Die deutsche Softwarekrise
Wir haben es so richtig, so durch und durch versaut.
Ich habe gerade eine ganze Liste von Zeitungsartikeln und Rundfunkbeiträgen, in denen man plötzlich bejammert, dass es um die deutsche IT so schlecht bestellt sei. Jahrzehntelang hat man das ignoriert und nach dem Motto „Quality is a myth“ gelebt, die IT-Branche für einen Kapitalistenverein gehalten, den man melken und schikanieren muss – und jetzt jammern sie, dass es schlecht stehe.
Um nur mal zwei herauszugreifen:
FOCUS: Brisanter Bericht – Ökonomen stellen der deutschen Industrie eine brandgefährliche Diagnose aus
Der neue Beraterstab von Wirtschaftsministerin Katharina Reiche deckt ein großes Problem auf: Deutschlands Konzerne forschen zwar, nur leider in den falschen Bereichen. Innovationssprünge bleiben deshalb aus.
Europas private Forschungsabteilungen in Mittelstand und Konzernen bekommen eine Breitseite: Sie konzentrieren sich noch immer auf Felder wie die Automobilindustrie, die zwar wichtig ist, aber längst nicht mehr an der Spitze technologischer Revolution steht.
[…]
Die Diagnose klingt nüchtern, ist aber brandgefährlich: Seit zwei Jahrzehnten lebt die europäische Industrie davon, Technologien aus den USA oder Asien in verfeinerter Form in Produkte und Anwendungen zu übersetzen. Sie ist Meister der Weiterentwicklung, aber nicht der Erfindung.
Die Forschungsabteilungen sind kreativ darin, das Bestehende in die Praxis umzusetzen. Doch sie tragen kaum dazu bei, die Welt mit echten Sprüngen nach vorn zu verändern. In den USA dagegen entstehen in den Hightech-Branchen die Technologien selbst – Google, Microsoft, Nvidia oder Apple geben den Takt vor.
Zu der kritischen Ökonomen-Gruppe gehören der Düsseldorfer Wettbewerbsökonom Justus Haucap, die Wirtschaftsweise Veronika Grimm, Stefan Kolev, Chef des Berliner Ludwig-Erhard-Forums und Volker Wieland, ehemaliges Mitglied der Wirtschaftsweisen.
Diese Leute sind das, was man in der Medizin die Pathologen nennt: Postmortale Klugscheißer, die Vergangenheitsprognosen erstellen. Wirtschaftsweise wären sie, wenn sie es vorher wüssten und rechtzeitig sagen könnten.
Außerdem glaube ich das nicht, dass wir kreativ darin seien, Bestehendes in die Praxis umzusetzen, denn genau darin versagen wir immer wieder (Paradebeispiel: MP3, in Deutschland erfunden, aber nur im Ausland wurde was draus.)
Ihre Analyse stützt sich auf umfassende Daten: Bis 2013 war die Forschungsintensität in Hightech-Branchen diesseits und jenseits des Atlantiks vergleichbar. Der Unterschied bei den Ausgaben für Forschung und Entwicklung lag vor allem an der anderen Branchenstruktur in Europa. Seit 2013 jedoch hat sich das Bild dramatisch gewandelt.
Die US-Tech-Industrie zog mit enormer Geschwindigkeit davon. Der Motor: Software. Während die USA ihre privaten Forschungsausgaben in den vergangenen zehn Jahren vor allem in diesem Bereich explodieren ließen, konzentrierte sich Europa auf seine klassischen Industrien.
In China ist der Aufholprozess noch atemberaubender: Von einem sehr niedrigen Niveau kommend, hat das Land die EU inzwischen eingeholt – und das nicht nur in Hardware, sondern auch in Schlüsseltechnologien wie Künstlicher Intelligenz.
Besonders bedrückend ist der Befund im Software-Sektor. Rund 75 Prozent der weltweiten Forschungsaktivitäten entfallen auf US-Unternehmen. Die EU kommt auf weniger als sechs Prozent – liegt damit sogar hinter China. Das ist, als würde Europa mit einem klapprigen Fahrrad am Start stehen, während die Konkurrenz längst im Hochgeschwindigkeitszug sitzt.
Und seit 2012 – im Blog ausführlich beschrieben – tobten hier Gender, Feminismus und Frauenquote – Quality is a myth! – und wurden Dummheit und Unfähigkeit zum Staatsprinzip erhoben. Man forderte, die Informatik zu „enttechnisieren“ und auf Sozialthemen umzustellen, damit sie für Frauen zugänglich wurde.
Die gesamte IT unterlag seit den 90er Jahren, spätestens seit 2012, einem massiven Vollverblödungsprozess, angefeuert von den Gender Studies, die aus den USA betrieben wurden. Gender Studies und Frauenquote wirkten als gigantisches Sabotageprogramm.
Reihenweise wurden Posten, Professuren, Gelder mit völlig unfähigen Quotentussis und Gendersirenen verstopft. Ein Schwachsinn sondersgleichen wurde da verzapft, alles auf dumm gebügelt, damit Frauen gleiche Chancen bekamen. Und jetzt ist das Gejammer groß.
