Die Medien über Elmar Theveßen
Es ist zum davonlaufen: Sie verstehen einfach nicht, was es mit Meinungs- und Pressefreiheit auf sich hat.
Gestern erst hatte ich es wieder erklärt.
Die WELT: Ex-US-Botschafter fordert Visum-Entzug für Elmar Theveßen – Jetzt reagiert das ZDF
Der frühere US-Botschafter in Deutschland, Richard Grenell, fordert, dass Elmar Theveßen sein Visum für die USA verliert. Grund seien dessen Aussagen über Charlie Kirk. „Für solche Aufwiegler ist in Amerika kein Platz“, sagt Grenell. Das ZDF verteidigt seinen Korrespondenten.
Seit Tagen rufen rechte Politiker und Meinungsmacher US-Amerikaner dazu auf, kritische Beiträge über den getöteten US-Aktivisten und Influencer Charlie Kirk öffentlich anzuprangern – mit dem Ziel, dass der jeweilige Autor entlassen wird.
Komisch. Wenn es gegen „rechte Blogger“ geht, fand man das immer ganz in Ordnung, auch beim Springer-Verlag, denn die BILD hat bei so etwas auch mitgemacht. Und als man mich beim Arbeitgeber wegen meines Blogs anschwärzte, und Druck ausübte, mich zu feuern, hat sich auch kein einziger Journalist daran gestört, da fand man das in Ordnung.
„Dieser radikale linke Deutsche (gemeint ist Theveßen, d. Red.) ruft immer wieder zu Gewalt gegen Menschen auf, mit denen er politisch nicht übereinstimmt. Er gibt sich in Washington, D.C. als Journalist aus. Sein Visum sollte widerrufen werden. Für solche Aufwiegler ist in Amerika kein Platz“, schrieb er am Samstag Dazu verlinkte er ein Video, in dem Theveßen in einer anderen ZDF-Korrespondenten-Schalte Stephen Miller, den stellvertretenden Stabschef des Weißen Hauses, in die Nähe von Propagandisten des Dritten Reichs rückte.
This radical Lefty German keeps calling for violence against people he politically disagrees with.
He poses as a journalist in Washington, DC.
His visa should be revoked.
There is no place in America this type of inciter. https://t.co/IOvztXGLjY
— Richard Grenell (@RichardGrenell) September 13, 2025
Elmar Theveßen (ZDF) diffamiert @StephenM >>>
„Stephen Miller, stellvertretender Stabschef im Weißen Haus, […] der sehr extreme Ansichten hat, der in seinen Überzeugungen auch ein Stück weit, ich sag mal, aus der Ideologie des Dritten Reiches kommt […]“ pic.twitter.com/PQpObKNdif
— _horizont_ (@hori_____zont) September 12, 2025
Was zur Hölle soll denn der (stellv.) Stabschef im Weißen Haus mit dem Dritten Reich zu tun haben?
Hat Theveßen noch alle Tassen im Schrank?
Googelt man danach, finden sich erstaunlichen Quellen zu diesem Zusammenhang:
- Zentrum Liberale Moderne: In the shadow of Carl Schmitt: Putin and Trump’s ideas on the division of Europe
- Project Syndicate: Trumpism and the Philosophy of World Order
- World Socialist Web Site: Questions and answers at London public meeting, “Trump’s war on free speech: The case of Momodou Taal”
Alles so ganz linke Propaganda, sehr verlogen, und überall wird versucht, Trump in Zusammenhang mit dem Dritten Reich zu stellen, und zwar über Carl Schmitt. Von dem ich bis eben auch noch nie etwas gehört habe, der Name sagte mir gar nichts.
Aus einem der Texte (Syndicate):
Of course, Trump is no philosopher. Yet he does channel certain concepts instinctively, thanks to his mastery of popular storytelling and his deep sensitivity to how his supporters respond to him emotionally. With every rally, he is encouraged by mass audiences to refine his ideas to meet their self-perceived emotional needs, which he in turn politicizes through social media.
If there is one thinker whom Trump seems to channel most – and who can help make sense of his behavior, especially his widely-condemned moral equivocation toward Russia – it is the German legal philosopher Carl Schmitt.
Although Schmitt is notorious for joining the Nazi Party in 1933, it would be a mistake to dismiss him for that reason alone. Among scholars today, on both the left and right, Schmitt is known for his incisive critique of modern liberalism.
At the heart of Schmitt’s critique is his disdain for liberalism’s universal aspirations. Liberals do indeed place individual rights at the core of their political communities and believe that, in principle, those rights should extend to everyone. America, as the saying goes, is an idea.
For Schmitt, this view leads to disaster, both at home and abroad. On the domestic front, because the liberal conception of “the people” is non-exclusive, it is also indistinct. Who are we if “we” can include anyone? Schmitt believed that this way of thinking makes liberal states vulnerable to capture by private interest groups from within and by foreigners from without – a claim that Trump made the centerpiece of his election campaign.
So ein hanebüchener Blödsinn: Linke – die Kollektivisten schlechthin, die alle über einen Kamm scheren wollen und mit dem „Klassenstandpunkt“ daherkommen, unterstellen, dass alle Menschen einer Klasse dieselbe Meinung haben müssen, weshalb man keine Wahlen brauche, sondern „Repräsentanten“ in Räten verwenden könne (vgl. Frauenquote), und die Grundrechte immer nur als Kollektiv- und nicht Individualrechte sehen, die sollen jetzt die Verfechter der Individualrechte sein – und ausgerechnet Trump, dem bekanntlich großen Denker und Philosophen unserer Zeit, dem unterstellt man, er würde einem Nazijuristen folgen und dessen Ideen lesen, von dem ich noch nie irgendetwas gehört habe.
