Ansichten eines Informatikers

Tod einer „Pilotin“: Wie Jenny Blalock starb

Hadmut
16.1.2024 14:10

Quality is a myth. Von der Letalität des Zeitgeists.

Ein Leser machte mich auf diesen Fliegerkommentar aufmerksam:

Wohlhabende Blondine will fliegen, macht Pilotenschein, kauft sich gleich eins, kurz darauf ein größeres Flugzeug, und ist sehr darauf bedacht, immer alles mit jeder Menge GoPros und so weiter aufzunehmen, um jede Minute Flug auf ihrem – inzwischen leider gelöschten – youtube-Channel TNFlygirl zu zeigen. Kommentar von jemandem, der die Videos noch gesehen hat:

I watched all her YouTube flying videos before they were removed, and ‘shocked’ is an understatement. It doesn’t take someone highly involved in aviation to quickly pick-up on her attention to hair, cameras, technology, chewing gum, fiddling with stuff, social media, voice-overs – she appeared completely detached from the reality of what she was attempting to do and she showed no apparent concern of how knowledgeable and competent she appeared to whoever might be watching her online. It’s as if all the lights weren’t on or no one was really home – she just wasn’t present in her situation – if you know what i mean. She was there, but she wasn’t all there – and she apparently had no clue. I’m shocked her dad would go up with her. A horrible tragedy for this family, but certainly other eager students can and should learn from this.

Ihre eigenen Videos zeigten wohl haarsträubende Fehler, und die Kommentatoren sind sich, ebenso wie der Macher des obigen Videos, einig, dass die Frau weder die Technik des Flugzeuges (elementare Bedienung der Geräte), noch das Fliegen an sich beherrschte, weil sie da völlig desorientiert ist, das schon noch in Sichtweite der Startbahn, von der sie gerade gestartet war. Sie ist dann (mit ihrem Vater als Passagier) auf einer kurzen Strecke zwischen zwei Flughäfen, die sie gut kannte, auf seltsame Weise irgendwie abgestürzt. Jemand schreibt noch dazu, dass das Wetter jedenfalls nicht die Ursache war, das sei ganz mild und neutral gewesen. (Müsste wohl aufzuklären sein, wenn sie immer alles auf GoPro aufgenommen hat, die könnten den Absturz überstanden und als flight recorder gedient haben).

Kurioserweise soll sie vorher ihre eigenen Pilotenfehler auf Video aufgenommen und auf Youtube gepostet, aber selbst nicht darüber nachgedacht haben, was sie da eigentlich alles falsch macht. So soll sie etwa bei Orientierungsverlust einfach mal den Autopiloten eingeschaltet haben, um zu sehen, was der jetzt machen würde, den aber auch nicht verstanden, weil sie wohl auf diesem Flugzeugmuster auch nicht ausgebildet wurde, sondern auf der einfacheren Maschine, die sie vorher hatte.

Statt sich aber auf das Fliegen, die Bedienung des Flugzeugs, ihre Fehler zu konzentrieren, habe sie wohl nur darauf geachtet, in ihren Youtube-Videos hübsch auszusehen. Der Brüller ist ja, als sie sagt, dass sie irgendwie versehentlich ihr „430“ ausgeschaltet habe, und nicht wisse, wie man es wieder einschaltet, woher auch, sie habe es ja noch nie ausgeschaltet. Laut Einblendung Garmin 430,

GNS 430 is an all-in-one GPS/Nav/Comm solution. It features a TSO-certified GPS, 2280-channel capacity comm and 200-channel ILS/VOR with localizer and glideslope. Traditionally it would take a host of components to provide the capabilities of this one smart box.

Die hat sich also versehentlich Funk, Funknavigation und GPS abgeschaltet, und weiß nicht, wie sie sie wieder einschaltet. Und bringt das in ihrem Youtube-Channel. Wenn ich so ein Flugzeug besitzen würde, dann würde ich vorher stundenlang am Boden in dem Ding herumsitzen und an ausnahmslos jedem Schalter, jedem Knopf, der da zu finden ist, herumgespielt haben, bis ich den beim Vornamen kenne und weiß, was der macht, wie der sich anfühlt. Männerspielzeug. Deshalb lieben Männer gut ausgestattete Flugsimulatoren, weil die Schalter an sich schon ein Erlebnis sind.

Irgendwo kam dann auch die Frage auf, ob die überhaupt reif war, die Pilotenlizenz zu bestehen, oder ob da Gender und Frauenquote eine Rolle spielten.

Ich hatte ja schon einiges dazu geschrieben, dass sich männliche und weibliche Gehirne unterscheiden, und Männer – wohl evolutionär wegen Kampf, Jagd und Einzelgängertum – räumlich-dreidimensional in Bewegungsrichtungen denken, und Bewegungen extrapolieren, während Frauen in Rudelmechanik und Sozialverhalten denken. Und die könnte nun ein Extrembeispiel dafür sein, weil ihr völlig die Orientierung fehlt und sie mit dem Flugzeug nicht klarkommt, aber ihr das ganze Sozialgedöns, sich auf Youtube und auf Instagram zu zeigen, offenbar viel, viel wichtiger war und ihr gesamtes Denken und ihre gesamte Urteilsfähigkeit einnahm. Sowas ist mir auch schon bei den professionellen Flug-Videos aus Verkehrsmaschinen aufgefallen, die man mittlerweile kommerziell, auf Youtube und im Fernsehen findet. Sitzen da Männer, dann erklären die, was sie machen, irgendein Fluginstrument, irgendwelche Schalter. Ich mache jetzt dies, damit das. Vielleicht mal so ein „Tolle Aussicht“ oder „ich bin gern hier oben“. Sitzen da aber zwei Frauen, dann liegt der Fokus oft darauf, wie die miteinander quatschen und sich da wohl fühlen.

Der im folgenden Video zum Beispiel sagt, dass aus ihren eigenen Videos hervorgeht, dass sie schon die Physik des Fliegens nicht verstanden hätte, und die Instrumente und das Trimmen auch nicht. Für Checklisten hätte sie sich auch nicht interessiert. Die Anleitung des Autopiloten auch nicht gelesen, sondern einfach mal rumprobiert. Nicht mal das Autofahren hätte sie beherrscht. Die sei für das Fliegen schlicht nicht geeignet gewesen und hätte sich lieber vor einen Flugsimulator gesetzt. Er meint, vielleicht habe sie das gar nicht begriffen, dass man am Steuer ziehen muss, wenn das Flugzeug sinkt, oder konnte das nicht mehr, weil sie zu lange mit falscher Trimmung und Autopilot gekämpft habe.

Content Creator Crashes Airplane While Recording Social Media Video | Jenny Blalock Case Analysis:

Quality is a myth, und Jenny ist tot.