Ansichten eines Informatikers

Arbeitslosigkeit

Hadmut
18.10.2025 14:36

Vom totalen Vernichtungsprogramm.

Die WELT: Plötzlich ohne Job – jetzt trifft es die Eliten

Da reden die gerade davon, dass Rentner noch weiterarbeiten sollen, und schaffen es nicht einmal, die in Arbeit zu halten, die das Rentenalter noch nicht erreicht haben.

Die Vielzahl der Bewerbungen ist Symptom eines viel tiefer gehenden Problems: Der Arbeitsmarkt dreht sich. Vor nicht allzu langer Zeit sah es so aus, als wäre Arbeitslosigkeit kein Indikator mehr für die wirtschaftlichen Probleme Deutschlands, als würde die Alterung der Gesellschaft dazu führen, dass fast jeder immer eine Arbeit nahezu nach seinem Geschmack findet. Rosige Zeiten für Arbeitnehmer, die Unternehmen dagegen müssen ihre Mitarbeiter umwerben. Seit einigen Monaten ändert sich das jedoch langsam, aber stetig. Das zeigen die monatlichen Daten der BA und auch die von Job-Portalen wie Stepstone (eine Beteiligung der Axel Springer SE) oder Indeed.

Zahlen sagen oft mehr als Worte, auch die von Seite 47 bis 76 des Arbeitsmarktberichtes der BA. In riesigen Tabellen listet sie haarklein jede Änderung am Arbeitsmarkt auf. Arbeitssuchende, Langzeitarbeitslose, Erwerbstätige – es ist ein detailliertes Bild der Gesamtlage: Im August etwa stieg die Zahl der Arbeitslosen erstmals seit zehn Jahren auf mehr als drei Millionen.

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Überraschen kann die schlechte Stimmung keinen: Gerade meldete das Statistische Bundesamt (Destatis) einen so starken Produktionsrückgang wie seit Beginn des Ukraine-Kriegs nicht mehr. Industrie, Bau und Energieversorger drosselten die Produktion um 4,3 Prozent. Ökonomen hatten mit minus ein Prozent deutlich weniger erwartet. „Die negative Entwicklung der Produktion im August 2025 ist insbesondere auf den starken Rückgang in der größten Industriebranche in Deutschland, der Automobilindustrie, zurückzuführen“, erklärte Destatis die Entwicklung. Besser wird es vielleicht, wenn das mit Schulden finanzierte Konjunkturprogramm der Regierung Wirkung zeigt, also irgendwann im Jahr 2026. Mindestens bis dahin halten die Firmen ihr Geld zusammen und streichen Stellen. In Krisen war das fast immer so.

Geändert hat sich aber, wem es gerade besonders schwerfällt, einen Job zu finden. Denn das erzählt viel über die wirtschaftliche Krise des Landes und den technologischen Wandel. Es ist eine Entwicklung mit gesellschaftlicher Sprengkraft. Betroffen sind vor allem Berufsgruppen, die sich über viele Jahre qua Ausbildung weitgehend sicher wähnten.

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Die gekürzten Werbebudgets der Unternehmen wegen der schwachen Konjunktur zeigen offenbar Wirkung.

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Viel überraschender allerdings ist die Entwicklung in der IT. Auch hier gibt es einen Einbruch um 35 Prozent. Beispielhaft nennt Stepstone als Betroffene Softwareentwickler und Systemadministratoren. Das ist eine Berufsgruppe, die bis vor Kurzem bei Gehalt und Arbeitsbedingungen die Verhandlungsmacht auf ihrer Seite hatte. Ebenfalls hart trifft es die Beratung mit minus 19 Prozent, das Personalwesen und selbst die Ingenieursberufe mit jeweils minus zwölf Prozent. Stepstone begründet den Rückgang in den IT-Jobs damit, „dass bestimmte Tätigkeiten zunehmend automatisiert und effizienter umgesetzt werden“. Ähnlich sehe es in Marketing- und Kommunikationsberufen aus. Und das ist erst der Anfang des KI-Siegeszugs.

