Ansichten eines Informatikers

Die Absage der ZDF Silvesterfeier am Brandenburger Tor

Hadmut
5.7.2025 4:10

Je mehr ich darüber nachdenke, desto mehr komme ich zu dem Schluss, dass da der neue Berliner Judenhass eine Rolle spielt.

Eigentlich habe ich schon geschlafen. Aber es passiert mir immer wieder mal, dass das Hirn auch im Schlaf an irgendwelchen Blogthemen weiterdenkt, und dann irgendwann sagt „Aufwachen, da ist was, geh mal bloggen!“. Nicht wenige Blogartikel entstehen in der Nacht, nachdem ich schon eingeschlafen war und im Schlaf darüber nachdachte, aufwachte, weil ich zu einem Ergebnis kam.

Ich hatte die Vermutung aufgestellt, dass die (vorläufige) Absage der Silvesterfeier, die ja nach Aussagen des Veranstalters darauf beruht, dass das Geld nicht mehr reicht, weil zwei landeseigene Unternehmen ihre finanzielle Unterstützung zurückgezogen haben, damit zu tun hat, dass Andrea Kiewel, eine der beiden Moderatoren (neben Johannes B. Kerner), Jüdin ist und in Tel Aviv lebt. Und Berlin ja gerade völlig judenfeindlich wird.

Nun ging mir der Gedanke durch den Kopf, dass das vielleicht keine unmittelbar gegen die Person Kiewel gerichtete Judenfeindlichkeit der Landes Berlin selbst ist, sondern einfach der Realitätssinn, dass das in Berlin nicht mehr geht, dass man vor Tausenden der untere Bevölkerungsschichten eine Jüdin aus Tel Aviv auf die Bühne stellt. Das gäbe nicht nur Randale und Angriffe, Krawalle, sondern wie würde mit hoher Wahrscheinlichkeit erschossen oder in die Luft gesprengt.

Die Silvesterparty ist außerdem eine Live-Übertragung. Da kann man nichts rausschneiden. Wenn das außer Kontrolle gerät, dann guckt vielleicht ein Viertel von Deutschland zu.

Sie in eine Schussweste mit Helm einzupacken und hinter Panzerglasreihen zu stellen, wie damals Barack Obama vor dem Brandenburger Tor, geht zu einer Silvesterfeier aber auch nicht. Außerdem war die Panzerglasdoppelreihe damals oben noch offen, man hatte Drohnenabwehr und damals gab es noch nicht so ausgefeilte Drohnen.

Man könnte Kiewel nicht nur überhaupt nicht schützen, obwohl die unter ihrem dicken Winterpelzmantel eine Weste verstecken könnte, und einen Anschlag in einer Live-Sendung auch nicht verbergen (nicht mal die in solchen Fällen gängige Verzögerung von 10 oder 20 Sekunden für die Notabschaltung ginge hier, weil die 00:00 Prost Neujahr ja stimmen muss). Sondern es wäre geradezu eine dringende Einladung, geradezu Aufforderung zum Mord, eine Jüdin aus Tel Aviv in einer Silvester-Live-Sendung auf einer Bühne vor die Kamera zu stellen. Anschlagspläne gegen Synagogen usw. gibt es ja schon zuhauf, gerade haben sie ja irgendwo einen festgenommen, und Kiewel auf der Bühne wäre eine enorme Provokation gegenüber Arabern und Linken. Die könnte sich gleich eine Zielscheibe und ein Schild „Kill me!“ umhängen.

Man muss sich das mal vorstellen, welchen Propaganda- und Nachrichtenwert das hätte: Fernsehmoderatorin in Liveschaltung der größten Feier vor dem Brandenburger Tor vor 15 Millionen Zuschauern erschossen oder in die Luft gesprengt. Johannes B. Kerner guckt blöd, Shirin David singt dazu.

Außerdem könnte es durchaus sein, dass sich eine Menge „Künstler“ nunmehr einfach weigern, mit Kiewel auf die Bühne zu gehen. Selbst wenn es nicht zu einem Mordanschlag käme, wäre damit zu rechnen, dass es Szenen gibt, dass irgendwelche Aktivisten oder Künstler irgendwelche Schilder hochhalten, sie schlagen, bewerfen oder sowas.

Ich halte eine Silvesterfeier mit Andrea Kiewel für sicherheitstechnisch und skandalmäßig überhaupt nicht mehr vertretbar. Das Risiko ist viel zu hoch. Das wäre auch eine extreme politische Blamage, warum man hier nicht mal mehr Fernsehmoderatoren schützen kann.

Austauschen kann man sie aber auch nicht. Dann würde man sofort als antisemitisch dastehen oder als ein Land, das zu islamisiert und längst von kriminellen Palästinensern unterwandert ist (vgl. demolierter Hörsaal 150 Meter weiter in der Humboldt-Universität), weil dann sofort jeder sehen würde, dass es mit Kiewel persönlich zu tun hat.

Normalerweise schaue ich keinen Fernsehgarten. Ist mir zu blöd und zu schlecht. Als Kiewel aber nicht da war und durch die zwei Kasper ersetzt wurde, hatte ich mir mal in der Mediathek die ersten Minuten angesehen um zu sehen, wie sie das erklären, warum Kiewel nicht da ist und durch einen wie Lutz van der Horst vertreten werden musste. Das war die Woche, als die wegen des Kriegs und des geschlossenen Flughafens nicht aus Tel Aviv rauskam. Die sagten natürlich was. Aber sie erwähnten weder Israel noch Tel Aviv. Sie sagten nur so etwas wie „der Ort, an dem Andrea Kiewel ist“. Die haben peinlich und peinlichst vermieden, das auch nur irgendwie zu erwähnen, dass sie Jüdin und in Israel/Tel Aviv ist. Das hat man schon gemerkt, dass das sehr heikel ist. Der Fernsehgarten ist sicherheitstechnisch aber noch beherrschbar, da hat man ein überschaubares Publikum, Sicherheitskontrollen, Licht, und Araber würden gleich auffallen. Ich weiß nicht, ob der Live gesendet wird, aber da kann man auch 3 Minuten Verzögerung einbauen, um im Notfall Szenen rausschneiden oder umschalten zu können.

Und das wird den mit Sicherheit auch klar sein, denn die Veranstalter der Silvesterfeier arbeiten ja an einem Sicherheitskonzept, das wurde ja erwähnt. Und die werden mit ziemlicher Sicherheit dieselben Überlegungen angestellt haben, wie ich oben. Und zum selben Ergebnis gekommen sein: Schützen können wir sie nicht, live auf Sendung erschießen geht gar nicht, und die Einladung zu Störaktivitäten und Anschlägen wäre enorm. Die Sendung geht einfach nicht (mehr).

Die einzige Möglichkeit, aus der Sache rauszukommen ohne zuzugeben, dass die Sicherheitslage in Berlin das nicht mehr zulässt und die Behörden jede Kontrolle verloren haben, wäre einen anderen Grund als Ausrede zu haben. Fehlendes Geld.

Ich glaube nicht, dass Geld der Grund ist. Sondern der Vorwand.