Ansichten eines Informatikers

Der woke Niedergang der USA: Boeing

Hadmut
19.1.2024 2:01

Noch so ein Ding.

Boeing war mal der Hersteller von Verkehrsmaschinen, vor allem mit der 747.

Mit der 737 Max haben sie sich gerade den Ruf ruiniert, und was da gerade einer, der angeblich früher Senior Manager bei Boeing war, sagt, ist alles andere als gut. Er sagt, er würde niemals mit einer 737 Max fliegen (mit der früheren 737 sei er aber sein ganzes Leben lang gern geflogen). (Die Einteilung in Kapitel und die Kapitelüberschriften sind recht interessant, deshalb ist es sinnvoll, das Video direkt bei Youtube zu sehen.) Er hält die Max für irreparabel und sagt, das so eine rausgefallene Tür eigentlich nur Kleinkram im Vergleich zu den sonstigen Probleme sei, weil so eine Tür nur Schlamperei bei der Montage sei, aber sie grundsätzliche Probleme mit den Systemen haben, die konstruktiv nicht richtig funktionieren, und das auch Systeme betrifft, die für die Flugsicherheit wichtig sind. Man hat da ein Programm durchgeprügelt, um diesen Flieger schnell und billig zu bauen, aber in Kauf genommen, dass Teile unpräzise gefertigt werden. Und die FAA habe tief geschlafen.

Was der da jetzt nicht sagt, was aber an anderer Stelle hoch kommt: DEI. Diversity-Equity-Inclusion.

Elon Musk hatte schon gewarnt:

Selbst Babylon Bee, Satire-Seite und anerkannt Quelle für die vertrauenswürdigsten Fake-News, spottet: Boeing CEO Assures Nervous Fliers That All 737 Aircraft Are Built To The Highest Diversity Standards

Boeing sieht sich nach mehreren mechanischen Fehlern, die Alaska Airlines dazu veranlassten, alle Flugzeuge des Typs 737-9 Max am Boden zu lassen, Untersuchungen des NTSB gegenüber. Calhoun sagte, solche Bedenken seien unberechtigt. “Wir haben Frauen, farbige Menschen und sogar autistische Querschnittsgelähmte, die an der 737 arbeiten”, sagte er. “Es gibt nichts Sichereres als ein Flugzeug, das von der Vielfalt gebaut wird!”

Böse, böse Satire, und sie wäre so treffend, wenn Boeing seine Maschinen denn noch selbst bauen würde.

Damit zusammen hängt sicherlich das feministische Syndrom, das ich in der IT schon beschrieben habe: Man macht nichts mehr selbst, sondern lässt die IT in der Cloud, vor allem bei Microsoft erledigen, pumpt sich also selbst mit Frauenquoten auf und lagert die Männerei einfach an Dienstleister aus. Denselben Effekt beschreibt N-TV über Boeing: Boeings Absturz begann mit einem Flug vor 23 Jahren

Seit den 60er Jahren fliegt die Boeing 737 um die Erde. Doch ihren Ruf als zuverlässiges Arbeitstier hat die Baureihe in der Branche, aber auch bei Fluggästen eingebüßt. Schuld ist das Management von Boeing, das sich vor seinen Ingenieuren versteckt und Flugzeuge von Zulieferern entwickeln lässt.

Die ersten Anzeichen dafür, dass bei Boeing etwas schieflief, gab es bereits im Mai 2001. Die Fusion von Boeing mit dem Flugzeugbauer McDonnell Douglas lag vier Jahre zurück, das neue Management hatte das Ruder übernommen und in die Boeing-Heimat Seattle eingeladen. Dort startete ein Presseflug, ohne dass verraten wurde, wo die Reise mit der 737 hingehen sollte.

Stunden später landete das Flugzeug in Chicago. Das Boeing-Management hatte eine neue Heimat für das Aushängeschild der globalen Flugzeugindustrie gefunden. Jedenfalls für sich und seinen Stab der etwa 500 wichtigsten Mitarbeiter, denn nur sie zogen in die “Windy City” am Lake Michigan. Seit mittlerweile 23 Jahren steuern sie von dort aus das Schicksal des Konzerns – 2700 Kilometer von den Werken in Seattle entfernt, wo der Großteil der 40.000 Boeing-Mitarbeiter lebt und arbeitet.

