Ansichten eines Informatikers

„Ihr werdet alle zur Rechenschaft gezogen“

Hadmut
24.1.2024 18:42

Was ist das? [Nachtrag]

Ich hatte die Tage auf ein Video auf 9gag verwiesen, inzwischen kommt das Video in den Social Media und auch in längeren Versionen vor. Ich gebe mal vorsichtshalber zwei Tweets an:

Ein – vertrauenswürdiger – Leser hat mir zu meinem früheren Artikel geschrieben:

das Foto von Demonstranten mit Palästina-Fahnen (und dem Transparent: „Zionismus ist rechts“), das vielfach auf X zu sehen war, stammt aus Hamburg. Hier stehen Sie Demonstranten mit Palästina-Fahnen in Berlin, die skandieren: „Nazis raus“. https://twitter.com/ISefati/status/1749417600335978729

Das ist frappierend, denn ich hatte ja schon geschrieben, dass nicht nur nach Ansicht Israels, sondern auch nach deutschen zeitgeschichtlichen Belegen wie Fotos und Texten Hitler und die Nazis eng mit den Palästinensern (der Begriff ist erst später entstanden) verbandelt waren, und deren Mufti Mohammed Amin al-Husseini bei Hitler die Verbrennung der Juden bestellt hatte.

Ich hatte das ja auch schon ausführlich – auch im Zusammenhang mit den beiden Filmen Exodus und Lawrence von Arabien – beschrieben, dass die Briten und Franzosen Teile Arabiens als Kolinien unter sich aufteilen wollten und deshalb die damals noch nodamisch, versprengt und schwach organisierten Araber anheuerten, um die Drecksarbeit zu machen und gegen die Osmanen (spätere Türken) zu kämpfen, denen das Land damals gehörte. Die Briten hatten das Land dabei beiden versprochen, Arabern und Juden, und es passte den Briten – und den Arabern – überhaupt nicht in den Kram, dass überhaupt Juden den Holocaust überlebt haben.

Knackpunkt:

November 2, 1917
The British Foreign Secretary issues the Balfour Declaration, announcing the British intention to permit the establishment of a Jewish national home in Palestine.

February-April 1920
Al-Husayni and others organize demonstrations in Jerusalem, calling for Arab independence and union with Syria. After the demonstrations become violent, al-Husayni flees to Syria. In April, a British tribunal convicts him in absentia for incitement to revolt.

1922
Great Britain formally establishes the British Mandate in Palestine.

September 26, 1937
Arab insurgents murder the British District Commissioner of the Galilee. British authorities strip al-Husayni of his positions as Mufti of Jerusalem, president of the Supreme Muslim Council, and Administrator of the waqf. Al-Husayni flees to Lebanon in October.

September 1, 1939
Germany invades Poland, starting World War II. Increased French surveillance forces al-Husayni to leave Lebanon for Baghdad, Iraq, in October.

January 1941
Al-Husayni asks Hitler for a statement recognizing: 1) the independence of the Arab states from British and French colonial rule; 2) the right of the independent Arab states to form a union; and 3) the right of the independent Arab authorities in Palestine to eliminate the proposed Jewish homeland there.

April 1, 1941
Al-Husayni participates in a pro-Axis coup in Iraq. The new government, under Rashid ‘Ali al-Kailani, deploys al-Husayni as the key contact to the Axis powers.

May 1941
Germany begins to supply al-Husayni, now in Baghdad, with payments to foment an uprising in Palestine.

May 9, 1941
Al-Husayni issues a fatwa in a radio speech from Baghdad, calling Muslims to engage in a holy war against Great Britain.

June 1-2, 1941
As pro-British Iraqi troops enter Baghdad, Iraqi civilians perpetrate a pogrom, known as the Farhud, on the Jewish citizens of Baghdad. After 128 Jews are killed and 210 injured, British troops restore order.

