Ansichten eines Informatikers

Baldur, Schneewitchen und Deutschland

Hadmut
21.10.2025 23:20

Schneewittchen hat Kummer.

Und ich habe eine Frage.

Langer Text, anklicken, dort lesen. Oder ich zitiere es mal:

Als Ausländerin, die seit ihrer Geburt in Deutschland lebt, fühle ich mich in diesem Land nicht mehr wohl.

Ich habe hier mein Abitur gemacht, eine Ausbildung absolviert, ein Studium abgeschlossen und mit einem Deutschen eine Familie gegründet.

Ich bin sehr dankbar für alles, was mir dieses Land ermöglicht hat: für die Unterstützung durch BAföG während meines Studiums, für die Integrationshilfen, die meinen Eltern den Start erleichtert haben, und für die vielen Chancen und ausgestreckten Hände, die mir während meiner beruflichen Laufbahn begegnet sind.
Danke, Deutschland.

Und doch muss ich heute sagen: Ich fühle mich in diesem Land nicht mehr zuhause.

Das Deutschland, das ich von klein auf kannte -offen, tolerant, neugierig auf andere Kulturen, hilfsbereit und zuverlässig- erkenne ich nicht wieder.
Deutschland ist ein überfremdetes Land geworden.

Es tut weh, mitanzusehen, wie diese Offenheit und Toleranz in vielen Bereichen überstrapaziert wurde. Wie Toleranz zur Einbahnstraße geworden ist, die fast ausschließlich von Deutschen eingefordert wird, anstatt auch von den Menschen, die in dieses Land strömen.

Es schmerzt, dass man als Ausländer ein gesundes Selbstbewusstsein entwickeln und stolz auf seine Herkunft sein kann -selbst, wenn man sie kaum kennt- während Deutschen genau dieser gesunde Stolz verwehrt wird.
Ein Stolz, der auf Fleiß, Innovationskraft und der Fähigkeit beruht, ein Land aktiv zu gestalten.

Stattdessen wurden Deutsche über Jahrzehnte hinweg zur Schuld und Zurückhaltung erzogen. Nationalstolz und Heimatverbundenheit sind negativ konnotiert. Die Identifikation mit dem eigenen Land, mit seinen Werten, Traditionen und seiner Geschichte, wurde zunehmend problematisiert und droht verdrängt oder gar ausgelöscht zu werden.

Es tut weh, zuzusehen, wie Deutsche ihrer eigenen Identität beraubt werden.
Wie sie immer weiter aus ihrem eigenen Land verdrängt, zu Fremden im eigenen Zuhause gemacht und als Feinde der Demokratie dargestellt werden nur weil sie beginnen, sich dagegen zu wehren.

Das Sicherheitsgefühl ist spürbar erodiert. Doch anstatt, dass ihre existenziellen Sorgen gehört und ernst genommen werden, werden sie negiert, relativiert, verharmlost und schließlich sogar als Extremismus abgetan.
Und das ausgerechnet von jenen, denen ihr Vertrauen galt: den eigenen Leuten.

Viele Deutsche fühlen sich verraten und verkauft von Politikern sämtlicher Lager.
Zu Recht.

Diese Menschen haben jedes Recht, genau diejenigen zu wählen, in denen sie noch Hoffnung sehen. Und wenn das Björn Höcke und die AfD sind, dann ist es eben Björn Höcke und die AfD.

Und das sage ich als Migrantin, als jemand, der dieses Land liebt, der diesem Land und seinen Menschen viel zu verdanken hat, und der nun mit ansehen muss, wie dieses wunderbare Land in den Abgrund rutscht: wirtschaftlich, kulturell und demografisch.

Habt keine Scheu diejenigen zu wählen, die diesen Untergang verhindern wollen.

Als Reaktion auf:

Ich bin nicht nur hier geboren – in bin Deutscher.

Und ich fühle mich in diesem Land schon lange nicht mehr wohl, seit ungefähr 30 Jahren. Und das ist schon längst nicht mehr meine Heimat. Ich verstehe längst nicht mehr die Sprache der allermeisten Leute, die mir in Berlin begegnen, und oft erkenne ich noch nicht einmal, welche Sprache das überhaupt ist. Es passiert immer wieder, dass ich im LIDL auf Zypern mehr Leute deutsch sprechen höre als im LIDL in Berlin. Und es passiert immer, dass die Leute sich im LIDL auf Zypern eher so benehmen, wie das, was ich als deutsch kenne, als in Berlin.

Ich habe mir dieses Land nicht ausgesucht. Ich habe es nicht gewählt.

