Der schönste Platz von Berlin
Berlin ist genau so bekloppt, wie es sich selbst verdient hat. Wenn die das dort so haben wollen – von mir aus gern.
Am heißesten Tag des Jahres verwandelt sich der Platz in eine lebensfeindliche Steinwüste. Warum der Gendarmenmarkt nach 21 Millionen Euro Sanierung kaum auszuhalten ist. https://t.co/RgEl6YAZTj
— Berliner Zeitung (@berlinerzeitung) July 2, 2025
Das wurde ja neulich schon diskutiert, als man den Gendarmenmarkt fertigstellte: Ständig redet man von Klimakatastrophe und Höllenhitze, und dann das:
Die Luft wabert über dem Asphalt des Gendarmenmarkts. Keine Wolke ist am Himmel. Passanten sieht man kaum. Ab und zu fährt mal ein Rad oder E-Roller über den Platz. Manchmal sieht man an der angrenzenden Markgrafenstraße auch einen Porsche Cayenne vorbeifahren. Hier, auf diesem neu sanierten Platz in Berlin-Mitte drückt die Sonne am Mittwoch, dem bislang heißesten Tag des Jahres, unerbittlich. Wer auf dem Gendarmenmarkt verweilt, muss sich verirrt haben. Aushalten kann man es hier nicht.
Im März dieses Jahres wurde der „schönste Platz Berlins“ wiedereröffnet. Zweieinhalb Jahre dauerten die umfangreichen Umbaumaßnahmen. Ein neues, unterirdisches System sammelt das Regenwasser auf dem Platz und führt es wieder dem Grundwasser zu. Außerdem ist der Platz barrierefrei umgestaltet worden. Insgesamt 21 Millionen Euro hat man für die aufwendige Sanierung bezahlt.
Oberirdisch ist der Gendarmenmarkt eine Betonhölle. Kein Grashalm ist hier auf dem 20.000 Quadratmeter großen Platz zu finden. Keinen Zentimeter Schatten gibt es hier, auf dem man sich von der drückenden Mittagshitze schützen könnte. Schon bei seiner Wiedereröffnung Anfang des Jahres erntete der Gendarmenmarkt viel Spott für sein tristes Comeback. Jetzt im Hochsommer kommt das ganze Elend des Platzes erst richtig zur Geltung. Der einstige Glanz des Platzes schmilzt dahin wie ein Magnum-Eis in der Sonne.
43,5 Grad misst das Thermometer der Berliner Zeitung um 15 Uhr auf dem Gendarmenmarkt.
War das nicht so, dass der Entwurf noch von rot-grün stammte?
Während man den Bürger allen Mist zumutet und die Anwohnerstraße mit Bäumen und Sitzecken zudonnert, um das Autofahren zu erschweren oder unmöglich zu machen, sieht man das in eigenen Angelegenheiten offenbar ganz anders: Blanker Stein, völlig flach, als hätte man einen sozialistischen Paradeplatz gebaut.
Wobei natürlich die Frage ist, ob das Dummheit und Inkompetenz war, oder Absicht: Ist der Gendarmenmarkt vielleicht absichtlich so gebaut worden, um möglichst heiß zu sein, damit man die Klimaerwärmung fühlt und man Rekordtemperaturen messen kann?
Wird die – gefühlte – Klimakatastrophe durch entsprechenden Städtebau systematisch hochgeschaukelt und inszeniert? Hat man den Gendarmenmarkt absichtlich so gebaut, dass er möglichst heiß wird?
Eine andere Theorie lautet ja, dass man den extra glatt und blank gemacht hat, damit da die Penner nicht wohnen, weil man ja in den Sitzecken in der Friedrichstraße nebenan auch schon das Problem hatte, dass da die Penner Quartier bezogen haben. Und vielleicht auch, damit die Drogendealer da nicht rumlungern.
Oder vielleicht beides: 43,5 Grad ist auch eine Methode, Penner wegzuhalten.