July 1941
The German Abwehr establishes a German-Arab Training Department at a base near Athens, Greece, to train Arab volunteers for service as auxiliaries in the German Wehrmacht.

August 1941
Great Britain and the Soviet Union occupy Iran.

October 1941
Italian diplomats smuggle al-Husayni out of Iran to Italy.

October 27, 1941
Al-Husayni meets with Benito Mussolini, the Duce (Leader) of Fascist Italy. Mussolini agrees to a joint Axis statement along the lines of al-Husayni’s proposal to Hitler.

November 28, 1941
Adolf Hitler receives al-Husayni in Berlin, a meeting covered by the German press. The Führer declines to issue any public declaration or conclude an agreement with al-Husayni regarding his January 1941 requests.

December 18, 1942
At the opening of the Central Islamic Institute in Berlin, Al-Husayni denounces the Jews as the bitterest enemies of Islam. He accuses the Jews of provoking nations against each other and unleashing World War II. He calls on Muslims to liberate themselves from enemy persecution. Nazi propagandists provide major coverage of the opening and of al-Husayni’s remarks. His speech is broadcast from Germany to the Middle East on December 23, 1942.

May 13, 1943
German and Italian forces surrender near Tunis, ending the war in North Africa.

May-June 1943
Al-Husayni writes to the Bulgarian, German, Italian, Hungarian, and Romanian governments, demanding they not participate in British efforts to transfer Jewish children from Hungary, Romania, and Bulgaria to Palestine. He suggests the children be sent to Poland. The Germans had already taken steps to halt the transports in March and April of 1943.

Wollte ich eigentlich letztes Jahr zum Artikel über die beiden Filme noch schreiben, es kamen mir aber andere Sachen dazwischen: Über den Film Exodus heißt es, dass er nur halbdokumentarisch und halbfiktiv sei, um die Story überhaupt in den Rahmen eines Kinofilms zu bekommen und dramaturgisch einen Kinofilm draus zu machen. Schaut man beispielsweise – keine Ahnung, wie falsch oder richtig die ist – auf die Webseite zum Schiff „Exodus“, dann stellt sich die Story deutlich anders, komplexer dar. Es gab zwar die britischen Internierungslager für Juden auf Zypern, aber anscheinend war die Exodus selbst nicht auf Zypern. Die Exodus war unsprünglich ein amerikanischer ausgemusterter Flussdampfer, der überhaupt nicht hochseetauglich war und mehrmals fast gekentert wäre, den man aber ausgewählt hatte, weil man ihn billig bekam und direkt vor der Verschrottung abfing, und weil er als Flussdampfer nur sehr wenig Tiefgang hatte. Man dachte sich, dass man damit vor der Küste von (bzw. des späteren) Israel den britischen Kriegsschiffen entkommen kann, weil die als hochseetaugliche Schiffe viel mehr Tiefgang hatten und sich nicht in Ufernähe begeben konnten. Soll übrigens der Vorläufer des Mossad gewesen sein. Und die Briten haben die Juden wohl auch nicht von den Nazis befreit, sondern gleich wieder eingebuchtet und hinter Zäunen interniert. Das Interesse war wohl eben der Deal mit den Arabern, und es passte den Briten wohl überhaupt nicht, dass da noch lebende Juden auftauchten.

Wenn also heute Palästinenser auftauchen und gleichzeitig „Wir gehören zu Deutschland“ und „Nazis raus!“ brüllen, dann ist das entweder sehr verlogen, oder sehr dumm, vermutlich sogar beides, denn die Palästinenser waren ja die direkten Freunde und Komplizen der Nazis, über den Mufti wohl ein wesentlicher Auslöser des Holocausts, über den Landgewinn auch direkte Profiteure der Nazis, und nicht wenige haben den Holocaust gutgeheißen oder sogar bedauert, dass der nicht zum Abschluss kam.