Vorbei war damit auch die 80-jährige Geschichte von Boeing als “Ingenieurs-Vereinigung”, in der selbst die Geschäftsführung Tragflächen designte und Patente hielt, wie es die US-amerikanische Zeitschrift “Atlantic” schreibt. Das neue Team hatte andere Interessen: Aktienkurse und, wie man Kosten reduziert.

[… Skandale und Blamagen …]

Der damalige Boeing-Chef Harry Stonecipher jubelte trotzdem: Er habe die Kultur von Boeing erfolgreich geändert, prahlte er. Der Flugzeugbauer werde endlich wie ein Unternehmen geführt, nicht länger wie eine Ingenieursfirma.

[…]

Offensichtlich wurde der Kulturwandel beim Bau des Dreamliners. Die 787 war 2004 das erste Flugzeug, das komplett nach den Vorstellungen des neuen Managements entwickelt und gefertigt wurde. Leichter, leiser und aerodynamischer als bisherige Flugzeuge sollte der Dreamliner sein und durch eine modulare Bauweise besonders günstig. Kosten und Entwicklungsrisiken wollte Boeing clever auf den Schultern der Zulieferer verteilen: Die Tragflächen wurden in Japan entworfen, das Höhenleitwerk in Italien, der Rumpf wie bei der 737 MAX von Spirit AeroSystems und weiteren Firmen in den USA und Japan. Dutzende Zulieferer und Auftragnehmer waren schlussendlich am Design des Dreamliners beteiligt, Boeing übernahm nur die Endmontage – die schnell zum Desaster wurde.

Denn als die Bauteile aus dem Ausland in den Werkshallen von Boeing eintrafen, stellte sich heraus, dass viele nicht zusammenpassten oder von ungenügender Qualität waren.

Neulich wurde irgendwo diskutiert, warum ein Saftladen wie Boeing überhaupt noch existiert. Es gibt aber praktisch nur noch zwei große Hersteller, Boeing und Airbus. (Japan und China basteln noch, Russland wollte auch mal, aber das wurde wohl nichts.) Und Airbus hat nicht die Kapazitäten, Flugzeuge für die ganze Welt zu bauen, die sind auf Jahre hinaus ausverkauft. Man ist zu angewiesen auf Boeing, um Boeing sterben zu lassen.

Woher kommt Boeing?

Ich fand als Kind den Namen Boeing so überaus beeindruckend. Ich dachte immer, den muss man sich besonders für solche Flugzeuge ausgedacht haben, weil der, besonders amerikanisch ausgesprochen, so eindrucksvoll und toll klingt. War eines der ersten Worte, bei denen ich gelernt habe, dass Wort im amerikanischen anders ausgesprochen werden, als man sie auf deutsch lesen würde, und wie, und vor allem, dass sie auch anders ausgesprochen werden als im normalen Englischen. Mich hat das Wort als Kind einfach beeindruckt, vor allem eben in Kombination mit der 747, die ja damals die „Königin der Lüfte“ und einfach das Non-Plus-Ultra war. Das war die große, weite Welt, mit der 747 irgendwohin zu fliegen, und das war sicherlich auch zu einem Teil von der Peter-Stuyvesant-Werbung beeinflusst, die damals rauf und runter lief und ein startendes Flugzeug zeigte.

Dreiwetter-Taft: Die Frisur hält.

Benannt wurde die Firma nach ihrem Gründer, William Edward Boeing

William Boeing was born in Detroit, Michigan, to Marie M. Ortmann, from Vienna, Austria, and Wilhelm Böing (1846–1890) from Hohenlimburg, Germany. Wilhelm Böing emigrated to the United States in 1868 and initially worked as a laborer.

William Boeing, geboren in Detroit, war nach seinem deutschen Vater, Wilhelm Böing, benannt. Daher kommt der Name. Mit Sicherheit hat der auffällige und beeindruckend klingende Name eine wesentliche Rolle beim Aufstieg des Unternehmens gespielt.

Wusste ich auch nicht: United Airlines war mal Teil von Boeing, weil Boeing ursprünglich die Postflüge betrieb und die Flugzeuge dafür herstellte. Weil man ihm aber Monopolmissbrauch vorwarf und es dann ein Gesetz dagegen gab, wurde die Boeing Company in die Herstellung an der Westküste (was man als Boeing kennt), die der Ostküste und den Flugbetrieb United Air Lines aufgespalten.