Ansichten eines Informatikers

Ein gutes neues Jahr allerseits … wenn ich wüsste, was das sein soll …

Hadmut
1.1.2024 16:29

Tja. Da sitze ich nun als Blogger und überlege, was ich schreiben soll.

Das passiert mir selten. Unter Schreibblockaden leide ich nun wirklich nicht. Viele Autoren beklagen, dass sie vor dem leeren Blatt sitzen, und ihnen nichts zu schreiben einfällt. Das könnte mir nicht passieren.

Nun grüble ich allerdings schon das ganze Jahr (Kalauer…) darüber, was ich denn zum neuen Jahr an guten Wünschen schreiben könnte.

Einfach gar nichts schreiben? Zu trocken.

Einfach nur abstrakt „Die besten Wünsche zum neuen Jahr, alles Gute, viel Glück und Erfolg!“ ? Ach, das ist auch nichts, ich bin ja kein Glückwunschkartenautor. Und ein Kitschfoto vom Blumenstrauß habe ich auch gerade nicht parat.

Denselben Käse wie letztes Jahr? Irgendwie auch nichts.

Die meisten können sowas tun, aber nicht ich. Nicht in diesem Blog, weil ich hier ja die mit Abstand besten, intelligentesten, gebildetsten, aufmerksamsten, schnellsten, wachsten, anspruchsvollsten Leser überhaupt habe. Anderen kann man solchen Glückwunschschmus servieren, meinen nicht.

Was also tun? Was wünschen?

Die Analyse führt zwangsläufig zur Divergenz, weil ich als Staatsuntergangsvoyeur letztlich andere Ziele habe als die Umwelt. Stellt Euch vor, es wäre einfach ein Jahr gar nichts los. Es würde einfach nichts passieren. Gut, das würde nicht passieren, weil wir ja genug Staatsfeinde haben, die jede Ruhe sofort ausnutzen würden. Aber dann müsste ich mir als Blogger die Themen ja ausdenken. Über Flugzeuge, Kameras, nackte Frauen und sowas schreiben. Ein gewisses Krawallinteresse kann ich nicht verleugnen. Demgegenüber möchte der normale Bürger eine gewisse Ereignislosigkeit und Prosperität. Wir haben also zuwiderlaufende Interessen.

Was wünsche ich mir?

Unterhaltsames Chaos und Gesellschaftsuntergang, aber bitte gut getaktet mit genau einer Gesellschaftskatastrophe oder Regierungsblamage pro Woche, dass ich mich nicht zu sehr abhetzen muss und immer frische Ware im Angebot habe. Bis die Marxisten die Wochentrage und die Woche als kolonial unterdrückerisches Machtwerkzeug des weißen Mannes abschaffen. Und schönes Wetter wünsche ich mir.

Was wünsche ich Euch?

Weiß ich nicht. Eigentlich wünsche ich Euch einen Zustand, in dem es nichts gibt, was man Euch noch wünschen müsste. Früher nannte man das „wunschlos glücklich“. Das wird nicht kommen.

Was also wünscht man nun in Deutschland?

Wenig Inflation?

Ausreichend Strom?

Genug Wohnraum? Immer ein Dach über dem Kopf?

Dass die Zugverspätungen sich in Grenzen halten?

Dass die Post noch ankommt?

Dass die Kinder noch Schulunterricht haben, und wenn, dann halbwegs auf Deutsch?

Dass die Kinder noch lesen und wenigstens die Grundrechenarten lernen?

Dass das Auto noch da ist und auch nicht abgebrannt?

Heizung? Genug zu essen? Dass der Steuersatz unter 100% bleibe?

Sendeausfall der ARD?

Schwierig.

Einen schönen Schokoladenpudding? Mögen auch nicht alle.

Echt schwierig, Neujahrsgrüße zu schreiben und dabei nicht den üblichen Standardsenf abzulassen.

Ich wünsche Euch … ich wünsche Euch … mmmh … ich wünsche Euch, dass Ihr Euch über irgendetwas freut, womit Ihr nicht gerechnet habt. Was auch immer es sein möge.

Gutes Neues!

Hadmut