Insofern könnte man die Palästinenser als eine Art Hehler ansehen, die auf gestohlenem Land sitzen, und sich beschweren, dass es noch andere gibt, die Besitz anmelden.

Dazu kommt aber auch, dass ich ja Hinweise bekommen habe und auch schon Quellen zitierte, dass die Palästinenser schon deshalb keinen Anspruch auf das Land hätten, weil sie ja gar nicht mehr die Araber seien, mit denen die Briten den Deal geschlossen hatten, sondern sich da inzwischen alle möglichen Leute als allen Gegenden der Welt aufhielten, die mit dem Land dort gar nichts zu tun haben, außer eben frech zu behaupten, man haben „ihnen ihr Land“ gestohlen, das ihnen nie gehörte.

Und wieso Palästinenser behaupten, dass es „ihr Land“ sei, die dann hier behaupten, dass sie Deutsche seien, ist noch unlogischer. Denn wieso und woher sollte Palästina ausgerechnet Deutschen gehören?

Nicht wenige schrieben mir, dass die Besitzansprüche in der Bibel nachzulesen wären, wonach Palästina den Philistern gehört habe, nach denen es ja auch benannt ist, die es aber nicht mehr gäbe, und dann den Judäern. Damit sei die Sache geklärt. Bis auf den Umstand allerdings, dass viele meinen, dass die „Juden“ und „Israelis“ heute auch nicht mehr die seien, denen das Land mal gehört habe, sondern irgendwelche Leute aus irgendwelchen Gegenden der Welt, die nur über die Religion, aber nicht die Abstammung verbunden seien, aber das weiß ich nicht, das müsste man mal klären.

Wie dem auch sei, kann ich die Position dieser – ich nenne sie mal Palästinenserfahnenschwinger – Leute überhaupt nicht nachvollziehen, denn die Position ist offenbar verlogen und Deutsche sind sie auch nicht, was man ja schon daran erkennen kann, dass Deutsche nicht behaupten, dass Palästina ihnen gehöre. Palästina gehört den Deutschen nun einmal micht. Man kann nicht beides beanspruchen.

Und wieviel Hirn darin steckt, gleichzeitig „Wir gehören zu Deutschland“ und „Deutschland ist Faschismus“ zu brüllen, bedarf auch keiner ausführlichen Diskussion. Ich würde die Diskussion mit einer Parkuhr als erbaulicher und gewinnbringender einstufen als die mit diesen Leuten, zumal einen die Parkuhr auch mal zu Wort kommen lässt.

Für interessant und klärenswert halte ich dabei aber die Aussage, dass „Ihr“ – wer auch immer das sein mag, ich denke, wohl „wir“ – „alle zur Rechenschaft gezogen“ werden.

Wofür? Warum? Und: Von wem?

Ist das nicht die Ansage einer Machtübernahme?

Hitler hosts the Mufti

Full official record: What the mufti said to Hitler

The following is an official German record of the meeting between Adolf Hitler and the Grand Mufti of Jerusalem, Haj Amin al-Husseini, on November 28, 1941, at the Reich Chancellory in Berlin. (Source: Documents on German Foreign Policy 1918-1945, Series D, Vol XIII, London, 1964.)

GRAND MUFTI:
The Grand Mufti began by thanking the Fuhrer for the great honor he had bestowed by receiving him. He wished to seize the opportunity to convey to the Fuhrer of the Greater German Reich, admired by the entire Arab world, his thanks of the sympathy which he had always shown for the Arab and especially the Palestinian cause, and to which he had given clear expression in his public speeches.

The Arab countries were firmly convinced that Germany would win the war and that the Arab cause would then prosper. The Arabs were Germany’s natural friends because they had the same enemies as had Germany, namely the English, the Jews and the Communists. Therefore they were prepared to cooperate with Germany with all their hearts and stood ready to participate in the war, not only negatively by the commission of acts of sabotage and the instigation of revolutions, but also positively by the formation of an Arab Legion.

