Ansichten eines Informatikers

Wie ich, ohne es ursprünglich zu wollen, meine erste Meldung nach dem Digital Services Act einreichte

Hadmut
25.9.2025 13:25

Jetzt bin ich mal gespannt, was da passiert.

Ich hatte vorhin über die Vorgänge bei Ruby on Rails geschrieben.

Und nein, ich kann David Heinemeier-Hanson ganz sicher nicht leiden.

Das heißt aber nicht, dass ich jeden Angriff gegen ihn gutheißen kann, und insbesondere solche Code-of-Conduct-Angriffe kann ich so gar nicht ausstehen. Die dreckige, linke Art, per Diffamierung Projekte zu übernehmen und Leute zu verjagen. Völlig inakzeptabel.

Umso schlimmer, wenn sie dabei auch noch so tun, als seien sie im Krieg gegen Nazis und sich nach der Sabotage-Operation Plan Vert benennen (Sabotage der Bahnlinien durch die französische Résistance am Vorabend der Landung in der Normandie, damit die Nazis keine Soldaten und keine Munition nachliefern konnten). Als ob man die Landung in der Normandie unternommen habe, um die Nazis von politisch unkorrekten Blogartikeln abzuhalten.

Typischer linker Schwachsinn.

Also habe ich auf Github die Funktion aufgerufen, um ein Projekt zu melden, weil man diesen „open letter“ ja selbst als ein github-Projekt angelegt hat (kann man sogar mit git clone samt Historie runterladen). Eigentlich hatte ich dabei nur vor, die selbst als Verstoß gegen den Code of Conduct zu melden. Wurde dann aber doppelt überrascht:

  • Die Meldeseite komplett auf deutsch.
  • Es gab ein Häkchen, das man setzen konnte, dass man das Projekt gleichzeitig nach Art. 16 DSA melden will.

Ach, dachte ich, ist zwar eigentlich nicht mein Stil, aber das haben sich diese Armleuchter verdient, dass man das mal ausprobiert, was dann eigentlich passiert. Denen (Amerikaner) wird sowieso nichts passieren.

Man bekommt einen Hinweis, dass man damit meldet, dass der gemeldete Text in einem EU-Staat gegen das Gesetz verstößt, und muss versichern, dass man selbst in einem EU-Land lebt und sich auch ganz sicher ist, dass man das für böse hält.

Also habe ich erläutert, dass solche Vergleiche von Vorgängen unter dem Nationalsozialisten mit aktuellem Kleinkram wie Meinungsverschiedenheiten in Deutschland für eine Verharmlosung des Nationalsozialismus hält und mit bis zu fünf Jahren Gefängnis bestraft (§ 130 Abs. 3 StGB).

Anscheinend ist das deshalb so ausgiebig gestaltet, weil Github von Microsoft aufgekauft wurde, also zu Microsoft gehört, und die großen IT-Konzerne Angst haben, dass sie von der EU bestraft werden, wenn sie gegen EU-Recht verstoßen. Vermutlich geben die sich da solche Mühe, das Beschwerdeformular EU-konform zu bauen.

Jetzt bin mich mal sehr gespannt, was da passiert.