Ansichten eines Informatikers

Youtube-Fake-Crash-Pilot eingebuchtet

Hadmut
16.1.2024 19:22

Könnt Ihr Euch noch an den Typen erinnern,

der vor etwa zwei Jahren für ein Youtube-Video als einziger Insasse wegen eines angeblichen Motorausfalls mit dem Fallschirm und unter „holy shit“-Rufen einfach so aus dem Flugzeug sprang, die Action Cam parat und gefilmt von zwei weiteren Action Cams an der Tragfläche und am Leitwerk, um den Crash dann auf youtube zu posten? Und gleich noch ein Survival-Video darüber machte?

Dem das kein Mensch glaubte, weil daran gar nichts stimmig war? Hier schön zusammengefasst, beispielsweise die Frage, warum er überhaupt rausgesprungen ist, anstatt den Motor wieder anzulassen oder einfach notzulanden, warum er im Hosenbein einen Feuerlöscher versteckt hatte und sich beim Absprung nicht in Sicherheit brachte, sondern selbstgefährdend möglichst nahe zum abgestürzten Flugzeug wollte, das uralte Flugzeug, anscheinend kurz vorher auch nur zu dem Zweck gekauft zu haben, es für ein Youtube-Video zu crashen, warum er auf Panik macht, aber daran denkt, seine GoPro mitzunehmen und richtig zu halten :

Es gibt auch die Frage, warum er überhaupt nicht Mayday gefunkt hat, dazu die Überlegung, dass das sehr alte Flugzeug vielleicht gar keinen Funk hatte – warum hatte er dann aber ein Headset auf?

Der hatte die Ermittler erst angelogen und dann doch zugegeben, dass es Absicht und ein social media stunt war:

Im drohten bis zu 20 Jahre Gefängnis dafür. Er hat aber auf schuldig plädiert und kam nun mit günstigen 6 Monaten Gefängnis davon:

Mir ist allerdings nicht ganz klar, worauf sich die Verurteilung bezieht. Denn es geht ja nicht nur darum, ein Flugzeug absichtlich abstürzen zu lassen an sich. Sondern er hat damit auch ein Naturschutzgebiet verletzt, das soll ein Schutzgebiet für Condore sein. Und, das könnte auch noch übel werden, die Versicherung ist wohl wegen Versicherungsbetrug hinter ihm her. Da könnte noch mehr auf den zukommen.

Die Leute drehen für Youtube-Videos aber immer mehr durch.

Ich kann mich erinnern, dass es von irgendeiner deutschen Polizei mal einen Kommentar gab, dass ihnen bei erstaunlichen vielen tödlichen Motorradunfällen die Aufklärung inzwischen sehr leicht falle, weil sie bei bekloppten Unfällen fast immer eigentlich nur noch die GoPro suchen müssen und man darauf sieht, was passiert ist. Und dass die Unfälle mit GoPro bekloppter sind als die ohne, weil die Leute sich quasi beobachtet fühlen und vor sich selbst nicht als Feigling dastehen wollen, der Verstand aussetzt. Die britische Polizei hatte ja vor einiger Zeit mal mit Zustimmung der Familie ein solches Video veröffentlicht, in dem man sieht, wie einer aufs Motorrad steigt, dann fährt, wie ein Wahnsinniger, und mit seinem Tod endet. Eine entgegenkommende Abbiegerin nimmt ihm die Vorfahrt, wobei er aber wohl viel schneller war, als erlaubt, und sie damit nicht rechnen konnte, und dann sieht man noch, wie er durch die Luft fliegt, sich im Gras noch ein paarmal dreht, und dann völlig bewegungslos liegen bleibt. Nicht ihn selbst, sondern alles aus Sicht seiner Helmkamera.