The Arabs could be more useful to Germany as allies than might be apparent at first glance, both for geographical reasons and because of the suffering inflicted upon them by the English and the Jews. Furthermore, they had had close relations with all Muslim nations, of which they could make use in behalf of the common cause. The Arab Legion would be quite easy to raise. An appeal by the Mufti to the Arab countries and the prisoners of Arab, Algerian, Tunisian and Moroccan nationality in Germany would produce a great number of volunteers eager to fight. Of Germany’s victory the Arab world was firmly convinced, not only because the Reich possessed a large army, brave soldiers and military leaders of genius, but also because the Almighty could never award the victory to an unjust cause.

[…]

The Mufti then mentioned the letter he had received from Germany, which stated that Germany was holding no Arab territories and understood and recognized the aspirations to independence and freedom of the Arabs, just as she supported the elimination of the Jewish national home.

A public declaration in this sense would be very useful for its propagandistic effect on the Arab peoples at this moment. It would rouse the Arabs from their momentary lethargy and give them new courage. It would also ease the Mufti’s work of secretly organizing the Arabs against the moment when they could strike. At the same time, he could give the assurance that the Arabs would in strict discipline patiently wait for the right moment and only strike upon an order from Berlin.

[…]

The Fuhrer then made the following statement to the Mufti, enjoining him to lock it in the uttermost depths of his heart:

1. He (the Fuhrer) would carry on the battle to the total destruction of the Judeo-Communist empire in Europe.
2. At some moment which was impossible to set exactly today but which in any event was not distant, the German armies would in the course of this struggle reach the southern exit from Caucasia.
3. As soon as this had happened, the Fuhrer would on his own give the Arab world the assurance that its hour of liberation had arrived. Germany’s objective would then be solely the destruction of the Jewish element residing in the Arab sphere under the protection of British power. In that hour the Mufti would be the most authoritative spokesman for the Arab world. It would then be his task to set off the Arab operations, which he had secretly prepared. When that time had come, Germany could also be indifferent to French reaction to such a declaration.

NS-Zeit Der „Muselmann“, Hitler und der Mufti: (AFP PHOTO / AFP ARCHIVES)

PA official: Nazi-collaborator Mufti is leader and ‘role model’(photo credit: JEWISH AGENCY)

Das Anspruchsdenken bezüglich Palästina ist ganz tief verwoben zuerst mit dem Kriegsdeal mit den Briten, Palästina als Beute zu bekommen, dann dem Streit mit den Briten und dem Deal mit Nazideutschland.

Und deshalb muss man das Auftreten der Palästinenser, die sich gerade so benehmen, als bestünden Hitlerdeutschland und der Deal mit Hitler noch immer, und der Linken, die mit den Palästinensern eng verbandelt sind, als die Fortsetzung Nazideutschlands mit anderen Symbolen sehen, denn die Ziele unserer heutigen Linken, der heutigen Sozialisten, der heutigen Palästinenser sind deckungsgleich mit jenen der Nationalsozialisten, und wer einen Nationalstaat Palästina will, der ist eben ein Nationalsozialist.

Und weil die Palästinenser zu wenige sind, um Deutschland einzunehmen, muss man befürchten und die Gefahr sehen, dass die Masseneinwanderung von Syrern nach Deutschland die Fortsetzung dieses Plans von Mohammed Amin al-Husseini ist, eine Großnation aus Syrern und Palästinensern zu bilden, und mit Nazideutschland zu paktieren. Gerade so, als ob man zum Ausgleich für den Verlust des Terroritoriums an Israel im Gegenzug Deutschland haben will. (Böse Zungen würden sagen, England und Frankreich als Rache
haben sie ja schon.)

