Ansichten eines Informatikers

Der zwölfte Imam: Die Ankunft des Mahdi Iran

Hadmut
18.6.2025 20:39

Ist das die Nacht, in der die Atombombe geworfen wird, damit die Prophezeiung eintritt?[Nachtrag]

Ich hatte vorhin geschrieben, dass es danach riecht, als würde man im Iran die Endphase des Djihad erwarten. Ein Leser weist mich dazu auf die „Ankunft des Mahdi Iran“ hin.

Wikipedia:

Muhammad ibn al-Hasan al-Mahdi (arabisch محمد بن الحسن المهدي, DMG Muḥammad b. al-Ḥasan al-Mahdī) ist nach der Lehre der Zwölfer-Schia der in der Verborgenheit lebende zwölfte Imam, dessen Rückkehr für die Endzeit erwartet wird. Er gilt den Zwölfer-Schiiten als der Mahdi (wörtlich „der Rechtgeleitete“) im Sinne des Erlösers als messianische Gestalt. Das Konzept des erwarteten Imams Muhammad al-Mahdi ist ein zentrales Glaubenselement der Zwölfer-Schia, das wahhabitische Sunniten in Form des verborgenen zwölften Imams als Irrlehre ablehnen. Sufisch geprägte Sunniten hingegen glauben an dieses Konzept.

[…]

Als der elfte Imam der Imamiten, Hasan al-ʿAskarī, im Jahre 874 starb, brach unter seinen Anhängern eine Periode der Unsicherheit aus, weil es große Meinungsunterschiede hinsichtlich der Nachfolgefrage gab. Die imamitische Gemeinde spaltete sich in zahlreiche Gruppen auf. Eine dieser Gruppen war der Auffassung, dass Hasan al-ʿAskarī als seinen Nachfolger einen kleinen Sohn hinterlassen habe, der jedoch im selben Jahr zum Schutz vor Feinden entrückt worden sei.[3] Diese Auffassung wurde zur offiziellen Lehre der Zwölfer-Schiiten. Die meisten Quellen, auf die sich diese Lehre stützt, geben an, dass dieser Sohn an einem 15. Schaʿbān geboren worden sei, allerdings gehen die Angaben über das Geburtsjahr auseinander. Nach einigen war es das Jahr 255 der Hidschra (869 n. Chr.), nach anderen 258 (872 n. Chr.) bzw. 261 (875 n. Chr.).

Nach dem Glauben der Imamiten lebt Muhammad ibn Hasan al-Mahdī im Verborgenen weiter. Über vier Generationen hinweg soll er noch vermittels Botschafter mit der Gemeinde Kontakt gehalten haben – diese Zeit nennen die Imamiten die „kleine Abwesenheit“ (al-ġaiba aṣ-ṣuġrā). Im Jahre 941 christlicher Zeitrechnung habe er sich dann gänzlich zurückgezogen. Seitdem dauert die Periode der „großen Abwesenheit“ (al-ġaiba al-kubrā) an.

Ein zentraler Bestandteil der schiitischen Lehre ist auch der Glaube an die Wiederkehr des Verborgenen Imams zusammen mit ʿĪsā ibn Maryam (Jesus von Nazaret) als Retter (Mahdi) und Erneuerer der Menschheit, der Mohammeds Werk vollenden solle. Verschiedene Personen haben in der Vergangenheit Anspruch darauf erhoben, der zwölfte Imam bzw. dessen Wiederkunft zu sein. Besonders erwähnenswert ist der Bab.

Vorzeichen für die bevorstehende Rückkehr sind nach dem staatlichen Dokumentationszentrum der Islamischen Revolution „die Weltarmut, die Verbreitung von Krankheiten wie AIDS sowie die Häufung von Naturkatastrophen wie Erdbeben“.[5] Der Mahdi solle einem trocken gefallenen Brunnen in der Dschamkaran-Moschee bei der iranischen Stadt Ghom entsteigen und sodann eine mit großem baulichem Aufwand angelegte Allee entlangschreiten, um seine Herrschaft anzutreten. Das erwartete Ereignis zieht viele Touristen und Pilger an; Dschamkaran soll als Pilgerstätte mittlerweile bedeutender sein als Maschhad.

Armut hatten wir, Krankheit hatten wir (AIDS, Corona), und Erdbeben hatten wir auch, etwa Türkei/Syrien neulich. Und die Klimakatastrophe wird sowieso hochgepumpt.

Der Iran

Die Verfassung der Islamischen Republik Iran von 1979 nennt den zwölften Imam als eigentliches Staatsoberhaupt. Der aus dem Kreis der Religionsgelehrten gewählte oberste Rechtsgelehrte herrscht nach dieser Auffassung in Stellvertretung des zwölften Imams bis zu dessen Wiederkehr aus der Verborgenheit. Dementsprechend wird die stellvertretende Herrschaft des obersten Rechtsgelehrten persisch ولايت فقيه, DMG Welāyat-e Faqīh genannt. Das Konzept geht im Wesentlichen auf Ajatollah Ruhollah Chomeini zurück und bildet die Legitimation für die theokratischen Elemente in der Verfassung.

