Ansichten eines Informatikers

Was sind Palästinenser?

Hadmut
4.10.2025 17:15

Ich hatte in Frage gestellt, ob die Palästinenser überhaupt so etwas wie ein Volk sind.

Dazu schreibt mir ein Leser:

Hallo Herr Danisch,

laut Mena-Watch hat Zuhair Muhsin, der Leiter der Militäroperationsabteilung der PLO und Mitglied des Exekutivrats 1977 Folgendes formuliert:

„Es gibt keinen Unterschied zwischen Jordaniern, Palästinensern, Syrern und Libanesen. Die Existenz einer separaten palästinensischen Identität dient nur taktischen Zwecken. Die Schaffung eines palästinensischen Staates ist ein neues Instrument im fortlaufenden Kampf gegen Israel.“

Hilft vielleicht bei der Einstufung, was Palästinenser überhaupt sind.

Mit freundlichen Grüßen

[…]

https://www.mena-watch.com/der-sowjetische-geist-in-gaza/

Gut, da weiß man jetzt auch wieder nicht, was das für eine Quelle ist, „Der unabhängige Nahost-Thinktank“ – pfff. Schon mal einen unabhängigen „Thinktank“ gesehen? Gibt’s nicht, irgendwoher muss das Geld ja kommen. Irgendjemandes Interessen werden die vertreten und Propaganda verbreiten.

Trotzdem mal reinschauen (nachdem mir gerade vorgeworfen wurde, mit Uncut Russen-Propaganda durchzureichen, reiche ich jetzt halt antirussische Propaganda durch, dann stimmt’s im Mittel wieder, dann hat man wenigstens beide Seiten mal gehört):

Wie konnte der Massenmord so schnell zu einem sich moralisch gebenden Aufruf gegen den jüdischen Staat führen?

Die Antwort findet sich nicht in Gaza-Stadt oder Ramallah, sondern in Moskau. Viele der Parolen und moralisch daherkommenden Rahmenwerke, die heutige Proteste antreiben, sind nicht spontan entstanden. Es handelt sich um jahrzehntealte sowjetische Propaganda, sorgfältig gestaltet, um die globale Wahrnehmung zu formen.

Palästinensische Araber wurden als heroische Außenseiter und der palästinensische Terror als »Widerstandsbewegung« gegen einen mächtigen israelischen »Unterdrücker« dargestellt. Diese Erzählung, entworfen, um instinktive Sympathie hervorzurufen, entstand während des Kalten Kriegs, lange bevor der Gazastreifen oder das Westjordanland zu Brennpunkten wurden.

Die Sowjets entwickelten ein dauerhaftes narratives Arsenal: Eine Sprache moralischer Absolutismen, die den Antizionismus nicht nur als politisch gerechtfertigt, sondern als sittliches Gebot darstellte. Indem sie Palästinenser als heldenhafte Opfer unter Belagerung und Israel als grundsätzlich bösartig porträtierten, schufen sie eine Geschichte, die weit über den Nahen Osten hinaus widerhallte und auch die westliche Wahrnehmung prägte. Was heute als instinktive Empörung erscheint, ist in Wirklichkeit das bleibende Erbe einer systematischen Kampagne, welche die Geschichte verzerrt und Israel in der Rolle des ewigen Unterdrückers festschreibt.

[…]

Für eine kurze Zeit unterhielt Israel auch positive Beziehungen zur Sowjetunion. Moskau unterstützte zunächst die Gründung Israels in der Hoffnung, es könnte dem sozialistischen Block beitreten und den britischen Einfluss in der Region schwächen.

Doch die geopolitische Realität änderte sich schnell. Israels Zusammenarbeit mit Großbritannien und Frankreich während der Suez-Krise 1956 zerstörte Moskaus Pläne eines sozialistischen Verbündeten. Die bereits unter Stalin geschürte Feindseligkeit der Sowjets eskalierte und stellte den Zionismus als globale Bedrohung dar.

Nach dem Sechs-Tage-Krieg im Jahr 1967, einem kurzen, präventiven Konflikt, in dem Israel zuerst gegen Ägypten, Jordanien und Syrien vorging und rasch den Sinai, Gaza, das Westjordanland und die Golanhöhen eroberte, wurde der Zionismus in der sowjetischen Propaganda als expansionistisch, kolonial und als Erweiterung des westlichen Imperialismus dargestellt.

