Ansichten eines Informatikers

Anton Wilhelm Amo

Hadmut
28.9.2025 0:35

Eine Berliner Posse.

Habt Ihr mitbekommen, was für ein Theater in Berlin stattgefunden hat, um die (als rassistisch aufgefasste) „Mohrenstraße“ in „Anton-Wilhelm-Amo-Straße“ umzubenennen, samt Umbenennung der zugehörigen U-Bahn-Station. Es muss alles politisch korrekt sein.

Das gab nicht nur einen Haufen Ärger, Gerichtsprozesse, politisches Gehampel, so etwas kostet auch richtig Geld. Die Anwohner. Die Verkehrsbetriebe. Die Verwaltung. Weil wir ja sonst nichts zu tun haben.

Anton Wilhelm Amo, hieß es, … ach, ich nehme mal die KI-Zusammenfassung:

Die ehemalige Mohrenstraße in Berlin heißt seit dem 18. Juli 2025 offiziell Anton-Wilhelm-Amo-Straße, um den bedeutenden schwarzen Philosophen und Juristen zu ehren und dem Begriff „Mohr“ entgegenzuwirken. Anton Wilhelm Amo war der erste Schwarze Gelehrte mit dem Magistergrad an deutschen Universitäten. Die Umbenennung wurde nach jahrelangem bürgerlichem Engagement beschlossen und symbolisiert eine Abkehr von kolonialen und rassistischen Traditionen, zugunsten einer diskriminierungskritischen Erinnerungskultur.

Man hatte noch nie etwas von dem gehört, und auf einmal soll er ein „bedeutender Philosoph“ gewesen sein. So ähnlich, wie man auf einmal dahintergekommen sein wollte, dass die moderne Welt eigentlich von Frauen erfunden worden war. Nachdem irgendein Verwaltungsgericht neulich den letzten Widerspruch abgewiesen hatte, konnte man dann endlich die Umbenennung vornehmen. Riesen-Projekt, die halbe Stadtverwaltung hat darum gekreist, und selbst viele Gegner sagten am Schluss, dass man die Straße endlich umbenennen solle, damit man wieder an die Arbeit zurückkehren könne (als ob diese Leute jemals gearbeitet hätten). Ich kann mich auch nicht erinnern, irgendwo gelesen zu haben, worin eigentlich dessen Leistungen bestanden haben sollen. Oder was Philosophen überhaupt „Bedeutendes“ können sollen.

Laut Berliner Zeitung ist das gründlich in die Hose gegangen: Exklusiv: Historikerfund wirft Zweifel an Umbenennung der Mohrenstraße auf

Einen Monat nach der Umbenennung der Berliner Mohrenstraße in Anton-Wilhelm-Amo-Straße meldet sich der deutsche Historiker und Sklavereiforscher Michael Zeuske in der Berliner Zeitung zu Wort (Ausgabe vom Samstag, 27.9.2025). Er enthüllt Dokumente aus dem niederländischen Nationalarchiv, die die Rechtmäßigkeit der Straßenumbenennung in Frage stellen.

Aus den Dokumenten geht hervor, dass Amo kein Sklave war, sondern „zur Elite einer politischen Gemeinschaft“ gehörte, „die Sklaven hielt und Kriegsgefangene sowie Sklaven an die verbündeten Niederländer lieferte und verkaufte“, so der Historiker. Bisher behaupteten die Umbenennungsbefürworter, dass Amo, der erste schwarze Akademiker, „als Junge im heutigen Ghana versklavt“ wurde und als „menschliches Geschenk“ der Westindischen Kompanie an den Hof des Herzogs von Braunschweig-Wolfenbüttel gekommen ist.

Die Berliner Zeitung hat Michael Zeuske zu seinen Erkenntnissen befragt. Im Exklusiv-Interview berichtet er, Amo sei 1706 von seiner Familie nach Europa geschickt und dabei von Christian Bodell, einem Sergeanten der holländischen Westindischen Kompanie aus Sachsen, begleitet worden. „Eine hochrangige Begleitung für einen hochrangigen Jungen“, so Zeuske. Dass Amo den Vertrag über den Transport selbst unterschrieben habe, sei ein Ausweis für seinen Elitestatus. Der Berliner Zeitung liegt ein Foto des Original-Vertrages vor.

[…]

Amo selbst könne auch nicht am Sklavenhandel beteiligt gewesen sein. „Er hat maximal in einem Haus, einem Palast, einem Dorf gelebt, in dem Sklaven gehalten wurden. Das war damals absolut normal in afrikanischen Gesellschaften.“

Im Berliner Straßengesetz heißt es allerdings, die Benennung nach Personen, Orten, Sachen oder Ereignissen, die mit dem Kolonialismus oder der Sklaverei zusammenhängen, sei unzulässig.

War das ganze Ding in Fake?

Nach dem Motto, einfach mal draufloszulügen, weil der Diskurs die Wahrheit mache, und wenn die Straße erst einmal umbenannt ist, krähe kein Hahn mehr danach?

Oder hat man das gar nicht nachgeprüft, weil man von seiner Wokeness so besoffen war, dass man alles glaubte, eine Extremform des „cofirmation bias“?

Hat man also eine Straße nicht nur unzulässig, sondern sogar nach einem Sklavenhalter benannt?

Hat man bewusst gegen Recht verstoßen, um politische Zeichen zu setzen?