Ansichten eines Informatikers

RAM-Preise

Hadmut
28.12.2025 3:35

Was bin ich froh, dass ich bei Rechner-Upgrades und rausgeworfenen Rechnern immer die RAM-Riegel aufhebe.

Noch vor zwei, drei Jahren waren 8GB-Riegel eigentlich fast wertloser Müll. Ich habe damals angefangen, alle Rechner auf 32 oder, wenn technisch möglich, auf 64GB aufzurüsten. Heute bin ich froh, dass ich die alten Riegel alle aufgehoben habe, denn inzwischen sind 2x8GB=16GB schon fast wieder ein Vermögen. Das Zeug wird gerade irre teuer, ebenso wie SSDs, weil die in den USA gerade KI-Rechenzentren bauen wie bekloppt, alle um die Wette, weil keiner zu kurz wegkommen will, und die alle RAM und Flash-Speicher aufkaufen, und die Hersteller sich auf deren Belieferung verlegen.

Das könnte ziemlich nach hinten losgehen. Denn die großen US-Konzerne hauen gerade die Milliarden, auf denen sie sitzen, und die ihnen durch Inflation unter dem Hintern wegschmelzen, raus und kloppen sie in KI-Rechenzentren.

Die Frage ist, welches Geschäftsmodell das dann wieder reinbringen, wie sich das amortisieren soll.

Das könnte so eine letzte Hoffnung, eine Suche nach dem nächsten Geschäft, sein, oder auch politisch motiviert, weil man einfach irgendein Geschäft braucht, um überhaupt noch eine Volkswirtschaft am Laufen zu haben. Es gibt ja Aussagen, dass der KI-Hype gerade das Einzige sei, was die USA noch zusammenhält.

Mir kam eine Meldung unter, wonach sich in den USA Proteste bilden,

Datenzentren, einst unsichtbare Rückgrate des Internets, stehen nun im Mittelpunkt öffentlicher Debatten. In den USA formieren sich Proteste gegen den Ausbau dieser Zentren, die als Reaktion auf die rapide wachsende KI-Industrie entstehen. Aktivisten warnen vor steigenden Stromkosten und Umweltbelastungen, während die Regierung den Ausbau als Teil einer Reindustrialisierungsstrategie unterstützt.

Das habe ich mehrfach gelesen, dass das noch gar nicht klar ist, wo der Strom für diese vielen KI-Rechenzentren herkommen soll. Da werden sie wohl mal schnell Gas- und Ölkraftwerke hinklotzen, weil man Kernkraftwerke nicht ganz so schnell hinbekommt.

Interessant dabei ist, welche Rolle wir dabei spielen. Nämlich die des zahlenden Kunden.

Das heißt, dass wir hier unsere Industrie kaputt kloppen, um das Klima zu retten, und dann die Dienstleistungen aus den USA einkaufen, die dort Energie verbrauchen und Elektroschrott in Halden aufbauen, als gäbe es kein Morgen. Was wirtschaftlich gesehen womöglich sogar stimmt.

Was aber auch heißt, dass es dann, wenn die nicht mehr weiter bauen und nicht mehr einkaufen, es dann Überkapazitäten geben wird, und man dann irgendwann Speicher hinterhergeworfen bekommt. Aber im Moment ist das halt alles irre teuer geworden.