Bekloppte Story – aber Theveßen glaubt sie. Und das zeigt, woher der seine Informationen bezieht, denn auf die Achse Trump – Carl Schmitt kommt man nicht einfach so. Außerdem halte ich Trump für einen Individualisten.
Ich halte das für ziemlichen Quatsch – und zwar für solchen Quatsch, dass man nicht annehmen kann, dass da mehrere Leute unabhängig drauf kommen. Theveßen muss also wohl Verbindungen ins kommunistische Propagandamilieu haben, sich dort informieren.
Ich hatte das vor einiger Zeit schon kritisiert: Deutsche Politiker und deutsche Journalisten haben sich nicht in den USA in den Wahlkampf einzumischen. Es geht auch nicht an, dass eine Luisa Neubauer in den USA von Tür zu Tür geht, um für die Dems Werbung zu machen. Über Elon Musk hat man sich fürchterlich aufgeregt, als der für die AfD trommelte, aber der hat mit seiner Autofabrik zumindest mal ein Milliardeninvestment in Deutschland, das zumindest ein gewisses berechtiges Interesse an der hiesigen Politik begründet. Und Musk ist zumindest nicht als Journalist akkreditiert und hat da auch kein Visum, das er missbrauchen würde, denn er äußert sich ja aus den USA und nicht hier in Deutschland.
Zuvor war Theveßen vorgeworfen worden, am Donnerstagabend bei der Sendung „Markus Lanz“ die politischen Positionen Kirks falsch wiedergegeben zu haben. Der Washingtoner ZDF-Büroleiter sagte dort über Kirk: „Er hat gesagt, dass Homosexuelle gesteinigt werden müssen. Er hat gesagt, die Frau muss sich dem Mann unterwerfen. Er hat gesagt, dass Schwarze die Positionen der Weißen wegnehmen wegen dieser Politik der Demokraten der vergangenen Jahre. Er hat gesagt, wenn man im Flugzeug sitzt mit einem schwarzen Piloten, muss man Angst haben.“
Die Aussage, dass Homosexuelle gesteinigt werden sollen, wird Kirk oft zugeschrieben, ist aber aus dem Zusammenhang gerissen. In einer Stellungnahme gegenüber WELT räumte das ZDF ein, mehr Sorgfalt hätte walten müssen. „Elmar Theveßen bedauert, an der Stelle nicht ausführlicher gewesen zu sein.“
Dann zitiert die WELT denselben Antworttext, den ich auch erhalten habe.
Zu der Kritik von Grenell, der bei X 1,8 Millionen Follower hat und zu den engeren Vertrauten von US-Präsident Donald Trump zählt, sagte das ZDF zu WELT: „Wir nehmen die Aussagen von Richard Grenell zur Kenntnis.“ Meinungs- und Pressefreiheit seien hohe Güter, sowohl in Deutschland als auch in den USA. Und weiter: „Die Arbeit von Elmar Theveßen ist durch die Pressefreiheit geschützt.“
Und das ist multipler Quatsch.
Denn Pressefreiheit hat der Rundfunk nicht, weil er nicht Presse, sondern Rundfunk ist. Und Pressefreiheit ist in Deutschland auch nicht das Recht, etwas zu sagen (das ist Meinungsfreiheit), sondern das Recht zu Recherchieren und Informationen, Auskünfte zu erhalten, dabei zu sein.
Meinungsfreiheit hat Theveßen – wie jeder Andere auch – aber auch nur in seiner Freizeit, nicht in seiner Arbeit für den Öffentlich-Rechtlichen Rundfunk.
Das ZDF erzählt also Unfug, und weiß selbst nicht, in welcher Rechtsposition es ist. Kompetenznivau Null.
Der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) kritisierte Grenells Forderung: „Solange sich Journalistinnen und Journalisten im Rahmen der Presse- und Meinungsfreiheit bewegen, gehören staatliche Zwangsmaßnahmen wie der Entzug des Visums nicht in das Arsenal freiheitlicher Demokratien“, sagte der DJV-Bundesvorsitzende Mika Beuster. In einem Brief an die US-Botschaft in Berlin habe der Verband gefordert, solche Drohungen zu unterlassen.
Ausgerechnet der korrupte und linksradikale DJV – das sind die, die mir ohne jegliche Begründung den Presseausweis verweigern und nie auf meine Beschwerde reagiert haben – ausgerechnet der macht hier auf Presse- und Meinungsfreiheit. Und auch der weiß nicht, dass Theveßen im ZDF weder Presse-, noch Meinungsfreiheit hat.
Und er weiß nicht, dass es Theveßens Aufgabe ist, zu berichten, und nicht Wahlkampf gegen Trump zu machen.
Ich halte es daher für gerechtfertigt, Theveßen aus den USA zu werfen. Und das nicht nur, weil er sich nicht benehmen kann und jeden Mist daherlabert, den er in linken Quellen findet, sondern weil auch der Verdacht entsteht, dass die Tätigkeit für das ZDF nur Tarnung ist.
Arbeitet Theveßen etwa für den Bundesnachrichtendienst oder irgendeine linke Organisation, und gibt ihm das ZDF eine Tarnung als deren Korrespondent? Oder ist es dessen Aufgabe, linke Propaganda unter dem Anschein der Berichterstattung auf deutsche Bildschirme zu bringen?
Nachtrag: Auf Twitter/X behaupten einige, Theveßen kupfere seine Beiträge bei CNN und Facebook ab.
Nachtrag 2: Einer weist darauf hin, dass Stephen Miller, dem Theveßen unterstellt, direkt aus dem Dritten Reich zu kommen, Jude ist.
Wenn ich so etwas lese, kommt mir die Frage in den Sinn, ob es Theveßen gerade sogar darauf anlegt, von Trump rausgeworfen zu werden.