Ganz neu ist der Befund nicht. Schon im Jahr 2019 hat die damalige Bundesregierung die Bundesagentur für Sprunginnovationen (SPRIND) gegründet, ausstaffiert mit einem Budget von mehreren hundert Millionen Euro.
Ihre Mission war on Anfang an klar: Deutschland und Europa aus der Mitteltechnologie-Falle befreien. Man wollte die großen Sprünge wagen, die radikalen Ideen fördern, die nicht im normalen Förderdschungel hängenbleiben. Ein „deutsches DARPA“ – angelehnt an die US-Forschungsagentur, die das Internet und GPS hervorgebracht hat.
Doch bislang ist von den Sprüngen nicht viel zu sehen. Zwar arbeitet SPRIND durchaus innovativ: Projekte sollen unbürokratisch, schnell und mit Mut zum Risiko finanziert werden. Doch das, was als Innovationsrakete gedacht war, wirkt bislang eher wie ein glimmender Böller auf nassem Asphalt.
„Viele Projekte werden eine ganz normale Innovation und nicht der große Sprung“, räumt selbst SPRIND-Chef Rafael Laguna ein. Die Erwartungen, dass aus einem Projekt ein disruptiver Durchbruch erwächst, haben sich in den vergangenen fünf Jahren seit Bestehen der Agentur jedenfalls nicht erfüllt.
Wie denn auch, wenn in Deutschland nur noch political correctness, Linkstum und Frauenquote zählen?
Wer soll denn diese Forschung betreiben? Wir sind nicht im marxistischen Wunderland, wo man jeder x-beliebigen Person einen weißen Kittel anziehen und ihn mit Geld beregnen kann, damit ein Wissenschaftler aus ihm werde, wie sich das Marxisten, Feministen und Geisteswissenschaftler vorstellen.
Diese Leute werden niemals begreifen, wie dieser Marxismus, dieser Gleichheitswahn, mit dieser Verdummung auf unterstes Niveau im Namen der Chancengleichheit, das ganze Land gelähmt hat.
Golem: Der Frust von deutschen IT-Angestellten steigt
Unzufriedenheit und Perspektivlosigkeit dominieren den Joballtag vieler IT-Fachleute in Deutschland. Das ist das Ergebnis der großen Golem-Arbeitgeberumfrage 2025. Besonders auffällig ist, dass deutlich weniger Unternehmen eine Punktzahl erreicht haben, die für eine Bewertung als Top-Arbeitgeber ausreicht. ITler senden damit ein eindeutiges Zeichen an ihre Arbeitgeber.
Während IT-Spezialisten vor einigen Jahren noch gefragt waren, schätzen nun viele einen Wechsel des Arbeitgebers oder eine Eigenkündigung als risikoreich ein – und das unabhängig von der Unternehmensgröße. Knapp ein Viertel der Befragten plant dennoch einen Jobwechsel in den kommenden zwölf Monaten.
Diese Entwicklung wird von einem drastischen Rückgang offener Stellen und einem erwarteten Stellenabbau in der IT begleitet, wie das Institut der deutschen Wirtschaft und der Branchenverband Bitkom im August 2025 meldeten.
[…]
In unserer fünften Befragung wollten wir wieder wissen, wie es IT-Fachleuten in ihren Unternehmen im Vergleich zum Vorjahr geht. Dabei hat sich gezeigt, dass ITler kritischer auf ihre berufliche Realität blicken. Egal, ob es um die wirtschaftliche Situation des Arbeitgebers, dessen strategische Ausrichtung, der Stimmung im Unternehmen oder die individuelle Arbeitssituation geht: Es dominiert das Gefühl von Stillstand und Rückschritt. Lediglich 20 bis 29 Prozent nehmen in diesen Bereichen eine Verbesserung wahr.
Viele Unternehmen haben die Wichtigkeit der IT noch nicht begriffen und betrachten die IT als eine Art Nerd-Käfig, dem man noch Benehmen beibringen müsse oder die man lieber im Keller hält.
Ich habe reihenweise Führungspersonal erlaubt – auch Konzern-IT-Sicherheits- und Datenschutzbeauftragte – die in Sachen IT schlichtweg unfähig waren, aber auf die Posten kamen, weil sie eben von Unternehmensberatungen kamen oder Quotenfrauen waren.
Das bekommt man dann auch nicht mehr in überlebensrelevanter Zeit wieder repariert und in Gang.
Das ganze System Deutschland krankt daran, dass in allen Ebenen Leute sitzen, die von den Aufgaben und künftigen Aufgaben schlicht und einfach keinen blassen Schimmer haben.
Man schimpft zwar immer so auf die kapitalistischen Firmen wie Google, Microsoft und so weiter, aber die Realität ist einfach, dass solche Firmen es schaffen, Innovation zu bauen, und wir eben nicht. Weil die sich überlegen, wie sie Geld verdienen, produktiv sind. Während wir uns nur überlegen, wie wir Geld „umverteilen“.
Vereinfacht gesagt: Kapitalismus bringt Innovation hervor. Sozialismus eben nicht.