Vom Verhungern der Gastronomie
Kategorie „Den Bach runter“.
Bei FOCUS: Frank Rosin sieht schwarz für Gastro-Branche: „Die Zeiten sind einfach beschissen“:
Ein ungewöhnlicher Fall wartet auf Frank Rosin in der aktuellen Folge von „Rosins Restaurants“ bei Kabel Eins. Reza, der Inhaber des „LeCoq“ in Haan, ist ein erstklassiger Koch – und doch läuft der Laden nicht. Ein Problem des Betreiber-Ehepaares: völlige Überforderung wegen Personalmangels.
Vor laufender Kamera bricht Shima, die Ehefrau des Kochs, in der aktuellen „Rosins Restaurants“-Folge in Tränen aus. Im Betrieb türmt sich die Arbeit, zu Hause wartet ein krankes Kind auf Betreuung. „Ich brauche Unterstützung, nicht nur heute, aber ich finde kein Personal“, schluchzt sie. Frank Rosin, dessen „Rosins Restaurants“-Einsatz kürzlich nach hinten losging, weiß genau, wovon Shima spricht.
„Dass Shima kein Personal findet, ist nicht ein Problem, was nur sie hat, das ist ein grundsätzliches Problem in der Gastronomie“, erklärt der Star-Koch. Die verzweifelte Restaurantbetreiberin lässt er wissen: „Das ist frustrierend, die Zeiten sind einfach beschissen. Wir sitzen da alle im selben Boot.“
Vor der Kabel-Eins-Kamera wird der 59-jährige gebürtige Dorstener grundsätzlich: „Wenn ich hier vor 20 Jahren gestanden hätte, hätte ich gesagt: So, stellste zwei gelernte Kellner ein, nen gelernten Koch, und dann läuft das. Na klar!“ Aber das sei nicht mehr möglich. Rosin, sichtlich angefasst: „Ich kann das auch nicht ändern, weil es nicht mehr die Menschen gibt, die Lust dazu haben.“
Seinem Kamerateam sagt er: „Ich bin richtig on fire, merkt ihr?“ Denn: „Das ist mein Leben, das ist eine Berufung. Und ich merke einfach, wie alles den Bach runtergeht.“
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Die deutsche Gastronomie kämpft nicht nur mit einem Personalmangel, sondern auch mit steigenden Kosten für Energie, Miete und Lebensmittel. Viele Gäste bemerken dies an den höheren Preisen auf den Speisekarten, was dazu führt, dass sie im Durchschnitt seltener essen gehen.
Wir haben jede Menge Probleme in diesem Land.
Aber wie ist das möglich, dass wir in einem Land mit Millionen Sozialhilfeempfängern und Millionen Migranten Gastwirte daran verzweifeln, dass sie keine Kellner mehr finden? Einen Beruf, für den es ja nicht einmal eine richtige Ausbildung gibt und den früher viele als Studentenjob machten?
Das es keiner mehr nötig hat, arbeiten zu gehen?
Oder ist „Millionen Sozialhilfeempfänger“ gerade das Problem, dass es zu leicht ist?
Und gleichzeitig erzählen uns Linke im Fernsehen, Migranten seien schon besser in den Arbeitsmarkt integriert als Deutsche selbst.
Wo aber sind dann die Kellner?
Wenn überhaupt, wird es vielleicht noch Roboterrestaurants geben.
In Japan habe ich schon einige Restauranterscheinungen gesehen, die Anpassungen an den Fachkräftemangel durch die demographische Entwicklung sind. Das ist nicht nur „running sushi“, was im Prinzip ohne Keller auskommt, man nur noch Leute braucht, die die Teller zählen, den Zettel ausfüllen und an der Kasse kassieren. Es gibt in Japan auch ziemlich viele – sogar traditionelle – Restaurants, bei denen der ganze Bestellprozess automatisch abläuft. Automaten am Eingang oder sogar an der Außenseite bieten Menüs auf Bildschirmen – oft sogar auf Englisch, fast immer mit Bildern – auf denen man bestellt, gleich per Kreditkarte bezahlt, und dann vom Thermodrucker einen Zettel mit einer Nummer bekommt, mit der man sich dann rein an die Bar setzt, den Zettel hinlegt, und der Koch selbst einem dann den Teller hinstellt, man also Kellner und Kassieren vollständig eliminiert hat. Es gibt noch eine Light-Version, nämlich QR-Codes entweder auf dem Tisch aufgeklebt mit eincodierter Tisch-Nummer, oder einem individuellen QR-Code, den man beim Betreten aus dem Thermodrucker bekommt, auf dem man dann das Menü auf dem Handy findet, über die automatische Übersetzung im Handy-Browser sogar auf Englisch oder sogar Deutsch oder andere Sprachen übersetzen kann, ohne dass sich der Betreiber darum kümmern müsste, und wo man dann dort direkt bestellt, die Kellner einem das dann nur noch bringen und hinstellen, und hinterher das Geschirr wieder abräumen, und man dann beim Verlassen mit dem Zettel bezahlt, was auf die darin codierte Besuchsnummer bestellt wurde.
Irgendwo habe ich mal ein Video von einem Restaurant gesehen, in dem alle Speisen auf einem Transportsystem aus der Küche an den Tisch angeliefert werden.
Man wird sowas in manchen Nischenrestaurants anbieten können.
Aber was ist das für ein Land, in dem jeder gerne essen will, viele sogar gratis, aber keiner mehr die Teller tragen will?