Notebookbildschirm ruiniert
Ich dachte, das wäre eine gute Idee.
Aber es war eine schlechte Idee.
Eine ganz schlechte. [Update]
Ich hatte mir vor einigen Jahren, weiß nicht mehr genau, muss so in der Frühzeit der Corona-Ära gewesen sein, gleiche Notebooks gekauft, an die ich zufällig billig gekommen war, B-Ware, Rückläufer, Restposten, relativ leistungsschwach, aber schön, schön flach, für unterwegs und einfache Aufgabe, Webbrowser völlig ausreichend. Technisch alle in Ordnung, bei einem hatte sich schon mal jemand auf dem Windows eingeloggt, völlig egal, weil ich sowieso Linux drauf packe.
Die haben ihren Dienst auch gut verrichtet.
Auf einem oder zweien war noch die Schutzfolie auf dem Bildschirm, unten mit so eine Lasche, damit man sie abziehen kann.
Ich dachte, es sei eine gute Idee, die Folie, die man kaum sehen konnte, einfach draufzulassen. Ich hatte ja mal beschrieben, dass ich eigentlich so ein notorischer Schutzfolienabzieher bin und ich das eigentlich nicht leiden kann, wenn an Geräten, auf Plastik- und Metalloberflächen, überall noch diese Schutzfolien drauf sind, die man eigentlich nach dem Auspacken mit abziehen soll. Neulich dachte ich, „Verdammt, was ist denn mit diesem Monitor los?“, da war am Gehäuse auf einer Seite noch die Schutzfolie drauf, die man ursprünglich kaum sehen konnte, sich aber dann an den Kanten so langsam abpellte – einmal abgezogen und der Monitor sieht wieder gut aus.
Nun habe ich die Angewohnheit, in Notebooks immer Schutztücher einzulegen, weil ich das partout nicht ausstehen kann, wenn das Fingerfett, was sich unvermeidlich auf den Tasten sammelt, dann beim Zuklappen Fettflecken auf dem Bildschirm hinterlässt, oder man gar das ganze Muster der Tastatur auf dem Bildschirm sehen kann. Ich habe schon MacBooks gesehen, bei denen die Beschichtung des Bildschirms (eine Art Vergütung) so richtig übel aussieht, weil da, wo beim Zuklappen die Tasten an den Bildschirm kommen, sich das Fett durch die Beschichtung gefressen hat.
Ich mag keine Fettflecken auf Bildschirmen. Ein Horror sind für mich solche Kollegen, die dann, wenn sie einem was erklären oder zeigen, immer auch mit dem Finger auf den Monitor zeigen müssen, und das nicht nur in die Nähe, sondern so richtig mit Anfassen, so notorische Haptiker, als könnte man die Fenster auf dem Bildschirm anfassen und verschieben (was man beim Touchscreen sogar kann).
Touchscreen auf Tablets – OK.
Touchscreens auf Notebooks – Katastrophe. Ich kann es nicht ausstehen, wenn Leute Notebookbildschirme anfassen – betatschen – betouchen.
Nun hatte ich damals gerade nicht mehr genug Bildschirmtücher in der passenden Größe, und ab Werk war nur so ein Einlegeblatt dabei, weshalb ich die Schutzfolie auf dem Bildschirm gelassen hatte, damit die den Bildschirm schützt.
Aber, ach.
Notebook mal wieder verwendet.
Sieht irgendwie trübe aus.
Ach, Zeit, endlich mal die Folie abzuziehen.
…. Scheeeeeiiiiiißßßääääää !
Der Kleber war ausgetrocknet, deshalb trübe geworden, aber auch hart, und die Schutzfolie ging kaum noch ab, ich hatte Angst, den Bildschirm aus dem Rechner zu reißen, bekam sie schließlich ab, mit dem Ergebnis, dass ich die Folie in der Hand hatte, aber der Kleber auf dem Bildschirm blieb, der jetzt ganz milchig trüb aussah.
Was tun?
Ich habe da drei Lösungsmittel im Haus,
- Fläschchen Waschbenzin/Feuerzeugbenzin, hat bisher gegen alle Arten von Aufklebern und Klebstoffresten geholfen
- Fläschchen Aceton, prächtig gegen Verschmutzungen, Filzstifte usw.
- Flasche „White Spirit“ (keine Ahnung, was das ist, hatte ich mal im Baumarkt gekauft, als ich schon mal was entfernen musste, und sie meinten, das wäre sehr gut, bisher habe ich damit aber noch nie gegen die ersten beiden gewonnen.
Mit nichts davon geht dieser Kleb wieder weg. Und man kann ja auf dem Bildschirm nicht fest reiben, drücken, spachteln, oder zu scharfe Lösungsmitteln einsetzen, sonst ist das Gehäuse gleich mit weg.
War eine richtig blöde Idee, die Schutzfolie draufzulassen.
Eigentlich weiß ich auch, dass diese Schutzfolien nach einiger Zeit nicht mehr ordentlich abgehen. Aber ich hatte das dann bei dem Rechner irgendwie vergessen.
Also: Schutzfolien nicht drauf lassen!
Update: Unter Einsatz von
- sehr viel Waschbenzin (das kleine Fläschchen wird nicht reichen, ich kann das also heute nicht mehr abschließend beantworten)
- sehr viel Küchenpapier zur Aufnahme des Klebestoffes
- seeeehr weicher Kratzmittel, namentlich meiner Daumennägel
- seeeehr viel Zeit und Geduld
lässt sich der Kleber entfernen.
Ob aber der Rechner und meine Daumennägel die Prozedur dann auch überleben, ist nicht absehbar.