War wohl nichts mit Fachkräfteeinwanderung
Wer hätte gedacht, dass die Homoöpathie ein Revival erlebt?
Man braucht nämlich die homöopathischen Verdünnungsmaßstübe, deren „Potenzierungsskala“, um die Fachkräfteeinwanderung zu messen.
Realität: Es kommen kaum hochqualifizierte Einwanderer, die Lücke bei qualifizierten Arbeitskräften wächst und senkt unser Wirtschaftswachstum. Es wird Zeit, unser Bildungssystem zu verbessern, so dass endlich alle Kinder optimale Bildungschancen bekommen. https://t.co/SXgsFZtLfU
— Prof. Karl Lauterbach (@Karl_Lauterbach) December 10, 2025
Der Artikel in der Welt, den er zitiert: Daten des Innenministeriums – „Homöopathische Dosen“ – Ausländer nutzen Fachkräfteeinwanderung bisher nicht wie erwartet
Das deutsche Einwanderungsrecht zählt zu den liberalsten der Welt – trotzdem kommen nur vergleichsweise wenige Arbeitskräfte nach Deutschland, wie eine Antwort der Bundesregierung zeigt. Die Grünen kritisieren „ständige migrationsfeindlichen Debatten“ und fordern „eine echte Willkommenskultur“.
Neulich forderte der Kanzler arbeitswillige Ausländer auf, nach Deutschland zu ziehen.
[…]
Neueste Daten seines Innenministeriums zeigen nun, dass hier noch Luft nach oben besteht. Zwar kommen weiterhin Tausende Ausländer pro Monat über das Asyl- und Fluchtsystem in Deutschland an – doch der geregelte Zuzug von Arbeitskräften außerhalb der EU bleibt unter den Erwartungen.
Abgefragt haben die Daten die Grünen im Bundestag. Sie hatten 2023 gemeinsam mit SPD und FDP die gesetzlichen Hürden für die Erwerbsmigration deutlich gesenkt – das deutsche Einwanderungsrecht zählt seitdem zu den liberalsten der Welt. Nun wollte die Fraktion wissen, wie gut die Maßnahmen wirken. Die Antwort der Bundesregierung liegt WELT vor.
Demnach stieg zwar die Zahl der Nicht-EU-Ausländer, die in sogenannten Engpassberufen arbeiten, in den letzten Monaten deutlich an. „Zu Jahresbeginn 2024 arbeiteten rund 690.000 Drittstaatsangehörige in Engpassberufen. Bis April 2025 stieg diese Zahl kontinuierlich auf über 790.000“, teilte das Ministerium den Grünen mit. In solchen Bereichen schaffen es Firmen nicht, ihre offenen Stellen mit heimischen Arbeitskräften zu besetzen.
Allerdings dürften unter den 100.000 Ausländern in Engpassberufen auch viele Ukrainer sein, die zunächst als Flüchtlinge kamen und inzwischen einen Job gefunden haben. Unklar ist weitgehend, wie viele Erwerbsmigranten regulär aus dem Ausland zuzogen, um einen entsprechenden Job zu ergreifen. Die Zahl der erteilten Visa zeigt jedenfalls keinen Boom.
So ging die Anzahl der ausgegebenen Titel an hochqualifizierte Fachkräfte in den letzten Monaten sogar zurück. Wurden im Oktober 2024 noch 1050 nationale Visa nach Paragraf 18g des Aufenthaltsgesetzes ausgegeben, waren es im Oktober 2025 nur noch 776.
[…]
Auch nicht-Akademische Fachkräfte scheinen nicht gerade nach Deutschland zu strömen.
[…]
Schließlich wird auch die sogenannte Chancen-Karte, ein zentrales Projekt der Ampel-Koalition, bisher nicht so angenommen, wie erwartet.
[…]
Herbert Brücker, Leiter des Forschungsbereichs Migration am Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung hatte die Entwicklung bereits im September kritisiert. „Im Jahr 2024 hatten wir 1,7 Millionen Zuzüge. Wenn im selben Zeitraum nur wenige Tausend Chancenkarten zur Erwerbsmigration ausgegeben wurden, dann sind das homöopathische Dosen, auch wenn die Einreisen zur Arbeitssuche gestiegen sind“, sagte er damals WELT AM SONNTAG.
