Ansichten eines Informatikers

Wie die Universitäten umgebügelt wurden

Hadmut
9.6.2025 23:59

Eine Leserzuschrift.

Ich hatte die letzten Tage einige Artikel dazu geschrieben, wie man in den USA die CIA, die Universitäten, die Demokraten-Partei völlig ins Gegenteil umgewandelt hat, auch bei uns.

Noch vor gar nicht langer Zeit galt alles, was mit Israel und Juden zu tun hat, als völlig sakrosankt, und jemanden oder irgendetwas im Zusammenhang mit Israel zu kritisieren, galt als das totale, unentschuldbare Versehen, selbst wenn es sich als Kritik auf eine konkrete Handlung bezog und mit Judentum überhaupt nichts zu tun hatte. Verkehrsunfall – „Der hat mir die Vorfahrt genommen!“ – Zack, Antisemit, verbrannt und für alle Zeit erledigt. „In Ihrer Rechnung ist ein Fehler“ – Zack, Antisemit, erledigt. Und so weiter, und so fort. Nur kein schiefer Blick. Unantastbar.

Auf der anderen Seite galten Kommunisten als die Pest, wurden im großen Maßstab gesucht und verfolgt.

Und – augenscheinlich – urplötzlich hat sich das ins völlige Gegenteil verdreht. Auf einmal sind Juden die Bösen und Islam und Kommunismus total angesagt.

Dazu schreibt mir ein Leser (eckige Klammern, wo ich das etwas anonymisiert habe):

Die Unterwanderung der Parteien…

Moin, ich weiß nicht ob, ich in allen Punkten ihren Ausführungen folgen kann, ich möchte aber zur Unterstützung eine persönliche Erfahrung miteinbringen. Ich hatte 198[?] ein Post Doc Stipendium am MIT, welches auch mit Besuchen an der Harvard Universität […] verbunden war. Ich kann aus der damaligen Stimmung nur berichten, dass zu dieser Zeit und an diesen Orten irgendwelche auch nur im Ansatz antisemitischen oder anti israelischen Ausführungen mit sofortiger und umfassende wissenschaftlicher wie gesellschaftlicher Ächtung verbunden gewesen wäre. Während des Laubhüttenfestes war die MIT Mensa entsprechend umdekoriert, nur so als Beispiel. Während eines Besuches im […] entschuldigte sich eine Kollegin, dass sie mir als Deutschem wegen der Shoa nicht die Hand geben könne, das hätte sie sich geschworen (Meinem österreichischen Kollegen hingegen gab sie die Hand, naja, Geographie und historisches Wissen sind nicht überall gleich gut verteilt.). Was sich in diesem Jahren, nicht viel mehr als eine Generation, verändert hat, ist eigentlich unbegreiflich. Es ist auch nicht mit jugendlichem Protestverhalten oder Judith Butler etc zu erklären, hier müssen ganz andere Kräfte systematisch am Werke sein, da gebe ich Ihnen voll umfänglich recht.

Es ist eine interessante Frage, welche Kräfte da am Werk waren, denn darin könnte und wird wahrscheinlich auch der Schlüssel zum Verständnis der Verblödung unserer Universitäten und des Verhaltens der Gerichte, insbesondere des Bundesverfassungsgerichts (die in den USA auf Gender abgerichtete Verfassungsrichterin und Gender-Professorin Baer) in meinem Fall liefern.

Der Leser ist offenbar älter als ich, offenbar schon Post Doc, als ich noch Schüler war. Als ich dann aber Doktorand war, gingen schon die Berichte amerikanischer Professoren durch die Social Media, dass sie dann, wenn ihnen auf dem Campus eine Studentin begegnete, sie geliefert und erledigt seien, egal was sie machten. Da gab es mal eine Glosse, die beschrieb, auf welche Art und Weise sie jeweils feministisch politisch erledigt werden, wenn sie sie ignorieren, nur Guten Tag sagen, sie anlächeln und so weiter. Keine Chance mehr, sich korrekt zu verhalten. Einziger Ausweg, die Studentin zu entdecken und sich zu verstecken, bevor man von irgendwem gesehen wird. Da war schon klar, dass viele Universitäten zu linken Klapsmühlen verkommen sind.

Trotzdem:

Wer weiß, wie eigensinnig und eigentlich undomestizierbar Akademiker eigentlich sind, viele bekommt man ja nicht einmal stubenrein, dem muss klar sein, welche Einflusskräfte hier erforderlich gewesen sein müssen, um den ganzen Laden rumzudrehen.

Ich hatte aus meinem eigenen Uni-Fall berichtet, dass man Ende der Neunziger Kryptologen systematisch aus den Universitäten vertrieben und sie flächendeckend durch Pfeifen und Quotentussis ersetzt hat, die nicht einmal die einfachsten Grundlagen beherrschen oder verstanden haben, und gar nicht wissen, nicht kapieren, was sie da tun. Die sich ihre Vorlesungen und Bücher von anderen schreiben lassen müssen, weil sie es selbst nicht verstehen.

Lange dachte ich, das beträfe spezifisch die Kryptographie, die von den Geheimdiensten kaltgestellt wurde, aber es war wohl eher ein allgemeiner Prozess, der hier nur von den Geheimdiensten ausgenutzt wurde. Man hat Frauenförderung und Dummheitskult ausgenutzt, um Kryptologen kaltzustellen.

Einen ähnlichen Effekt, wie ihn der Leser beschreibt, kann man ja auch an deutschen Universitäten feststellen. Etwa die Humboldt-Universität, die war ja schon immer ganz weit links außen, und die haben auch lange Zeit Jagd auf jeden gemacht, der auch nur einen schiefen Blick in Richtung Israel warf, und ihn sofort als Antisemiten gebrandmarkt und öffentlich hingerichtet.

Und ausgerechnet an dieser Uni ist jetzt antisemitische Randale normal, wird ein ganzer, historischer Hörsaal verwüstet.

Es ist tatsächlich eine interessante Frage, was da passiert ist.

Und ein Teil dieser Frage ist, ob sich hinter der Korrelation mit Feminismus und Frauenförderung eine Kausalität verbirgt – und wie herum sie liegt.

Intellektuell sind die Universitäten seit etwa Ende der Neunziger jedenfalls tot.

Was jedenfalls auf der Hand liegt, ist, dass Angela Merkel und Annette Schavan in Deutschland gehörigen Anteil daran haben.