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Auch bei Indeed sind Bürojobs betroffen: Im Personalwesen liegt das Minus bei einem Viertel, im Marketing bei 19 Prozent. Für Softwareentwickler ging die Anzahl der Stellen ebenfalls um 19 Prozent zurück. „Wo vor noch einiger Zeit eine Handvoll Bewerbungen gereicht haben, um sich einen neuen Job zu sichern, müssen Jobsuchende jetzt viel mehr investieren und mehr Bewerbungen schreiben.“

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Borkenhagen, die Beraterin in der Arbeitsagentur, kennt das Phänomen. „Vor allem im Bereich Softwareentwicklung und Cybersecurity kommen jetzt viele hoch qualifizierte Leute zu uns, die arbeitslos sind.“ Was es für diese noch schlimmer macht. Die Arbeitgeber haben heute andere Anforderungen als noch vor einem Jahr: ein abgeschlossenes Studium in Wirtschaftsinformatik oder Data Science. Und Deutschkenntnisse auf B2-Niveau. „Viele internationale Fachkräfte, die jahrelang hier gearbeitet haben, geraten jetzt in Schwierigkeiten, weil sie keinen anerkannten Abschluss und zu geringe Deutschkenntnisse haben.“ Programmierer, die vielleicht in Indien studiert und jahrelang hier gearbeitet haben, stehen jetzt fast hilflos beim Amt.

Da stecken sehr bemerkenswerte Informationen drin.

Die IT ist die weltweit treibende Innovationskraft – nicht nur, weil sie oft selbst die Innovationen liefert, sondern weil praktisch keine andere Innovation noch ohne IT auskommt. Und selbst die IT ist in Deutschland im Einstürzen.

Mit anderen Worten: Deutschland stirbt.

Beachtlich ist aber auch, dass man Deutschland mit „Fachkräften“ vollgepumpt hat, die jetzt in Zeiten der knappen Arbeitsplätze keiner mehr gebrauchen kann, weil sie keinen ordentlichen Abschluss haben und nicht ordentlich deutsch sprechen. Wobei ich mich dann schon frage, wie man „jahrelang hier gearbeitet“ haben kann und Deutsch nicht auf B2 oder wenigstens in der Nähe sprechen.

Wie soll denn hier überhaupt noch irgendetwas laufen, wenn selbst die IT in sich zusammenfällt? Seit Wochen sammle ich Artikel, die bejammern, wie schlecht die deutsche IT dastehe und wie sehr wir von den USA und der Willkür Trumps abhängig seien. Aber eine eigene IT bekommen wir ja auch nicht auf die Reihe. Und jetzt bricht die IT auch noch massiv ein, jede Menge Arbeitslose sogar da, von anderen Bereichen gar nicht zu reden.

Oder anders gesagt: Das Einzige, was in Deutschland noch wirklich funktioniert, ist das Programm zur Vernichtung der deutschen Wirtschaft – und damit Deutschlands selbst. Aber immerhin: Das funktioniert.

Ich wüsste ja zu gerne, wie die Politik sich das so vorstellt.

  • Merken die das nicht?
  • Verstehen die das nicht?
  • Stört es sie einfach nur nicht?
  • Wollen die das vielleicht sogar?

Ich habe mehr und mehr den Eindruck, dass Deutschland längst aufgegeben wurde und aus- und abgeräumt wird, dass das längst feststeht, dass Deutschland ein arabisch-islamischer Vorgarten wird, komplett übernommen wird, und es eigentlich nur noch darum geht, die Bevölkerung ruhig zu halten, bis ihr Anteil so gering ist, dass sie nichts mehr machen und sagen können.

Ist das Gerede vom Arbeiten nach Renteneintritt nur Beruhigungsrhetorik? Was haben wir denn nun? Haben wir Fachkräftemangel oder Arbeitslosigkeit? Oder beides?

Als Staat liegt Deutschland schon im Hospiz irgendwo in der Phase zwischen terminalem Herzkammerflimmern und Totenschein.