Ansichten eines Informatikers

Zum Vergleich von Karl Eduard von Schnitzler und Oliver Welke

Hadmut
27.1.2024 20:39

Eine Leserzuschrift.

“Und dass ich Welke und die heute show für die Nachfolge von Karl Eduard von Schnitzler mit seinem schwarzen Kanal halte, habe ich auch schon oft beschrieben.“

… und es ist und bleibt trotzdem eine Beleidigung Karl-Eduard von Schnitzlers.

Nicht nur, weil er sich dreckige Pennäler-Kommentare unter der Gürtellinie über seine Kontrahenten sparte, sondern weil sich im Nachhinein zeigt, dass das meiste, was er gesagt hat, wahr ist.

DER würde ein „Schützenfest“ feiern, die sog. „Linken“ = die Neoliberale Einheitspartei Deutschlands (CDUCSUSPDFDPGrüneLinke+AfD) und deren Lakaien- und Marionetten-Kumpel in den Medien verbal als Büttel des Kapitals abzuschießen! Aber sowas von!

Hätte nicht gedacht, dass ich mir den mal zurück wünsche … ;-)))))

Naja, also so besonders edel war die DDR da auch nicht, die Stasi hat zum Diffamieren auch alles eingesetzt, was sie fand, die hatten da keine Hemmungen. Aber zumindest auf den offiziellen Kanälen waren sie zwar wohl ziemlich verlogen, aber sind zumindest nach meinen Eindruck oberhalb der Gürtellinie geblieben, das sollte ja immer alles schon aufgeräumt, gebügelt, adrett und geordnet wirken. Ich habe mich ja so oft über Filmberichte aus der DDR amüsiert, selbst die, bei denen mal ZDF-WISO zu Besuch war, wie man sich da mitunter einen abgebrochen hat, um abgehoben-gestelzt zu sprechen, peinlich genau auf die Wortwahl und die Formulierungen zu achten, die dann trotzdem – oder gerade deshalb – ungelenk-sperrig wirkten. Ich habe mich ja oft gewundert, wie DDR-Bürger mit ihren sperrigen Formulierungen überhaupt durch den Türrahmen kommen. Aber: Damit ging dann eben auch eine gewissen Distanz, eine – wenn auch nur gespielte – Sachlichkeit und Höflichkeit einher. Die Schnoddrigkeit eines Oliver Welke hätte ich da nicht gehört.

Nun finde ich Schnoddrigkeit an sich rhetorisch nicht schlecht. Ich habe ja, vor allem früher, als das Blog noch nicht so politisch war, leidenschaftlich gerne dahergeschnoddert. Schnoddern ist herrlich. Aber Welke ist ja nicht einfach nur schnoddrig. Dem geht es ja darum, Leute, die nicht exakt auf Regierungskurs sind, verächtlich zu machen, ganz egal womit. Ich habe nur ein paar Stellen aus dem Schwarzen Kanal gesehen. Ich wollte mir das mal ansehen, aber das ist echt schwer, den von Schnitzler durchgehend auszuhalten. Mir ging einige Male durch den Kopf, dass es eigentlich schade ist, dass der tot ist, denn den hätte ich gerne mal – wie in Uhrwerk Orange – auf einen Stuhl geschnallt, ihn gezwungen, seine Sendungen anzusehen (wie der König von Deutschland mit Paola und Kurt Felix) und ihn dann mal gefragt, was er sich dabei eigentlich gedacht habe. Ich fand den Mann übel und widerlich. Aber ich könnte mich jetzt nicht erinnern, dass er Gegner so unterhalb der Gürtellinie angegriffen hat wie Welke, und bei Welke ist das ja auch oft völlig substanzlos. Welke erinnert mich oft an diese Austauschwitze, die mit denen, über die man sich macht, einentlich überhaupt nichts zu tun haben und deshalb die Rollen im Witz beliebig austauschbar sind. Im Englischen heißen die „Insert your favourite … group“-Witze. So in der Art von „Was ist ein X in Säure? Ein gelöstes Problem!“. Kann man über alles und jeden erzählen. Feministinnen erzählen praktisch nur solche Witze, weil sie nur solche Rabulistik-Schablonen auswendig lernen, aber die Funktion eines Witzes, das Prinzip der Pointe nicht verstanden haben. Es geht immer nur darum, irgendwen verächtlich zu machen, sich über jemanden lustig zu machen. Und deshalb wirkt dann die Sendung schlecht, denn Witze ohne Pointe sind nicht transitiv, die findet man nur selbst lustig.