Ich hatte das ja schon beschrieben, dass unsere heutigen Linken zwar ständig „Nazis raus“ und „Antifaschismus!“ brüllen, faktisch aber die Nachfolgeorganisation der Nazis sind und deren Geschäfte weiterführen. Die Nazis sind nie ausgestorben. Sie heißen heute eben nur „SPD“ und „Grüne“. Und sie betreiben heute genau das, was der Mufti damals von den Nazis wollte. Nur mit dem Unterschied, dass sie heute meinen, sie wären für Kommunismus, und dafür dann Deutschland abschaffen wollen und durch die vom Mufti geplante große Nation aus Syrern und Palästinensern ersetzt werden wolle.

Rot-Grün sind exakt wie die Nazis, genau deren Nachfolger, nur mit dem Unterschied, dass die Rolle der „Arier“ nicht mehr mit Deutschen, sondern mit dem Kunstsaat Syrien-Palästina besetzt wird, weil man offenbar mit der sozialistischen Performance der Deutschen unzufrieden ist, die haben zuviel an der DDR rumgemeckert. Und das war ja auch bisher nach jedem Scheitern von Kommunismus/Sozialismus, auch nach der DDR, so, dass man nicht einsah, dass das eine Schnapsidee ist, die nicht funktionieren kann, sondern jedesmal – das bekannte No-true-scottsman–Syndrom – erklärte, dass das noch nicht der richtige Sozialismus gewesen sei, weil man noch nicht die richtigen Leute hatte. Und mit der Gentechnik sind wir noch nicht so weit, dass wir echte Genossen züchten können wie in „Brave New World“.

Deshalb führt man Nazi-Deutschland funktionsgleich weiter, aber besetzt die Rolle der Deutschen mit Syrern, Palästinensern, Afrikanern neu. Weil man hofft, dass es mit denen besser klappen werde, weil die ja erwiesen ideologiekompatibel und -hörig sind.

Und diese Leute – das muss man sich klar machen – besitzen nun die bodenlose Frechheit, andere als Nazis und Faschisten zu beschimpfen.

In einem Punkt haben sie freilich recht: Sie gehören zu Deutschland. Aber zu Nazi-Deutschland, nicht zu Bundesrepublik-Deutschland. Das Problem darin ist, dass es aus Sicht der Linken da eigentlich keinen Unterschied oder Neuanfang, sondern nur einen Eigentumsübergang gibt.

Im Prinzip spielen die Linken, die Roten, die Grünen, die Palästinenser gerade immer noch 1943.

Nachtrag: Der Vatikan schreibt dazu

Papst Pius XII. (1939-1958) betonte in seiner Antwort das nie endende Interesse des Heiligen Landes am „heiligen Land von Palästina“. Er wünsche „einen gerechten und echten Frieden durch Verständnis, gegenseitiges Einvernehmen und Achtung der Rechte aller“.

Entdeckt und veröffentlicht wurde die Korrespondenz durch die italienische Historikerin Maria Chiara Rioli. Die Wissenschaftlerin stieß bei Recherchearbeiten zur Beteiligung der Kirche am Nahostkonflikt auf das Dokument.

Der palästinensische Nationalist Husseini gilt als überzeugter Befürworter der Judenvernichtung im Deutschen Reich. Er stand in engem Kontakt zur Führungsriege der deutschen Nationalsozialisten und lebte von 1941 bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs in Deutschland. Ab 1943 war er an der Aufstellung bosnisch-islamischer Truppen für die Wehrmacht sowie die Waffen-SS beteiligt. Hitler bat er vergeblich um Unterstützung für die Errichtung eines vereinten arabischen Staates, der Irak, Syrien, Libanon, Jordanien und Palästina umfassen sollte.

