Ein Schädel-Hirn-Trauma und die Funktionsweise des Gehirns
Noch ein interessanter Leserhinweis.
Ich hatte das ja auch schon oft als Thema – und als Paradebeispiel die Frau, die an einer Krankheit leidet, bei der die Amygdala abstirbt, und die deshalb keine Angst und keine Gefahr mehr empfinden kann – dass man das Gehirn im gesunden, voll funktionsfähigen Zustand schwer verstehen kann, man aber aus ethischen Gründen auch keine Experimente am lebenden Objekt machen kann, und man deshalb darauf angewiesen ist, Krankheiten, Verletzungen, sonstige Ausfälle exemplarisch zu betrachten und Schlüsse daraus zu ziehen.
Ein Leser hat mir schon früher davon erzählt, dass er vor viele, vielen Jahren mal einen ganz schweren Unfall und dabei ein schweres Schädel-Hirn-Trauma erlitten hatte, nach dem er insgesamt 3 Monate Reha brauchte und einen teilweisen Gedächtnisausfall/-verlust erlitten hat.
Er hat mir das zu meinem Blogartikel mit meiner Vermutung, dass es im Gehirn einen Assoziativspeicher für Subjekt-Handlung-Folge-Klauseln gibt, nochmal seine Erlebnisse aus dieser Zeit berichtet.
Er lief damals mit diesem Gedächtnisschaden durch die Stadt und traf auf Leute, die ihm völlig fremd erschienen, wie x-beliebige fremde Personen, von denen er nicht wusste, wer das ist, was er mit denen zu tun haben könnte.
Trotzdem war er sich bei manchen dieser Personen sofort sicher, dass er sie kennt und mit denen ein gutes Verhältnis hat, dass er sie wie Freunde behandeln und duzen kann. Und das auch zutreffend und richtig, also nicht eingebildet. Obwohl er überhaupt nicht wusste, wer das war, woher er die kennt, was er mit denen zu tun hatte.
Er „kannte“ die Leute also nicht mehr im sachlichen, rationalen Sinne und im Sinne einer Erinnerung, aber die „Freund-Feind-Erkennung“ habe sofort funktioniert.
Das bedeutet also, dass
- der sachliche, faktenbasierte Teil – wer ist das, was habe ich mit dem zu tun, woher kenne ich den – vom Schädel-Hirn-Trauma getroffen und außer Funktion gesetzt worden sein muss,
- der Gefahren- und Rudelgenossenerkennungsteil – Amygdala – aber nicht beeinträchtigt war, noch voll funktionierte
und er deshalb Personen gegenüber stand, die ihm völlig fremd schienen, deren Namen er nicht wusste noch was er mit diesen Leuten zu tun hatte oder wer das war, aber sofort wusste, dass er mit denen ein gutes Verhältnis hat und sie duzen und wie mit einem alten Kumpel sprechen konnte.
Offenbar haben wir verschiedene Gehirnteile und Gedächtnisse, die das unterschiedlich abspeichern und verarbeiten, und zweifellos sind die auch evolutionär in unterschiedlichen Epochen entstanden.
Eine zentrale Frage, die daraus erwächst ist nun, gerade mit Blick auf meine Beobachtung, dass Linken ein Teil im Hirn, die Ratio, funktional oder organisch zu fehlen scheint, ob es bei Linken womöglich genetisch bedingt ähnlich wie bei diesem Leser nach Unfall ist, nämlich dass bei denen nur noch die Freund-Feind-Kennung arbeitet, sie das aber rational nicht verarbeiten und begründen können.
Nun wissen wir ja auch aus vielen Quellen und Begebenheiten, dass das Gehirn immer versucht, Defizite und Ausfälle durch Hilfsmittel und Denkprothesen zu ersetzen.
Ich überlege deshalb, ob Hakenkreuze, Antifaflaggen, Farben (rot, grün, braun), Uniformen für Linke so wichtig sind, weil die als einfache optische Muster der Freund-Feind-Kennung leicht zugänglich sind, und deshalb so etwas wie Hakenkreuze und Antifasymbole als eine Art Prothese, als Orientierungshilfe dienen, weil man rational nicht versteht, was der andere macht und warum.
Ist das der Grund, warum bei denen Symbolik und Feindmarkierung so wichtig sind?