Ansichten eines Informatikers

Wenn Linke anfangen, sich vor sich selbst zu ekeln

Hadmut
14.12.2025 20:54

Es ist so nach links eskaliert, dass es selbst Linken nicht mehr gefällt.

Es gab gestern und heute einige Meldungen vor allem der Berliner Polizei zu „#B1312“. Was zur Hölle ist das? 1312 bezieht sich auf das Datum 13.12., B könnte für Berlin stehen, aber worum geht es da?

Der Notruf 112 war überlastet und es lief eine Bandansage. Und was macht man, wenn es brennt? Jemand mit Herzinfarkt?

„All Cops are Bastards – Krieg dem System – Fuck the System.“

Dieselben Leute wollen die AfD mit der Begründung verbieten, dass sie systemfeindlich sei.

Effektiv ging es wieder mal um eine linke propalästinensische Aktion.

Beachtlich daran ist, dass es wohl selbst den Linken zu blöd wird (und das will wirklich etwas heißen, denn links zu sein heißt, dass einem gar nichts zu blöd ist):

Die linke Universalmistschleuder indymedia, sonst um keinen Schwachsinn und keine Aggression verlegen:

Zeit für Trennungen: die „1312“ Demonstration in Berlin

Mensch muss nicht über jedes kleine Stöckchen springen. Aber es gibt Sachen, die sollten nicht unkommentiert stehen gelassen werden. Hierzu gehört die für Samstag geplante „1312“ Demonstration in Berlin. Es ist Zeit für Trennungen.

Aus dem Aufruf zur Demonstration am Samstag, 13.12.25 um 18 Uhr in Berlin, U Warschauer Straße:

„Demo „ACAB = Krieg dem System“

ACAB BEDEUTET: ALL COLONIZERS ARE TARGETS. LAND BACK. GLORY TO THE RESISTANCE.

Am 13.12. tragen wir unsere Wut auf die Straßen. Gegen das gesamte System von Kontrolle, Knast, Kolonialismus, Grenzen und Genozid…

Gegen ihre genozidale Staatsräson, ihre Unterstützung “Israels” beim hunderttausendfachen Mord…

Zur Mobi für die Demonstration am 13.12. wurden zwei große Banner in Kreuzberg angebracht, mit den Texten „1312 – From the river to the sea“ und „Intifada bis zum Sieg“.

Vorbereitungsveranstaltungen gab es u.a. am 3.12. in Neukölln durch die Gruppe „Migrantifa“ und am 5.12. in Friedrichshain im Zielona Gora.

Beworben wird die Demo u.a. auch von der „Anarchist Barrio Assamblea“, die sich im Rahmen des Rheinmetall entwaffnen Camps gegründet hat und sich u.a. in der mittlerweile notorisch für Hamas-Abfeierei bekannten Rigaer 94 trifft.

Ebenfalls beworben wird die Demo, wenig überraschend, von der sich selbst so bezeichnenden „antizionistischen Stadtteil-Initiative“ Berlin vs. Amazon.

Was ist dazu zu sagen?

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Im Aufruf wird Israel grundsätzlich in Anführungsstrichen geschrieben, als „Israel“, der sogenannte Staat, der ja nichts weiter als ein siedlerkoloniales Projekt sei. Das ist wichtig u.a. in Hinblick auf die Parola „All Colonizers are Targets“. Diese bedeutet dann, dass alle jüdischen Israelis (=“Colonizers“) grundsätzlich „Targets“, also legitime Ziele für den sogenannten „Widerstand“ seien, egal ob links oder rechts, jung oder alt, Baby oder Greisin, schwarz oder weiss.

Sind erst mal alle jüdischen Israelis als legitime Ziele definiert, liegt die Forderung „Intifada bis zum Sieg“ natürlich nahe. Mordanschläge gegen israelische Jüd*innen, bis als ersehntes Ziel das Land „from the River to the Sea“ endlich judenfrei ist.

Ein wichtiger Schritt in diese Richtung waren natürlich auch die Massaker des 7. Oktober: Nur eine tote Jüdin ist eine gute Jüdin. Deswegen „Glory to the Fighters“.

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Die Zeiten haben sich geändert. Von der impliziten Akzeptanz der Massaker durch Hamas & Friends hin zu deren expliziter Begrüßung, Abfeierei und dem Wunsch nach Wiederholung.

Auch wir als emanzipatorische Linke und Linksradikale, die noch an die Befreiung der Menschheit von jeder Unterdrückung glauben, müssen unsere Strategien wohl ändern. Wo liegt der Sinn darin, mit Gruppen, die den Mord an Juden und Jüd*innen feiern und dessen Wiederholung und Ausweitung den Weg bereiten wollen, Bündnisse zu machen wie etwas kürzlich zu der „Antifa-Demonstration“ zum sogenannten „Silvio Meier Gedenken“ in Lichtenberg? Was haben wir gemeinsam? Ist es (vielleicht schon lange) nicht endlich an der Zeit, wirklich getrennte Wege zu gehen? Neue, immer natürlich widerspruchsvolle, aber grundsätzlich emanzipatorische Bündnisse zu schmieden?

Trennungen sind schmerzhaft. Aber manchmal sind sie unvermeidlich, und oft sind sie besser als ein „weiter so“.

Linke sind inzwischen so selbstwidersprüchlich, verlogen, gewaltorientiert, dass es selbst den Linksradikalen zu eklig wird.

Dabei war zu diesem Zeitpunkt der Anschlag von Bondi Beach vermutlich noch gar nicht bekannt.

Es zeigt sich immer mehr, dass es diesen Leuten eigentlich nicht um Ideologie und Politik geht, sondern um Gewalt und Auseinandersetzungen, und Linke ihnen nur das passende Umfeld liefern.

Bin mal gespannt, wie das weiter geht.