Per Google habe ich das gefunden: Iranischer Abgeordneter: Ankunft des Mahdi hängt von Vernichtung Israels ab von 2022

Anlässlich des Jahrestags der »Islamischen Revolution« sprach ein iranischer Abgeordneter Klartext: Ohne die Vernichtung Israels gibt es keine Erlösung der Welt.

Man kann vom iranischen Regime halten, was man will, aber eines kann man ihm nicht vorwerfen: dass seine Vertreter nicht in aller Offenheit aussprechen würden, worum es ihnen und der von ihnen bejubelten »Islamischen Revolution« geht. Um einen Eindruck davon zu bekommen, müsste man ihnen nur zuhören.

Dem Parlamentsabgeordneten Ahmad Hossein Falahi zum Beispiel, der am 9. Februar, dem Jahrestag der Revolution im Jahr 1979, eine Rede über die »Islamische Revolution« und die von ihr geschaffene »neue regionale Ordnung« hielt. Besondere Aufmerksamkeit widmete er den aus seiner Sicht segensreichen Veränderungen, welche die Revolution für die Palästinenser gezeitigt habe.

Die »Islamische Revolution«, so führte Falahi aus, sein von »globaler Natur und nicht auf ein Land [den Iran] beschränkt«. Die Revolution zu exportieren bedeute, dass sich »die Philosophie der Islamischen Revolution in verschiedenen Bereichen und Ländern verbreitet und dass die Identität anderer Nationen [in der Region] auf den Ideen der Islamischen Revolution aufbaut«.

Gerade für die Palästinenser sei die Revolution zur Inspiration geworden, hätten ihre Konzepte und Ideen doch dazu beigetragen, »den Geist des Dschihad« in der Region zu verankern. Dabei machte Falahi deutlich, dass der eliminatorische Hass auf Israel ein fundamentaler Bestandteil der religiösen Identität des iranischen Regimes ist – nichts weniger als die Wiederkehr des Messias hänge demnach von der Vernichtung des jüdischen Staates ab:

Als Quelle geben sie diesen Artikel an.

Und so weiter und so fort.

Meine zentrale Frage

Mir geht jetzt folgende Frage durch den Kopf.

Könnte es sein, dass die Mullahs im Iran aufgrund ihrer Mythologie nach Corona, Erdbeben, Wirtschaftskrisen glauben, dass die Rückkehr ihres Mahdi unmittelbar bevorsteht, und die Existenz Israels das einzige Hindernis ist?

Kam es deshalb zu dem Angriff auf Israel 2023, um den großen Krieg zu entzünden?

Ist die Überraschung, von der die Reden, der Glaube, dass der Mahdi heute abend kommt?

Die Atombombe

Noch eine Quelle: Der Endzeitwahn Ahmadinedschads – Der iranische Präsident, die A-Bombe und die Apokalypse von 2010

Seit seiner ersten Wahl im Sommer 2005 provoziert und erschreckt der iranische Präsident Mahmoud Ahmadinedschad die Weltöffentlichkeit mit seiner apokalyptisch-messianischen Rhetorik. Ihm war es innerhalb kürzester Zeit gelungen, Osama bin Laden den ersten Platz auf der Bühne möglicher Bedrohungsszenarien streitig zu machen. Ahmadinedschad leugnet den Holocaust, ruft zur totalen Vernichtung Israels auf, stachelte den Libanon-Krieg an, sperrt Oppositionelle ins Gefängnis, lässt sich nicht in sein Nuklearprogramm schauen, fordert eine islamische Weltrevolution und beschwört das Erscheinen eines militanten Messias. Es besteht die begründete Vermutung, dass er ein Programm zur Konstruktion einer iranischen Atombombe durchsetzen will.

Mahmoud Ahmadinedschad hatte sich schon bald nach der Machtübernahme als ein weltweit gefürchteter, politischer Apokalyptiker geoutet. Seither wird in der westlichen Presse über die endzeitlichen Inhalte des von ihm vertretenen Schia-Glaubens diskutiert. Die Schiiten glauben, dass Abul-Qassam Mohammed, der 12. Imam, in direkter Blutslinie von dem Propheten Mohammed abstammt. Im Jahre 941 n. Chr. ging diese mystische Gestalt in die »Große Verborgenheit«. Unsterblich, nahm und nimmt er aus der Verdeckung heraus Einfluss auf die Geschicke der Welt. Er ist der »Rechtgeleitete«, andere Beinamen sind »Fürst der Zeit« oder »Der Aufständische«. Eines Tages, so berichten es die Prophezeiungen, wird er zurückkehren, wie die Sonne, die sich hinter schwarzen Wolken verbirgt. Nach einer Periode gesellschaftlicher Dekadenz und schrecklicher Kriege erscheint er dann als der Erlöser von Ungerechtigkeit, Not und Unterdrückung.

