Ansichten eines Informatikers

Windows 7 im Mirage 2000D Kampfflugzeug

Hadmut
25.12.2023 16:07

Ein Leser löst das Rätsel auf:

Hallo Herr Danisch,

das Foto aus dem Cockpit ist nicht retuschiert worden. Allerdings handelt sich auch nicht um ein militärisch einsatzfähiges Exemplar der Mirage 2000D, sondern um ein experimentelles Modell zum Testen neuer Flugzeugavionik.

Was man auf dem Foto sieht, ist der Arbeitsplatz des Technikers auf dem Platz des Waffensystemoffiziers (dem 2. Mann hinter dem Piloten). Und die Monitore sind deshalb fest verbaut worden, weil damit auch experimentelle Flüge stattfinden. Es sind also nur die Prüf- und Testprogramme, die auf Windows 7 laufen. Das Flugzeug selbst hat natürlich ein eigenes – natives – Betriebssystem.

Nach Bestehen der Test- und Prüfroutinen bekommt der Waffensystemoffizier dann seine ursprünglichen taktischen Instrumente wieder eingebaut – oder eben modernisierte. Die kann man dann auf dem zweiten Bild des Twitter-Posts sehen. Und auch da gibt es natürlich Unterschiede, je nach Modernisierungsgrad der jeweiligen Maschine.

Ich bin mir übrigens sehr sicher, dass auch heutzutage noch viele technische Anwendungen auf Windows 7 laufen, da diese Version mit Administratorrechten noch relativ maschinenahe Anwendungen erlaubt. Und in einem geschlossenen System ohne Netzwerkanbindung spricht ja auch nichts dagegen. Windows 10/11 sind in Sachen nativer Code jedenfalls wesentlich restriktiver.

Mit freundlichen Grüßen

Das würde erklären, warum der Monitor so hoch geht, dass der, der da sitzt, das Flugzeug nicht mehr fliegen könnte, weil er nichts sieht, obwohl auch der hintere Platz einen Steuerknüppel und Fluginstrumente hat, wenn da für Tests eh nur ein Techniker sitzt, der das Ding womöglich gar nicht selbst fliegen kann. Und es würde erklären, warum das Gehäuse so aufgesetzt und angeflanscht und nicht aus einem Guß aussieht, wenn das nämlich dafür gemacht ist, da nur temporär draufgeschraubt zu sein. Ich hatte ja schon überlegt, ob das gar nicht fest angebracht, sondern nur ein draufgehängtes oder für Reparaturen angebrachtes Diagnosesystem ist, das nicht mitfliegt. Das war ja dann schon nah dran. Temporär und auch nicht militärisch, aber festgeschraubt zum Mitfliegen.

Und dann spricht auch nichts gegen Windows, wenn deren Testsoftware eben auf Windows läuft.

Und dann wären die Fotos auch wirklich „echt“ in dem Sinne, dass sie ein Windows in einer Mirage 2000 zeigen, unverfälscht, Originalfoto.

Aber Fake in dem Sinne, als der Ursprung des Ganzen ja war, dass auf Twitter einer behauptet hatte, dass er gerade auf deutschen Kampfflugzeugen Windows installiert und das das Beweisfoto sein solle.