„Das ist ein Alarmsignal, weil es zeigt, dass wir trotz mehrerer Reformen des Fachkräfteeinwanderungsgesetzes nicht in der Lage sind, den Zuzug von Erwerbsmigranten deutlich zu erhöhen.“
Sage ich seit Jahren. Wer, der als Fachkraft und in der Bilanz Steuerzahler gelten kann, wäre gleichzeitig so blöd, nach Deutschland zu gehen?
Deutschland ist ein Land für Empfänger, nicht für Arbeiter. Leute, die arbeiten können und selbst verdienen, werden einen Teufel tun, nach Deutschland zu gehen, das Land mit den höchsten Steuern und Sozialabgaben und den lausigsten Renten unter den westlichen Industrieländern. Wer wäre so blöd, nach Deutschland zu gehen?
Ich hatte ja erzählt, dass ich mal einen Kollegen irgendwo aus Afrika hatte, der sagte, dass er eigentlich nach Deutschland gekommen sei, um Geld zu verdienen, aber sehr ernüchtert sei über die hohen Steuern und Kosten. Er habe zwar einiges hier gelernt, aber eine Firma auf seiner Farm in Afrika zu gründen sei wirtschaftlich viel besser, denn Gebäude hat er, Strom und Internet bekommt er dort auch, und alles ist billiger.
Ich habe noch nicht verstanden, wieso, woher die Leute eigentlich glauben, dass Fachkräfte nach Deutschland wollten. Warum?
Ständig ist bei uns die Rede von Steuererhöhungen, Sozialkostenerhöhungen, Rentenproblemen, Wohnungsnot.
Wer wäre denn so blöd, nach Deutschland zu gehen?
Und warum sehen Politiker nicht ein, dass Deutschland unter den Fachkräften Ladenhüter ist?
„Für eine erfolgreiche Fachkräfteeinwanderung reicht es nicht, nur die gesetzlichen Grundlagen zu ändern“, sagt Lamya Kaddor, Berichterstatterin der Grünen-Bundestagsfraktion für Fachkräfteeinwanderung, WELT. Die niedrigen Zahlen bei der Erfahrungssäule zeigten das deutlich. „Es braucht eine echte Willkommenskultur, ein klares Bekenntnis zur Einwanderung und die aktive Bewerbung der neuen Möglichkeiten im Ausland.“
Was ist eigentlich eine „Willkommenskultur“? Noch mehr geben?
Und was sind eigentlich diese „neuen Möglichkeiten“, wenn es nur darin besteht, leichter zu beantragen, was keiner haben will?
Man hatte sich das so marxistisch-leninistisch vorgestellt. Der Plan von 1917: Russland der Bauernstaat und Deutschland der Arbeiterstaat. Macht zusammen den Arbeiter- und Bauernstaat für den Kommunismus. So wie Vorstellung 1917, und so wohl auch 2015. Klappt nur eben nicht. Tatsächlich hat man einen Sozialhilfempfängerstaat gebaut, und Sozialhilfeempfänger gibt es im Sozialismus/Kommunismus eigentlich nicht, die passen da gar nicht rein. In der DDR war das wohl sogar strafbar, nicht zu arbeiten, und dann hat einen auch ziemlich schnell die Stasi abgeholt.
Und jetzt bauen wir, in dem Willen und der Absicht, einen sozialistischen oder kommunistischen Staat zu bauen, stattdessen einen, der aus immer mehr unrettbaren Sozialhilfeempfängern besteht. Und sie wundern sich nun, dass es nicht funktioniert, obwohl doch der olle Marx prophezeit hatte, dass sich der Sozialismus/Kommunismus zwangsläufig immer von selbst einstelle.
Aber vielleicht ist das mit den homöopathischen Einheiten genau richtig als Maßeinheit: Die meisten sind auf dem Weg nach Deutschland schon mal an einem vorbeigelaufen, der arbeitet. Homöopathie funktioniert ja genauso.