Sayyed Ruhollah Khomeini (1900-1989), der Gründer der islamischen Republik, hatte den schiitischen Erlösungsglauben mit der machtpolitischen Herrschaft der Ayatollahs verknüpft. Er überwand dadurch den vorher weit verbreiteten Quietismus vieler Schiiten, demzufolge das Erscheinen des Imam-Mahdi nicht durch Menschenwerk (d. h. durch die Politik) beschleunigt werden könne. „Die Behauptung, dass sich die Propheten und Imame nur mit moralischen und spirituellen Angelegenheiten beschäftigt hätten und dass die Regierungstätigkeit, die sich mit säkularen und temporären Fragen beschäftigt, von ihnen zurückgewiesen worden seien, ist ein verhängnisvoller Irrtum“ – mahnte der Gründer des theokratischen Irans noch in seinem Testament.1 Aus einem Hadith Mohammeds ergab sich zudem, dass der 12. Imam nicht mit einem Olivenzweig sondern mit dem Schwert in der Hand erscheint: „Ich bin der Prophet, und Ali ist mein Erbe, und von uns wird abstammen der Mahdi, das Siegel (das heißt der letzte) der Imame, und er wird alle Religionen erobern und Rache nehmen an den Übeltätern. Er wird die Festungen einnehmen und sie zerstören, alle Stämme der Götzendiener vernichten, und er wird Vergeltung üben für den Tod jedes Märtyrer Gottes.“ 2 Immer wieder betonte der Ayatollah die Pflicht zum aktiven politischen Handeln: „Brüder, sitzt nicht zuhause herum, so dass der Feind angreifen kann. Geht zur Offensive über, und seid gewiss, dass der Feind sich zurückziehen wird. […] Gebt euch nicht zufrieden damit, das Volk die Regeln des Gebets und des Fastens zu lehren. […] Warum zitiert ihr nicht die Sure über den Qital [bewaffneten Kampf]? Warum tragt ihr immer nur die Suren über die Barmherzigkeit vor? Vergesst nicht, dass Töten auch eine Form der Gnade ist.“ 3 Sogar nach dem Erscheinen des erwarteten Erlösers, gehe der Kampf weiter, versicherte Khomeini: „Und wenn der Große Erneuerer [der Imam-Mahdi] erscheint, glaubt nicht daran, dass ein Wunder geschieht und dass die ganze Welt in einem einzigen Tag in Ordnung gebracht wird. Nein, es erfordert [auch dann] harte Arbeit und Opfer, bevor die Unterdrücker verjagt sind.“ 4 Seither ist der militante Messianismus im Iran ein Politikum.

Der Glaube an den 12. Imam ist Teil der iranischen Verfassung

Selbst in der theokratischen Verfassung des Landes wird die Rückkehr des Imam-Mahdis erwähnt. Artikel 2 Abs. 5 fordert: „Das ununterbrochene Imamat, seine Führerschaft und seine fundamentale Rolle in der islamischen Revolution.“ Aus Artikel 5 lässt sich entnehmen, dass die Herrschaft des Klerus nur bis zur Ankunft des Imam-Mahdis andauert und dann außer Kraft gesetzt wird.5 Der Wächterrat von 12 Mitgliedern, das höchste politische Gremium des Landes, der Oberste Religiöse Führer und der Präsident handeln deswegen nicht nur »in spirito«, sondern auch »de jure« im Auftrag des Verborgenen Imam. Das gilt als herrschende Meinung des Klerus: „Aber es war nach über einem Jahrtausend Verborgenheit Imam Khomeini, der 1979 erstmalig einen Staat gründete, welcher besagten 12. Imam zum verfassungsmäßigen Staatsoberhaupt hat. Imam Khomeini selbst war ‚nur’ dessen Stellvertreter“ – schreibt Yavuz Özoguz, Vorsitzender der Organisation »Islamischer Weg« und Wortführer des Khomeinismus in Deutschland am 18. Juni 2009 im »Muslim-Forum für deutschsprachige Gottesfürchtige«.

Es wird in den Texten beschrieben, dass man zwar fest an die Rückkehr dieses Imams glaubt, es aber gleichzeitig auch geheim hält und den Namen vermeidet. Man redet nicht darüber.

Könnte es also sein, dass man deshalb auch – geheim, ohne es zuzugeben – an der Atombombe gebaut hat, um sie dann, wenn sich die Anzeichen für die Rückkehr häufen, Israel beseitigt werden kann?