Die schnelle und entscheidende Niederlage der von der Sowjetunion unterstützten arabischen Streitkräfte im Sechs-Tage-Krieg erschütterte Moskaus Selbstvertrauen zutiefst. Gleichzeitig forderten sowjetische Juden das Recht auf Auswanderung, während jüdische Gemeinden weltweit sie dabei unterstützten. Für den Kreml erschien der Zionismus nun als globale Bedrohung. In der fiebrigen Vorstellung von KGB-Chef Yuri Andropov war er keine bloße nationalistische Bewegung, sondern eine weltweite anti-sowjetische, anti-sozialistische Verschwörung, die nur durch eine sorgfältig orchestrierte globale Propagandakampagne bekämpft werden konnte.

[…]

Um Israel zu delegitimieren, griffen die Sowjets zu dem, was Hitler die »große Lüge« nannte – die Nutzung kolossaler Unwahrheiten, die so oft wiederholt werden, dass sie glaubwürdig erscheinen. Wie Hitler feststellte, würde niemand sich vorstellen, dass jemand »kolossale Unwahrheiten erfindet« oder »die Wahrheit so infam verzerrt«. Sowjetische Propagandisten passten diese Technik an, indem sie Zionismus mit Rassismus, Kolonialismus und sogar Nationalsozialismus gleichsetzten. Juden wurden als verschwörerische Ausbeuter dargestellt, Palästinenser als rechtschaffene Opfer kolonialer Aggression.

Die Kampagne fand auf mehreren Ebenen statt: Globale Medien verglichen Israel mit dem Apartheidstaat Südafrika und mit Nazi-Deutschland; aufwendige internationale Konferenzen erließen Resolutionen, die Zionismus mit Rassismus gleichsetzten; Frontorganisationen verschleierten Propaganda in der Sprache der Menschenrechte.

In den 1970er Jahren hatte sich diese Rhetorik zu einem mächtigen moralischen Lexikon verfestigt. Wörter wie Apartheid, Völkermord und Siedlerkolonialismus wanderten von sowjetischen Flugblättern in Universitäten, Aktivistendiskurse und NGO-Berichte. Kritik an Israel wurde gleichgesetzt mit moralischer Tugend, während der Zionismus als Verkörperung systemischer Unterdrückung dargestellt wurde. Die »große Lüge« hatte sowohl intellektuelle als auch emotionale Legitimität erlangt und sich für Jahrzehnte in den globalen Diskurs eingebettet.

[…]

Ein weiterer Eckpfeiler der sowjetischen antizionistischen Strategie war die gezielte Konstruktion und Förderung einer eigenständigen palästinensischen Nationalidentität. Bis in die 1960er Jahre bezog sich der Begriff »Palästinenser« typischerweise auf alle Bewohner des britischen Mandatsgebiets Palästina, einschließlich Juden. Der arabische Nationalismus in den Jahrzehnten vor Israels Unabhängigkeit betonte eine größere Einheit in der arabischen Welt und nicht die Existenz einer separaten palästinensischen Nation. Die meisten Araber in der Region identifizierten sich nach Religion, Stamm oder als Teil einer größeren arabischen Identität. Die Vorstellung eines einzigartigen »palästinensischen Volks« existierte in keiner nennenswerten politischen oder nationalen Form.

Das änderte sich in den 1960er und 1970er Jahren, als die Sowjetunion in Zusammenarbeit mit arabischen Regimen begann, aktiv das Konzept einer palästinensischen Nation zu fördern. Dies war kein organisches Erwachen einer langen unterdrückten nationalen Identität, sondern eine gezielte politische Erfindung, um die Legitimität Israels zu untergraben. Durch die Schaffung eines vermeintlich älteren parallelen Nationalismus konnte Moskau den Zionismus delegitimieren und die Rückkehr der Juden in ihr angestammtes Heimatland als koloniale Aneignung darstellen. Gleichzeitig löschte die neue palästinensische Erzählung jüdische historische Bindungen aus, indem sie Araber als die einzigen indigenen Bewohner des Landes darstellte.

[…]

Das Instrument dieser Kampagne war die sogenannte Operation SIG, ein umfassendes Desinformationsprogramm des KGB, um, wie Pacepa sagte, »die gesamte islamische Welt gegen Israel und die USA aufzubringen«. Bis Ende der 1970er Jahre wurden Tausende sowjetischer Agenten im Nahen Osten eingesetzt, um Propaganda auf Arabisch zu verbreiten, einschließlich Ausgaben der Protokolle der Weisen von Zion. Dies wurde begleitet von Ausbildung, Finanzierung und ideologischer Anleitung für arabische Bewegungen, die mit der sowjetischen Strategie übereinstimmten.

