Ansichten eines Informatikers

Über Korrelation, Kausalität und Männer, die keine Wäsche waschen

Hadmut
24.9.2025 23:05

Vom Bösen in der Welt.

Ach, gar?

Quelle nicht angegeben, aber gefunden: Krautreporter, „Es gibt einen Zusammenhang zwischen Männern, die vergewaltigen und Männern, die keine Wäsche waschen“

Wie können wir als Gesellschaft stattdessen gegen Vergewaltigungen vorgehen?

Zum Beispiel indem man Väter dazu bringt, längere Elternzeiten zu nehmen. Wir müssen zu einem Konsens darüber kommen, dass Sexismus und sexuelle Gewalt auf einem Kontinuum stattfinden. Es gibt einen Zusammenhang zwischen Männern, die vergewaltigen und Männern, die keine Wäsche waschen. Wir wissen, dass Kinder, deren Väter ihren fairen Anteil im Haushalt übernehmen, ein gleichberechtigteres Rollenverständnis haben. Und ein gleichberechtigtes Rollenverständnis schützt Jungen davor, später Männer zu werden, die vergewaltigen. Gesetze darüber, wie viel Elternzeit Väter nehmen, haben also einen Einfluss auf die Statistik sexueller Gewalt.

Der Zusammenhang zwischen der Frage, wie viel Männer im Haushalt übernehmen und dem Pay Gap leuchtet den meisten wahrscheinlich noch ein. Sexuelle Gewalt wird dagegen eher nicht mehr als Teil dieses Kontinuums gesehen.

Sex wird oft als Blackbox gesehen, als etwas, das vom Rest unseres Lebens separiert ist. Etwas zutiefst Intimes, das nicht von der Gesellschaft geformt ist. Eben hier liegt der Fehler: Unsere sexuellen Vorlieben sind genauso von der Gesellschaft geprägt wie die Frage, ob wir lieber Tee oder Kaffee mögen. Auch hier könnte man davon ausgehen, dass das eine ganz individuelle Entscheidung ist. Aber die meisten Brit:innen wählen Tee, Italiener:innen eher Kaffee. Und so wird Mädchen schon früh der Geschmack für Unterwerfung antrainiert. Mit meinen Kindern habe ich mir in letzter Zeit die ganzen Disney-Märchen wieder angesehen. Egal ob Schneewittchen, Aschenputtel oder Aladdin: Bei den Frauenfiguren wird belohnt, wer passiv und bescheiden ist.

Das alte Prinzip: Wer eine Korrelation findet, darf sich eine Kausalität frei aussuchen.

Und man kann auch einen „Konsens“ darüber bilden, dass etwas so sei, wie sie es haben will. Man kann feststellen, dass etwas so ist, oder eben auch nicht, im doppelten Sinne: Man kann auch nichts feststellen, oder man kann feststellen, dass es nicht so ist. Aber man kann sich die Welt nicht einfach als Konsens zurechtschwafeln. Vielleicht liegt es ja gar nicht an den Vätern, sondern an den Müttern, und wie sie Wäsche waschen. Meine Großmutter bestand darauf, Unterhosen zu bügeln. Was mein Großvater nie getan hätte, weil er es für überflüssig hielt. Vielleicht sind es ja gerade solche Mütter, die sich nachteilig auswirken?

Wissenschaftsfähigkeit bei Null.

Was mich aber interessieren würde: Woher wissen die das überhaupt? Fragt man Vergewaltiger, ob sie ihre Wäsche selbst waschen? Gibt es da Statistiken?

Und woher hat man die Vergleichsgruppen?

Ich bin schon oft zu allem möglichen befragt worden. Aber noch nie, wirklich noch nie hat mich jemand befragt

  1. Vergewaltigen Sie Frauen?
  2. Waschen Sie Ihre Unterhosen selbst?

Jeweils 1 bis 5 , 1=eher nie, 5 = ziemlich oft

Auf welcher Datengrundlage beruht diese Aussage überhaupt? Oder hat man da auch einfach einen „Konsens“ gefunden, dass das wohl so sei und sei müsse?

Du sagst, Sexismus ist ein Kontinuum: Zu wenig im Haushalt zu tun, ist am einen Ende des Spektrums, Vergewaltigung am anderen. Ähnlich argumentierst du auch, dass chemische Unterwerfung nicht erst damit anfängt, dass jemand seine Frau unter Betäubung vergewaltigt.

K.o.-Tropfen in Clubs zählen natürlich dazu. Aber es fängt schon viel früher an, bei den „Ladies‘ Nights“, bei denen Frauen Freigetränke bekommen. Oder dass Frauen in Clubs zuerst bedient werden. Warum lieben Männer Clubs, in denen Frauen kostenlos trinken können? Weil Frauen dann weniger Kontrolle über sich selbst haben und leichtere Opfer sind.

Wer die Wäsche nicht wäscht, ist auf dem direkten Weg zur Vergewaltigung, der Unterschied ist nur graduell, nur quantitativ, nicht qualitativ.

Was bin ich froh, dass ich Single bin und meine Unterhosen seit über 45 Jahren selbst wasche.

Wie kommt man auf so einen Blödsinn?

Wikipedia:

Manon Garcia (* 1985) ist eine französische Philosophin, die vor allem zu feministischer, politischer und Moralphilosophie arbeitet. Bekannt wurde sie mit Arbeiten zur weiblichen Unterwerfung und zur Philosophie der Zustimmung; dazu zählen das Buch Wir werden nicht unterwürfig geboren. Wie das Patriarchat das Leben von Frauen bestimmt (dt. 2021) und der Essay Das Gespräch der Geschlechter (dt. 2023). 2025 veröffentlichte sie Mit Männern leben. Überlegungen zum Pelicot-Prozess (dt. 2025).

Garcia wurde 1985 geboren, studierte an der École normale supérieure und erwarb den Doktortitel in Philosophie an der Université Paris 1 Panthéon-Sorbonne. Sie hatte Stationen an der University of Chicago, der Harvard University und der Yale University, bevor sie 2022 einen Ruf an die Freie Universität Berlin annahm. 2025 wurde sie von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) mit dem Heinz-Maier-Leibnitz-Preis ausgezeichnet; die Preisverleihung fand am 3. Juni 2025 in Berlin statt.[1] Die DFG würdigte insbesondere ihre originelle feministische Interpretation von Simone de Beauvoir sowie ihre Forschung zu Zustimmung und sexueller Gewalt.[2] 2025 trat sie in französischsprachigen Medien mehrfach mit ihrem Buch Vivre avec les hommes auf, unter anderem in der Fernsehsendung La Grande Librairie und bei der Schweizer RTS.[3][4]

Mit so einem Schwachsinn macht man in Deutschland Wissenschaftskarriere.