Apokalypse und A-Bombe

Die endzeitlich-messianischen Polit-Visionen des iranischen Präsidenten dürfen nicht als ein Kuriosum abgetan werden. Sie sind Bestandteil des Khomeinismus und fest im Denken und Kulturbetrieb der iranischen Theokratie verankert. Ein Zusammenhang zwischen Apokalypse und A-Bombe besteht nicht nur deswegen, weil hier einem religiösen Fanatiker eine ultimative Waffe in die Hand gegeben würde, sondern weil Atombomben bei Fundamentalisten aller Glaubensrichtungen in ihren apokalyptischen Phantasien eine zentrale Rolle spielen. Seit den Mega-Explosionen von Los Alamos, Hiroshima und Nagasaki werden Zerstörungs-Passagen aus den traditionellen Endzeit-Texten der Religionen als Beschreibungen eines atomaren Holocausts gedeutet.

Wahied Wahdat-Hagh, Kolumnist in der Tageszeitung »Die Welt«, bringt das iranische Atomprogramm direkt mit dem Endzeitwahn des Präsidenten und mit dessen spirituellem Hintermann in Verbindung: „Die Urananreicherung und das Atomprogramm dienen nach dem Verständnis von Präsident Ahmadinedschad und seinem Mentor Ayatollah Mesbahe-Yazdi der Beschleunigung der Rückkehr des in der Mitte des 10. Jahrhunderts verschwundenen zwölften Imam der schiitischen Muslime. […] In der khomeinistischen Interpretation des Islam muss der Klerus solange herrschen, bis der Messias erschienen ist. Und in der Interpretation von Ayatollah Mesbahe-Yazdi, un-geistiger Mentor des Präsidenten Ahmadinedschad, kann dieser Prozess beschleunigt werden. In einer Schlacht gegen die ungläubige Welt soll dann die Islamisierung der Welt erfolgen. […] Ayatollah Mesbahe-Yazdi und Präsident Ahmadinedschad gehen vom festen Glauben aus, dass die Welt sich in dieser messianischen Phase befindet. Dies ist die schiitische Variante eines apokalyptischen Denkens, das die paramilitärischen Unterdrückungsorgane der Bassiji und der Revolutionsgardisten nicht als Instrumente einer totalitären Herrschaft, sondern als ‚heilige Institutionen’ versteht. Daher ist die ‚mahdistische Gesellschaft’, von der Präsident Ahmadinejad spricht, die totalitäre ‚Utopie’ aller schiitischen Islamisten.“ 25

Wenn das so stimmt und ich das richtig verstehe, dann sind die durch Corona und Erdbeben als Vorzeichen davon ausgegangen, dass der zwölfte Imam kommen will.

Und vermutlich haben sie den Umstand, dass Israel gerade eine Menge Leute aus der Regierung umgelegt hat, als göttliches Zeichen gewertet, dass die Herrschaft des Klerus endet, weil der zwölfte Imam vor seiner Rückkehr steht.

Und das würde bedeuten, dass es aus ihrer Sicht jetzt Zeit ist, die bisher geheimgehaltene und verleugnete Atombombe herauszuholen, und auf Israel zu werfen, damit das Hindernis seiner Rückkehr beseitigt ist.

Das Problem des Nichtswissens

Nun laufe ich in das Problem, Koran und Talmud nicht gelesen zu haben und kaum bzw. gar nicht zu wissen, was darin steht.

Leser schrieben mir schon, dass Begriffe wie Holocaust und Shoah nicht zufällig gewählt wären, weil da irgendwo etwas stehe, dass das jüdische Volk verbrannt werden, durch das Feuer gehen müsse oder etwas in der Art. Ich weiß es nicht, aber ich bin mir sicher, Leser, die sich auskennen, werden sich melden.

Solche Texte könnten aber religiöse Fanatiker darin bestärken, dass diese Endzeitphase eingetreten ist und jetzt der Zeitpunkt gekommen sei, Israel zu vernichten, also die Atombombe aus dem Versteck zu holen, und das in den religiösen Texten beschriebene apokalyptische Feuer zu entzünden, auf dass die ganze Erzählung in ihre Endphase übergehe.

Demnach wären wir gerade mittendrin in einer biblisch-apokalyptischen Prophezeiung.

Und ich vermute, dass die Mullahs da im Iran gerade keine Angst haben, sondern tief ergriffen davon sind, dass jetzt die Prophezeiung eintritt. Und dann werden sie die Atombombe werfen.

Nachtrag: Könnte das die Grundlage der Allianz von Linken und Islamisten sein, weil die Linken ja für ihren Marxismus ja auch auf einen großen Abschlusskrieg, einen Klassenkampf, angewiesen sind, damit das Paradies eintreten kann?

Denken die Linken vielleicht, ja, das passt genau, das nehmen wir?