Es gibt in dem ganzen heute-show-Ensemble eigentlich nur zwei Leute mit Selbstachtung und Nachdenken.

Der eine ist Michael Haubold als Olaf Schubert, der Witze über sich selbst macht und stets ein gewisses Niveau einhält, bei dem selbst die derbsten Witze immer erst am Denkzentrum vorbei müssen, und der eben auch weiß, was ein Witz ist und Witze machen kann. Den finde ich richtig gut, vor allem auch, weil der von unten nach oben und nicht von oben nach unten schießt, und meist auf die Gesellschaft und nicht auf Personen. Das ist der Einzige in der ganzen heute show, den ich positiv bewerte. Der unterscheidet sich fundamental von allen anderen. Haubold ist schlau und macht auf dumm. Bei allen anderen ist es umgekehrt. Ersteres funktioniert. Letzteres nicht.

Und die andere ist Christine Prayon, die in der heute show jahrelang die Reporterin „Birte Schneider“ spielte. Die fand ich zwar nicht witzig, aber die hat immerhin die Qualität bewiesen, den Laden zu verlassen und dann auch zu sagen, dass es deren Geschäft ist, Leute verächtlich zu machen, und sie das nicht mehr mitmacht.

Ganz übel finde ich Lutz van der Horst und Fabian Köster. In meinen Augen können die einfach gar nichts und sind überhaupt nicht witzig. Nicht mal unter dem Mikroskop könnte ich Spuren von Witz zu entdecken. Die haben einfach nur die Masche, Leute verächtlich zu machen, und das vor allem, indem sie Leute mit der Kamera überraschen, die es auch nicht gewohnt sind, in die Kamera zu sprechen, während sie selbst sich auf ihre Nummer vorbereiten konnten. In meinen Augen sind das zwei Armleuchter, die einfach gar nichts können, schon gar nicht intellektuell, aber beim ZDF zweifellos extra fett bezahlt werden, indem sie ein links-dummes Publikum ansprechen, Gegner überrumpeln und die gewünschte Propaganda abziehen, meist unsachlich. Und vor allem strunzdumm, weil sich bei denen, wenn es überhaupt irgendeinen inhaltlichen Bezug gibt, immer alles auf ein paar kurze, plaktive Worte und Trivialaussagen ohne Nebensatz reduzieren muss. Natürlich auch immer nur in eine Richtung. Ich habe von denen noch nicht einen einzigen interessanten Gedankengang gehört oder gesehen (obwohl, doch, irgendwann gab es mal eine Sendung, wo sie einen guten Punkt haben, aber der war dann so unwichtig, dass ich auch nicht mehr weiß, was das war), die arbeiten alleine damit, Leute mit der Kamera zu überraschen und vorzuführen. So richtiger ZDF-Gesellschaftsschrott. Und mit solchen Leuten würde ich mich auch privat nicht abgeben. Die sind mir extrem unsympathisch.

Welke ist letztlich nur eine Medien- und Mainstreamhure. Kassiert eine Million im Jahr dafür, dass er eigentlich nichts kann, aber dafür alles macht.

Von Schnitzler war wirklich eine ganz widerliche und eklige Qualle, aber immerhin hielt der sich an ein ideologisch-moralisches Gerüst, den Sozialismus, auch wenn das eine Schrottkonstruktion ist. Seine Maßstäbe waren zum Kotzen, aber er hatte welche. Welke hat keine Maßstäbe, keine Moral, keine Ziele. Der wirft einfach nur für viel Geld mit viel Dreck, weil sich das Konto füllt. Das ist da schon alles.

Und damit hat man dann auch in weiten Teilen das ZDF beschrieben.

Wäre mal an der Zeit, den schwarzen Kanal in irgendeine Mediathek zu packen und mal aus Sicht von heute zu besprechen.