Ansichten eines Informatikers

Agonie der Medien – im „medialen Kriegszustand“, aber den Krieg eben verloren

Hadmut
3.12.2025 17:01

Die Medien befinden sich im Todeskampf – aber sie zucken und krampfen noch.

Oder: Uhrwerk Orange ist nah!

Leserzuschrift:

Deutsche Medienlandschaft kollabiert

Hadmut, die ARD und Verleger in Deutschland scheinen zu kollabieren wenn man dem Gejammer nach geht:

https://www.telepolis.de/article/Medialer-Kriegszustand-ARD-und-Verlage-formieren-Front-gegen-Big-Tech-11101457.html

Öffentlich-Rechtliche und Verlage schlagen Alarm: Big Tech entzieht Medien Reichweite und Einnahmen. Das neue Bündnis fordert klare Regeln und faire Vergütung.

Ein bemerkenswertes Bündnis schlägt Alarm: Die öffentlich-rechtliche ARD und die Verlegerverbände BDZV sowie MVFP haben sich zum gemeinsamen Kampf gegen die Übermacht der US-Tech-Riesen zusammengeschlossen.

In einem gemeinsamen Appell fordern sie von der Politik eine strikte Regulierung von Plattformen wie Google und Meta sowie von Künstlicher Intelligenz.

Nach Angaben von DWDL.de wollen ARD und das “Bündnis Zukunft Presse” aus BDZV und MVFP mit ihrer gemeinsamen Erklärung einen “offenen Austausch über den gesellschaftlichen und demokratischen Wert von Medien” einladen.

[…]

Konkrete Forderungen an die Politik

Die Medienallianz fordert einen modernen Ordnungsrahmen, der die Sichtbarkeit journalistischer Inhalte sichert, Transparenz bei Algorithmen schafft und faire Vergütung für die Nutzung redaktioneller Inhalte garantiert. Dabei berufen sie sich auf Artikel 5 des Grundgesetzes und den gesellschaftlichen Auftrag freier Medien.

Parallel unterstützen über 75 zivilgesellschaftliche Organisationen ähnliche Forderungen. Wie Telepolis im März deses Jahres berichtete, verlangen sie von der neuen Bundesregierung eine wirksame Kontrolle der Plattformen und eine konsequente Durchsetzung des EU-Rechts.

Heißt: Ihr müsst künftig nicht nur Rundfunkbeitrag zahlen, sondern auch nachweisen, dass Ihr jeden Tag mindestens eine Stunde ÖRR schaut. Und wenn nicht, müsst Ihr zwangssehen. Leider nicht von mir erfunden, das gab es schon in „Clockwork Orange“ (1971). Damals noch Dystopie, bei uns bald Realität. So müsst Ihr dann Georg Restle gucken:

Der Ur-Artikel stammt wohl von DWDL.de: ARD und Verleger fordern Regulierung von Tech-Riesen und KI

Die ARD und das “Bündnis Zukunft Presse”, in dem sich die beiden Verlegerverbände BDZV und MVFP zusammengetan haben, wollen mit einer gemeinsamen Erklärung einen “offenen Austausch über den gesellschaftlichen und demokratischen Wert von Medien” einladen. Wobei der Adressat natürlich vor allem die Politik ist, von der man sich einen stärkeren Schutz gegen die Tech-Riesen erhofft.

Was die eben so unter „offener Austausch“ verstehen. Wetten, dass Leute wie ich da nicht mitmachen dürfen? „Meinungausstausch“ heißt bei denen nämlich, dass man hinterher deren Meinung hat, dass sie einem die Meinung austauschen. Kommt bloß nicht auf die Idee, dass „die Gesellschaft“ etwas zum „gesellschaftlichen und demokratischen Wert von Medien“ mitzureden hätte.

So stellt man zunächst den aus eigener Sicht “unverzichtbaren Beitrag für die freie Gesellschaft” heraus, den freie Medien leisten und schreibt dann: “Unabhängige und verlässlich nach journalistischen Standards arbeitende Medien sind keine Selbstverständlichkeit. Ihre Existenz setzt faire Rahmenbedingungen voraus.”

Das ist natürlich eine vertrackte Situation, wenn immer mehr Bürger auf das Unverzichtbare lieber verzichten.

Die Zahlen verdeutlichen das Ausmaß der Bedrohung: Laut dem Kölner Medienwissenschaftler Martin Andree kontrolliert Google 88 Prozent des Suchmaschinenmarkts, Meta dominiert mit 85 Prozent bei Social Media, YouTube beherrscht 78 Prozent des kostenlosen Video-Streamings.

Wie Telepolis bereits vor einem Jahr berichtete, fließen zwischen 70 und 90 Prozent aller digitalen Werbeinvestitionen an diese US-Monopolisten.

Überraschend?

Wir haben uns in den letzten 30 Jahren nur mit der Frauenquote und der Geschlechtervielfalt beschäftigt. Das haben die US-Konzerne genutzt und ihr Imperium aufzuziehen.

Die Auswirkungen sind verheerend: Selbst erfolgreiche deutsche Nachrichtenseiten wie spiegel.de erreichen zwar 29 Millionen Nutzer monatlich, diese verbringen dort aber nur 18 Minuten im Monat – gerade einmal eine halbe Minute täglich.

Pfff. Da bin ich ja besser.

Bei der Süddeutschen Zeitung sind es sogar nur neun Minuten monatlich, wie Telepolis unter Berufung auf Martin Andrees Forschung berichtete.

Hahaha.

ARD-Vorsitzender Florian Hager warnt laut Presseportal:

“Wir erleben gerade eine Erschütterung gewachsener medialer Strukturen: Demokratien werden weltweit politisch angegriffen, KI-Agenten torpedieren Ausgewogenheit, Tech-Konzerne bestimmen in ihren Monopolen den Blick der Menschen auf die Welt.”

„… torpedieren Ausgewogenheit“. Haben die noch alle Tassen im Schrank? Sind die völlig verrückt geworden? Oder lügen die jetzt in höchster Existenzangst wild drauf los?

Matthias Ditzen-Blanke, BDZV-Vorstandsvorsitzender und Sprecher ‘Bündnis Zukunft Presse’: “BDZV, MVFP und ARD appellieren an die Politik, den gesellschaftlichen und demokratischen Wert von publizistischen Medien aktiv zu schützen. Die wachsende Macht globaler Plattformen und die Manipulationsrisiken durch intransparente Algorithmen und KI-Systeme stellen Demokratien weltweit vor neue Herausforderungen. Medienfreiheit und -vielfalt sind keine Selbstverständlichkeit mehr.

Als ob an der ARD oder der Presse bisher auch nur irgendetwas „transparent“ gewesen wäre.

Da wird massiv ideologisiert, veruntreut, Geld gewaschen, und überall sitzen die Parteien mit drin.

Anders gefragt: Welcher „Algorithmus“ könnte jemals so schlecht und einseitig sein wie Georg Restle, Anja Reschke oder die Tagesschau?