frage ob es überhaupt Palästinenser gibt und deren Recht einen eigenen Staat zu gründen? Warum sind Sie nicht in der Lage für 2 Minuten Ihren Verstand zu benutzen? Das wäre zur Abwechslung doch mal gut. Warum gehen Sie davon aus, dass sämtliche Palästinenser Muslime sind und es nicht auch palästinensische Christen gibt?

Zu Ihrer Dissertation: Die hat nicht der BND abgeschossen, sondern de facto Sie selber. Warum durften eigentlich ihre Kollegen promovieren und warum sind sie vor der Beendigung ihrer Promotion in die Privatwirtschaft gegangen – der Regelfall wäre es gewesen zu bleiben und danach eine Habilitation anzufangen. Sie behaupten doch sie wollten Professor werden!

Kopfschüttelnde Grüße,

Der Kopf schüttelt sich leicht, wenn nichts drin ist. Dann klappert’s noch nicht mal.

Aus meinem Artikel, an dem er sich stört:

Ungefähr 1,8 Millionen Palästinenser machen rund 20,8 Prozent der israelischen Staatsbürger aus. Ihr Bevölkerungsteil wächst schneller als die Gesamtbevölkerung des Staates Israel. Obwohl die Mehrheit Muslime sind, gibt es neben Drusen auch eine beträchtliche Minderheit palästinensischer Christen.

Lesen ist eine Kunst, die nicht jedem gegeben ist. Vor allem nicht Linken. Und der hält anderen vor, dass sie ihren Verstand nicht nutzen könnten?

Noch vor einiger Zeit wurde mir Antisemitismus und Judenhass unterstellt, weil ich irgendwo mal jemanden kritisiert hatte, der Jude war, was ich nicht nur nicht wusste, sondern womit es auch gar nichts zu tun hatte. Ein falsches Wort gegen eine falsche Person, und man ist sofort Antisemit und Judenhasser, weil das eben bisher so in das Denkschema von „Rechten“ passte, dass die guten Linken für Gleichheit sind und die „Rechten“ alle Nazis und Judenvergaser.

Und noch vor einigen Monaten wurde ich von einem Stuttgarter Schundblättchen als „Holocaustrelativierer“ hingestellt. Wie sie darauf kommen, ist bisher nicht nachvollziehbar, ihre Erklärungsversuche machen die Sache nur noch schräger.

Inzwischen nun ist die „Linke“ mal eben zum NSDAP-Links gerutscht, das man bisher „rechts“ nannte, aber nun selbst braucht, und deshalb muss das Feindbild gerade verschoben werden. Und so werde ich, ehemals „Holocaustrelativierer“ nun ansatzlos als „Zionistischer Hetzer“ beschimpft. So schnell kann es gehen. Eben noch Judenhasser, und ehe man sich versieht, Zionist.

Das hängt auch damit zusammen, dass alle ihre *ist-Schimpfworte verbraucht und ausgeleiert waren. Sexist, Rassist, Kapitalist, Misogynist, Faschist, Nationalsozialist, … und sowas wurde ich alles schon genannt, zieht alles nicht mehr. Sie brauchten dringend ein frisches Schimpfwort, und da haben sie „Zionist“ gefunden.

Fällt mir gerade nochmal verstärkt auf, weil sie Apollo News ja als „proisraelisch“ beschimpfen, als proisraelische Rechte. Quasi als Steigbügelhalter der Israel-Nazis.

Dabei müsste man doch eher die Palästina-Unterstützer als „Nazis“ bezeichnen, denn während man hier jeden beschimpft, der an Staaten festhalten will, fordert man dort einen Palästinenserstaat. In Berlin alles voller Palstinenserflaggen, aber wehe jedem, der zur Fußball-WM mit einem Deutschlandfähnchen am Auto fährt.

Dossiers

Der dumme Fehler mit diesem Satz oben zeigt, dass der, der mir da geschrieben hat, meinen Blogartikel, über den er so schimpft, nicht einmal gelesen hatte, und das – wieder einmal – auf linken Dossiers über mich beruht. Offenbar hat man die Dossiers sehr eilig von „Holocaustrelativierer“ auf „Zionist“ umgeschrieben, weil Linke ja nun selbst Judenhasser sein wollen.

Was nämlich auch auffällig ist:

Schmähschriften von Linken enthalten regelmäßig den Versuch, mir wegen des Promotionsverfahrens eine reinzutreten. Das versuchen sie immer, weil das nach den Dossiers anscheinend der einzige „wunde Punkt“ bei mir ist. Ich habe ja sonst keine Skandale und Angriffspunkte.

Nur: Inhaltlich stimmt das, was er da schreibt, auch nicht, ist sachlich und juristisch falsch. Es lohnt sich nicht, hier darauf einzugehen, aber auch das zeigt, dass er das nicht aus meinem Blog haben kann, sondern das von schlechter dritter Seite stammen muss, höchstvermutlich auch aus irgendwelchen schlechten Schunddossiers.

Und immer dasselbe Muster: Sie vertreten die Auffassung, dass Doktorgrade nicht nach Prüfungsleistung, sondern nach Sozialprognose und Meinung vergeben werden, dass die Dissertation keine Rolle spielt und es darum geht, den Doktor den „richtigen“ Leuten zu geben.