Der Deutschlandfunk dagegen hält das alles für falsch, obwohl er zugibt, dass es zutreffend und das Bild echt sei, aber einfach von den falschen Leuten verwendet werde (Wahrheit ist bei denen nicht, ob es stimmt, sondern ob es politisch korrekt verwendet wird):

„Wenn man mit Islamkritikern redet – und davon gibt es in Deutschland sehr, sehr viele, die gibt es insbesondere bei Atheisten, sie gibt es aber auch gerade in linken Kreisen –, dann kommt man ganz schnell auf folgendes Argumentationsmuster: Die Araber, Muslime im Nahen Osten und die Nazis haben sich sehr gemocht. Sofort kommt dann der Hinweis auf den gemeinsamen Antisemitismus.“

„Hitler brauchte die Muslime“

In der Tat ist Antisemitismus unter Muslimen heute weit verbreitet. „Die Juden“ eignen sich für viele Vertreter des politischen Islam als Projektionsfläche für diverse Verschwörungstheorien. Und dennoch, besteht ein wesentlicher Unterschied, meint Jörg Becker.

„Wir wissen alle, dass diese Judenfeindlichkeit bei Arabern ein Produkt des 19. Jahrhunderts ist, damit eine ganz andere historische Dimension hat als in Deutschland. Also er ist qualitativ anderer Natur als der gewachsene Antisemitismus mit seinen sechs oder sieben hundert Jahren Vergangenheit in Deutschland. Auch das kapieren insbesondere viele Linke nicht, die einfach eine Gleichsetzung machen. Es sind zwei völlig unterschiedliche Phänomene.“

Diejenigen, die eine enge und flächendeckende Kooperation zwischen den Nazis und den Muslimen behaupten, stützen ihre Argumentation gerne auf Fotos, auf denen Adolf Hitler im Gespräch mit dem Großmufti von Jerusalem zu sehen ist. Dieser Großmufti hat auch dazu beigetragen, dass es eine bosnische Waffen-SS-Division unter dem Namen Handschar gab. All das trifft zu und ist auch historisch belegt, bestätigt Daniel Roters.

„Die Geschichte mit dem Mufti von Jerusalem zeigte, dass Hitler ab einem gewissen Punkt die Muslime brauchte. Gerade die Araber also, gegen die Briten.“
Jörg Becker zufolge ist der Großmufti von Jerusalem allerdings einer von vielen Personen, die durch die Nazis für außenpolitische Zwecken instrumentalisiert wurden.
„Und dann ist dieser Gedanke sehr viel wichtiger als der Hinweis darauf, dass muslimisches Gedankengut und Nazi-Gedankengut kompatibel seien. Das ist eine Lieblingsthese von vielen anti-islamischen Kräften, der Hinweis, das totalitäre der Nazi-Zeit ist genauso totalitär wie der Islam. Das kann nur dazu kommen, dass diese Argumentationsfigur, weil der Instrumentalisierungsgedanke völlig missachtet wird. Insofern ist das sogar ein Stückchen ekelhaft, den Islam eine gleiche Gedankenwelt zu unterstellen wie den Nazis, nur weil der Großmufti als Instrument missbraucht werden konnte.“

Dass es keine Freundschaft zwischen Hitler und dem Großmufti gab, leitet Jörg Becker auch aus den Aussagen ab, die von Hitler generell über Muslime überliefert sind.

Was ziemlicher Quatsch und erweislich falsch ist, man da versucht, die Muslime als Opfer Hitlers hinzustellen. Denn der Mufti hatte seine Ziele schon ab 1920 verfolgt, und da gab es die Nazis noch nicht und das ist auch nicht im 19. Jahrhundert. Und das zentrale Streitelement, nämlich die Territorialstreitigkeiten, den Krieg gegen die Osmanen und die Balfour Declaration, erwähnen die erst gar nicht. Und das ist ja der Auslöser dieser großen Streitigkeit. Ich hatte das ja schon mal beschrieben, dass bis dahin die ganze Region über Jahrhunderte Osmanisches Reich war, und der Streit daraus gar nicht erwachsen konnte. Der Deutschlandfunk betreibt also Desinformation, um die Beweisfotos und den Zusammenhang zwischen al-Husseini und Hitler wegzuschwafeln.