Ansichten eines Informatikers

Gewinnen die alternativen Medien?

Hadmut
4.10.2025 16:30

Könnte es am Ende sein, dass wir unerwartet gerade den Medienkrieg gewinnen?

Leider finde ich es gerade nicht auf Anhieb. Vor einigen Monaten habe ich auf Twitter ein Bild gesehen, auf dem ein Schild oder Aufkleber zu sehen war, der mir leider nicht mehr wörtlich, nur noch sinngemäß in der Erinnerung ist, den ich aber so treffen fand, weil darauf etwas in der Art von „The media, that’s us now“ (Wir sind jetzt die Medien) stand.

Unzensuriert.at aus Österreich: Massive Kündigungen in Medien-Häusern: Sind alternative Quellen schuld?

So soll sich die Die Presse laut “ZIB2” demnächst von mehreren Mitarbeitern trennen. Kein Einzelfall in der Medienbranche: Trotz üppigen Regierungsinseraten gab vor einer Woche Der Standard 25 Mitarbeiter-Kündigungen bekannt, erst im Sommer musste Puls24 Stellen kürzen und die Online-Nachrichten einstellen. Beim Kurier waren es 60 Mitarbeiter in den vergangenen Jahren.

Untergang vorhergesagt

Der Untergang von Mainstream-Medien, die – wohl aus pekuniären Gründen – nicht die Mächtigen kontrollieren und die Macht zur Rechenschaft ziehen, sondern sich dem Establishment anschließen, hatten Kenner der Szene schon lange vorhergesagt.

Kickl ist schuld

Und wer ist schuld? Wie berichtet, sagte ORF-Mann Dieter Bornemann, der „richtige Journalismus“ gerate deshalb unter Druck, weil FPÖ-Chef Herbert Kickl nicht mehr in die öffentlichen Medien gehen und nur noch seine eigenen Plattformen bespielen würde. Dadurch gehe auch ein Teil seiner Wählerschaft mit und damit sukzessive weg vom ORF und anderen „seriösen Quellen“.

[…]

Wahre Worte zu den Medien fand in einer ServusTV-Sendung der Kolumnist und Jugendforscher Bernhard Heinzlmaier, immerhin ein ehemaliger langjähriger Roter: Das Problem mit dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk sei, dass es dem ORF nicht gelinge, die politische Vielfalt der Bevölkerung abzubilden. Und deshalb käme der ORF unter Druck. Das sei übrigens auch bei den Printmedien so. Wenn es Zeitungen nicht gelinge, die politische Vielfalt im Land bis zu einem gewissen Grad abzubilden und das Medium immer mehr zu einem Nischen-Heft werde, ginge die Kurve bei den Lesern hinunter.

Interessant. Das linke Modell hat nur funktioniert, solange es linke Regierungen gab, denen man sich anbiedern konnte. Und solange man ein technisches Publikationsmonopol hatte.

Vor allem aber haben die Medien einen ganz zentralen Fehler gemacht: Sie sind von der Berichterstattung zur Belehrung und Erziehung gewechselt.

Früher waren Journalisten vor allem Berichterstatter, die die Dienstleistung erbrachten, von Orten und Vorgängen zu berichten, an denen man nicht selbst sein konnte. Für diese Dienstleistung mussten sie nicht schlauer als der Leser oder Zuschauer sein, sondern nur schlau genug, um die Dienstleistung zu erbringen. Früher hieß das, eine komplizierte Kamera bedienen zu können, sie hinzuhalten und ins Mikrofon zu erzählen, was da passiert und jetzt der Stand der Sache ist. Fertig.

Heute schwingen sich Journalisten zu Erziehern und Belehrern auf, und dafür müssten sie schlauer als der Leser und Zuschauer sein – und das sind sie nicht, im Gegenteil sogar, Journalisten werden immer dümmer, während sie früher einmal eine intellektuelle Elite waren (manche von ihnen).

Das ist ein wesentlicher Grund, warum große Teile von Presse und Rundfunk heute als Schund wahrgenommen werden, und deshalb Leser und Zuschauer verlieren.

Das heißt nicht unbedingt, dass die Konsumenten jetzt alle zu den alternativen Medien wechseln.

Aber die alternativen Medien haben es geleistet, aufzuzeigen, dass es auch andere Meinungen und Sichtweisen gibt und nicht nur die verordnete Einheitsmeinung.