Friedrich Merz, der Ego-Kanzler

Wie wir von einem Egomanen verheizt werden.

Ich hatte zu Friedrich Merz im Porzellanladen geschrieben:

Man könnte meinen, es gehe Merz nur um sein Ego, doch noch Bundeskanzler geworden zu sein und sich international-außenpolitisch aufzuspielen wie Baerbock mit Krawatte. Und um das zu erreichen, habe er der SPD die gesamte Innenpolitik überlassen.

Dazu schreibt mir ein Leser:

Der Merz im Porzellanladen

Moin Hadmut,

Du schriebst: „Man könnte meinen, es gehe Merz nur um sein Ego, doch noch Bundeskanzler geworden zu sein und sich international-außenpolitisch aufzuspielen wie Baerbock mit Krawatte. Und um das zu erreichen, habe er der SPD die gesamte Innenpolitik überlassen.“

Dein Eindruck trügt Dich nicht. Bei den Koalitionsverhandlungen wurde folgendes durchgestochen.

Es hieß, der Merz – O-Ton – saß nur dabei, wie‘n Rentner auf‘ner Kaffeefahrt. Die Koalitionsverhandlungen selbst haben ihn überhaupt nicht interessiert. Er hat die Verhandlungen komplett an‘nen Spahn oder Linnemann delegiert. Das Einzige, was ihn interessiert hat, war, wohin er als Erstes als dann Bundeskanzler fliegen wird, wen er denn dann treffen wolle, wo er alles dann auftreten kann. Die Geschicke dieses Landes, so hieß es auch, interessierten ihn einen Dreck und er hat alles der SPD überlassen.

Und exakt so agiert er auch gerade.

Passt exakt.

Es sieht aus, als wolle Merz einfach Kanzler sein, den dicken Maxen machen und sich auf internationalem Parkett produzieren, und Deutschland einfach sich selbst, oder schlimmer noch, der SPD und der Plünderung durch dieselbe überlassen, als Deal dafür, von der als Kanzler ausgehalten zu werden.

Auf diese Weise schafft es dann gerade eine 13%-Partei, Deutschland zu zerstören, während Merz Staatsbesuche macht.

Im Prinzip hat Merz damit die eigene CDU/CSU komplett lahmgelegt und verfüttert, denn Außenpolitik macht er alleine, da haben Abgeordnete nichts zu melden und machen auch keine Gesetze. Und innenpolitisch hat er einfach alles der SPD übergeben.

Mir fällt gerade kein so richtig passendes deutsches Wort ein, im Englischen gibt es „surrender“, im Sinne von kapitulieren, etwas aufgeben, herausgeben.

Wenn das so stimmt, dann könnte man sagen, dass Merz uns an die Kommunisten verheizt hat, um selbst mit Krone und Hermelinmantel herumzulaufen.

Und es scheint nicht allen CDU-Abgeordneten zu schmecken, dass Merz die Außenpolitik selbst macht und ihm die Innenpolitik egal ist und er sie der SPD überlässt.

Das würde übrigens auch erklären, warum er nach der Wahl eine Wahnsinnsverschuldung aufgenommen hat, obwohl er vor der Wahl gesagt hat, das werde er nicht tun.

• Vor der Wahl hat er gesagt, wofür ihn die Wähler zum Kanzler wählen: Keine Schulden.
• Nach der Wahl hat er gemacht, wofür ihn die SPD zum Kanzler wählt: Monsterschulden.

Das ist dem anscheinend völlig egal.

Ob er lügt, ob das Land pleite geht – völlig egal. Hauptsache, sei Ego bekommt, was es will, und den Regierungsflieger.

Die Nummer mit der Richterwahl war dilettantisch, aber es ist ihm wohl egal.

Prognose

Das riecht jetzt schon danach, als ob die eigenen Leute das Theater nicht mitspielen.

Die SPD dagegen dürfte mit Merz sehr zufrieden sein, wenn der nur in der Welt herumgockelt und in Deutschland einfach alles der SPD überlässt. Die SPD wird aber nicht damit zufrieden sein, dass die CDU-Abgeordneten da nicht mitspielen, und man hat ja gestern gesehen, wie die hochgehen.

Das könnte mit der Kanzlerschaft sehr schnell vorbei sein und Merz sehr schnell abgesägt werden.

Wenn hätten sie als Ersatz?

Als Person: Söder, Spahn, Linnemann.

Als Koalitionspartner: Bleibt ihnen nur noch die AfD oder Neuwahlen. Im Moment stehen sie zwar noch gut da, aber wenn sich Merz verkanzlert, sieht das ganz anders aus, dann können sie keine Neuwahlen riskieren. Manche turteln ja mit den Grünen, aber da geht der Mist von vorne los. Dann bleibt ihnen nur noch die Wahl zwischen einer von der AfD ausgehaltenen Minderheitsregierung oder einer Koalition mit der AfD, und das wird wieder vielen nicht gefallen.