Zentraler Bestandteil des Projekts war die Palästinensische Befreiungsorganisation (PLO). Gegründet 1964 unter sowjetischer Schirmherrschaft, bot die PLO das perfekte Vehikel zur Schaffung eines neuen nationalen Bewusstseins. Pacepa enthüllte später, dass die palästinensische Nationalcharta von 1964, das ideologische Fundament der PLO, in Moskau entworfen wurde. Auffällig ist, dass die Charta nicht die Souveränität über das Westjordanland oder den Gazastreifen forderte, die ausdrücklich als ägyptisch bzw. jordanisch anerkannt wurden. Stattdessen konzentrierte sie sich auf die Zerstörung Israels selbst. In diesem sowjetisch entworfenen Dokument tauchte der Begriff »palästinensisches Volk« in seiner modernen politischen Bedeutung erstmals auf.

Yassir Arafat, ein in Ägypten geborener Ingenieur, der vom sowjetischen Geheimdienst rekrutiert und betreut wurde, wurde zum Gesicht dieser künstlich geschaffenen Identität. Arafat gab offen zu, dass die palästinensische Nation »durch den Konflikt mit Israel« geformt werden würde.

Ob das jetzt so stimmt, weiß ich nicht, aber es ist so interessant, dass man darüber nachdenken sollte.

Wir erleben doch gerade, dass wir ständig angegriffen werden – mal werden Seekabel durchgeschnitten, mal fliegen Drohnen über Flughäfen. Und so weiter und so fort. Irgendwer greift uns da „hybrid“ an, und es sieht zumindest so aus, als wären es die Russen.

Könnte es also sein, dass der Israel-Gaza-Konflikt als Teil dieses hybriden Krieges hochgekocht wurde?

Dass man uns also ebenso mit wütenden gewaltbereiten westenhassenden Palästinensern flutet, als Teil der hybriden Kriegführung?

Als Teil einer Schwächungs- und Zersetzungsstrategie? Krieg gegen den Westen?

In der Konsequenz müsste man fragen, ob nicht die ganze Migrationswelle seit 2015 ein hybrider Angriff war. Ich hatte damals beschrieben, dass man immer wieder viele „Linke“ fand, die diese Flüchtlingstrecks anführten, anstachelten und anleiteten, dass man Leute mit Merkel-Postern hatte, dass man in irakischen Flüchtlingslagern Leute interviewt hatte, die überhaupt nicht wussten, was Deutschland ist und wo, aber ganz sicher wussten, dass sie da unbedingt hin wollten, ohne überhaupt sagen zu können, warum eigentlich.

Es ist eine hochinteressante Frage, inwieweit die Migrationsflut seit 2015 und der Krieg gegen Israel zusammenhängen, und ob das alles ein Zerstörungskomplex gegen die westliche Welt ist.

Sagen wir es mal so:

Wenn es stimmte, dann würde es einiges erklären.

Fraglos ist das Propaganda – aber deshalb noch nicht unwahr. Es könnte auch ein ausgewählter Teil einer Wahrheit sein, oder einfach auch eine Wahrheit, die sonst keiner sagt.

Und dass der Begriff der Palästinenser künstlich geschaffen und nur politisches Werkzeug ist, dass es die in Wirklichkeit gar nicht gibt, ist bekannt.

Nochmal diese zwei Sätze:

Es gibt keinen Unterschied zwischen Jordaniern, Palästinensern, Syrern und Libanesen. Die Existenz einer separaten palästinensischen Identität dient nur taktischen Zwecken.

Könnte das stimmen?

Dass es Palästinenser eigentlich gar nicht gibt, ist bekannt.

Vom Unterschied zwischen Jordaniern, Syrern und Libanesen ist mir nichts explizit bekannt, obwohl mir Jordanier bisher immer als friedlich und gastfreundlich bekannt waren, Libanesen als clankriminell, und ich eigentlich schon seit 20 Jahren vorhatte, Jordanien zu bereisen, das aber wegen der Lage nie geklappt hat, während mich in den Libanon wirklich gar nichts zieht. Außerdem hat Jordanien die Könige Hussein (Vater) und Abdullah (Sohn), die mir beide (zumindest bis kürzlich, irgendwas war neulich, aber es fällt mir gerade nicht mehr ein) intelligent, vernünftig, staatsmännisch, sympathisch vorkamen. König Abdullah hält auch gute Vorträge, ist sehr gebildet und ein exzellenter Kenner der Region und Zusammenhänge. Jordanien stand in meiner Achtung eigentlich immer weit oben, was man von Syrien und Libanon nicht sagen kann. Und wer in Star Trek mitgespielt hat, kann auch kein wirklich schlechter Mensch sein. Jordanien muss auch ein sehr schönes und sehr fotogenes Land (zumindest gewesen) sein.

Es ist aber eine hochinteressante Frage, ob mit der Flüchtlingswelle seit 2015 ein hybrider Krieg gegen uns geführt wird, den wir schon verloren haben, und es nicht einmal gemerkt haben.