Ansichten eines Informatikers

Lars Klingbeil im Wandel der Zeit

Hadmut
29.9.2025 14:11

Von wegen „Das Internet vergisst nichts.“

Leserzuschrift zum Artikel Klingbeils Vorfahren:

Hallo Herr Danisch,

in meiner Mail vom 24.08.2025 hatte ich darauf hingewiesen, dass, wie Google anzeigt, der Name Klingbeil von Klingelbeutel kommt.

Heute steht dort, dass der Name Klingbeil von einem klingenden Beil kommen soll, was jetzt mit Zimmermann oder gar Arbeitsfreude assoziiert wird – obwohl mir beim Holzhacken noch nie aufgefallen ist, dass das Beil klingt, höchstens, dass es schwingt und die Schwingung einem den Stiel schmerzhaft aus der Hand reißen kann -, aber kaum mit Klingelbeutel.

Wie sich die Zeiten und Deutungen ändern, bzw. vielleicht hat das Ihr Blog bewirkt.

Mit freundlichen Grüßen

[…]

https://www.google.com/search?q=Klingbeil+Name

bzw.

https://www.namenforschung.net/dfd/woerterbuch/liste/?tx_dfd_names%5bname%5d=3280&tx_dfd_names%5baction%5d=show&tx_dfd_names%5bcontroller%5d=Names

Und bei letzterem

Etymologie

Hauptbedeutung

  1. Benennung nach Beruf zu mittelhochdeutsch, mittelniederdeutsch klingen ‘klingen, tönen, erschallen’ und mittelhochdeutsch bīhel , bīl , bīle , mittelniederdeutsch bīl , bile ‘Beil’. Es handelt sich um einen indirekten Berufsnamen für einen Zimmermann, der mit einem Handbeil Holz bearbeitet, wohl gebildet aus einem Satznamen in der Bedeutung ‘Lass das Beil klingen!’ (siehe Kohlheim/Kohlheim 2005, Seite 381). Bei den Namenvorkommen im niederdeutschen Raum handelt es sich um eine Verhochdeutschung (siehe auch Klingebiel 1).

Weitgehend auszuschließen

  1. Benennung nach Beruf zu neuhochdeutsch Klingelbeutel , Klingebeutel , regional niederdeutsch (westfälisch) klingelbül , im Nordharz klingebīdel ‘Klingelbeutel in der Kirche’. Es handelt sich um einen Berufsnamen für einen Kirchendiener, der Spenden einsammelt. Aufgrund des geringen Alters des zugrunde liegenden Wortes sowie der Verbreitung des Familiennamens (siehe Historische Verbreitung) ist diese Deutung (siehe Zoder 1968, Band 1, Seite 906) weitgehend auszuschließen.
  2. Benennung nach Wohnstätte, siehe Klingebiel 3. Es liegt eine lautliche Variante mit Diphthongierung im Zweitglied und Wegfall von e in der Kompositionsfuge vor.

Ach, gar. Jetzt ist er Handwerker, und der Klingelbeutel „weitgehend auszuschließen“.

Wie in 1984 mit den Zeitungen.

Na, gut. Der mit dem klingenden Beil könnte ja auch ein Henker sein. Würde ja auch passen. (In drei Wochen nochmal schauen, ob man es dann wieder geändert hat.)