Ansichten eines Informatikers

Mignon-LiIon-Akkus mit USB-Ladebuchse

Hadmut
30.12.2025 19:11

Noch mal eine Warnung!

Ein Leser schreibt mir gerade, dass es doch auch LiIon-Akkus mit eingebauter USB-Ladebuchse im Mignon (AA) Format gebe.

Ja. Weiß ich. Habe ich auch.

Die haben sogar Vorteile, weil die nicht wie NiMH-Akkus nur 1,2, sondern 1,5 Volt haben und die Spannung auch nicht wie bei NiMH mit der Entladung nachlässt, sondern fast konstant bleibt, bis der Akku leer ist. Sie haben zwar keine höhere Kapazität, liefern aber trotzdem mehr, weil man sie wirklich nutzen kann, bis sie leer sind.

Soweit ich weiß, funktionieren die, indem sie die LiIon-Spannung von ca. 3 bis 3,6 Volt elektronisch auf 1,5 Volt runtertransformieren und dazu eine Elektronik eingebaut haben, deshalb auch laden können.

Aber:

Sie nutzen einem eben auch nichts, wenn man keine Geräte mehr dabei hat, in die man Mignon-Akkus stecken kann.

Und sie sind gefährlich und können Geräte zerstören.

Man neigt nämlich dazu, sie aus Faulheit, Bequemlichkeit oder auch Unwissenheit im Gerät zu laden und nicht herauszunehmen. So Deckel auf und Kabel rein. Danach kann man das Gerät in der Regel wegschmeißen, weil bei diesen Akkus, so habe ich gelesen und an meinen Exemplaren auch nachgemessen, beim Laden an den beiden Polen 5 statt 1,5 Volt anliegen. Man muss diese Akkus zum Laden also immer rausnehmen. Und: Man braucht in der Regel noch USB 1-auf-4-Büschelstecker, um die an einem USB-Anschluss gleichzeitig laden zu können, und dann ist der Vorteil schon fast wieder hops.

Deshalb halte ich die für nicht empfehlenswert.

Was sich aber bewährt hat: Es gibt inzwischen kompatible Kamera-Akkus mit eingebauter Ladeelektronik und USB-C Ladebuchse. Und die sind prima, weil man die dann auch super unterwegs an der Power-Bank oder am USB-Stecker in Bus und Bahn oder irgendwelchen Convenience-Theken im Flughafen usw. aufladen kann. Von denen bin ich sehr angetan, das ist nützlich.

Allerdings sind auch die nicht so wirklich notwendig, weil man zur Kamera oft entweder ein Steckernetzteil zum Akku-Laden oder gar nichts mehr dazu bekommt, weil man den Akku in der Kamera per USB laden soll, man bekommt aber beim Chinesen seines Vertrauens für unter 10 Euro (oder im Set mit Ersatzakkus) ganz kleine, leichte USB-Ladegeräte für Kameraakkus, teils sogar mit Anzeige, mit denen ich bisher sehr gute Erfahrungen gemacht habe, noch nie Probleme und noch nie einen Defekt hatte. Vor allem klein, sehr leicht, reisetauglich und nicht auf eine bestimmte Steckdosennorm oder Spannung festgelegt, und brauchen deshalb auch keine eigene Steckdose, die ja typisch im Hotelzimmer knapp sind. Am besten hat man so ein 5er bis 8er USB-Ladegerät dabei und hängt dann den ganzen Krempel abends da dran.

Und: Sogar im Outdoor-Bereich kann man dann seine Akkus gut nachladen, etwa durch Solarzellen mit USB-Ausgang oder eine größere Powerbank im Kofferraum.

Es spricht schon allerhand für diese USB-Lade-Kultur neuerer Bauart.