Aber es wurde mir unter dem Hintern wegmigriert.

Warum aber führt es zu allgemeiner Sorge und Alarm, wenn Migranten der Meinung sein, dass das nicht ihr Land ist (was es ja auch nicht ist), während man bestenfalls ignoriert und meistens als „rechts“ beschimpft wird, wenn man als Deutscher genau dasselbe sagt, nämlich dass man sich hier nicht mehr wohl, nicht mehr zuhause fühlt, das nicht mehr „mein Land“ ist?

Warum sollen wir eine gegenüber Migranten eine Verpflichtung haben, dass die sich hier wohl und zuhause fühlen, gegenüber Deutschen aber nicht?

Es erinnert gewissermaßen an die Wohnungsfrage, wo wir Migranten eine Wohnung stellen müssen, Deutschen aber nicht. Seit Tagen kommt im Radio, dass man in Berlin gerade „Hygiene-Sets“ im Wert von 10 Euro für Obdachlose sammelt, aus privaten Spenden. Man versucht, Obdachlosen eine Zahnbürste, Zahnpasta und ein paar Socken zu verschaffen.

Migranten dagegen bekommen Wohnung, Arzt, monatlich vier- und fünfstellige Beträge überwiesen.

Während hier bei uns Rentner Flaschen sammeln. Im Radio wurde heute berichtet, dass eine Rentnerin für die Obdachlosenaktion nur eine billige dünne Obsttüte aus dem Supermarkt mit einer Zahnbürste und einer Tube Zahnpasta brachte und sich damit entschuldigte, dass bei ihr einfach nicht mehr gehe, während seit Tagen in der Presse berichtet wird, dass Migranten von ihrem Asylgeld erhebliche Beträge ins Ausland schicken können.

Warum eigentlich haben Migranten Wohl- und Zuhausefühlpriorität gegenüber Deutschen?

Was fällt diesen beiden Leuten eigentlich ein, ein Wohlfühlen auf Kosten der einheimischen Bevölkerung zu beanspruchen?

Wie kommt „Baldur“ eigentlich auf die Idee, dass das überhaupt je „sein“ Deutschland war?

Wieso glaubt ein Migrant, der „seit 37 Jahren hier lebt“, dass er einen stärkeren, einen höherpriorisierten Wohlfühlanspruch hat, als beispielsweise ich, der seit fast 60 Jahren hier lebt?

Dass er nicht nur Vorrang beim Wohlfühlen hat, sondern sogar den Anspruch, sich auf Kosten anderer hier wohlzufühlen?

Warum hat es – außer Personen aus meinem direkten Umfeld und vielen Lesern, also nur in direkter persönlicher Hinsicht – hier noch nie irgendwen politisch interessiert, ob jemand wie ich sich hier wohlfühlt? Das für sein Zuhause hält?

Warum müssen sich Migranten hier „wohl“ und „zuhause“ fühlen, während Leute wie ich sich Sprüche wie (© Walter Lübcke)

“Und wer diese Werte nicht vertritt, der kann jederzeit dieses Land verlassen, wenn er nicht einverstanden ist.”

anhören müssen und wir uns nach den politischen Vorgaben zu richten haben und nicht die Politik sich nach unserem Wohlfühlen?

Warum dreht sich so viel mehr, warum dreht sich alles nur darum, wie sich Migranten fühlen, ob es denen hier gut geht?

Und was ist das für eine Frechheit zu sagen, Deutschland war gut, als es meine Krankenversorgung geleistet hat, aber jetzt gefällt es mir nicht mehr, jetzt gehe ich?

Echt jetzt?

Jede Menge Deutsche – vorrangig mit hohem Fachwissen – wandern ins Ausland ab. Das stört niemanden, keiner bejammert das. Siehe Lübcke.

Wenn aber Migranten gehen, dann heißt es plötzlich „Fachwissen wandert ab“.

Komisch. Warum müssen Deutsche eine Wegzugsbesteuerung zahlen, wenn sie Vermögen oder Unternehmen ins Ausland mitnehmen, aber nicht Migranten, die sich hier auf Steuerzahlerkosten und für sie kostenlos haben ausbilden lassen? Warum werden dann die Ausbildungskosten nicht nachentrichtet?

Schema: Deutschland war gut, solange wir hier gut krankenversorgt wurden und kostenlos studieren konnten. Aber sobald das Wetter abkühlt, sind wir weg und dabei noch frech?

Wann gibt es für solche Leute mal eine Kosten-Nutzen-Bilanz?