Ansichten eines Informatikers

Vornehm residieren im Luxushotel Dormero

Hadmut
8.12.2023 18:14

Das hat Stil: Von der Lebensqualität im 4-Sterne-Hotel.

Vornehm geht die Welt zugrunde, und NIUS berichtet darüber, wer da wie 4-Sterne übernachtet:

Anmerkung von mir: Ihr, die Steuerzahler, zahlt das!

Ach, der passt da auch gut dazu:

Es ist ein wenig seltsam, dass Angela Merkel den Spitznamen „Mutti“ verpasst bekam. Die meist kühl auftretende Ex-Bundeskanzlerin zeichnete sich nicht durch besondere Mütterlichkeit aus – weder gegenüber den Armen im Land (die Agenda 2010 fand sie super) noch gegenüber verschuldeten Euro-Ländern. Ihre Mütterlichkeit zeigte sich hauptsächlich in ihrer Fähigkeit, die Verwerfungen der westlichen Welt zumindest von der deutschen Mittelschicht und natürlich von der Oberschicht fernzuhalten.

[…]

Der Kipppunkt zum Rechtspopulismus ist nicht in jeder Gesellschaft genau zu isolieren, aber wenn ein substanzieller Teil der Wahlbevölkerung nicht mehr das Gefühl hat, vom herrschenden politisch-ökonomischen Status quo zu profitieren, wird es gefährlich. Das Erreichen dieses Kipppunkts hat „Mutti“ in Deutschland jahrelang aufgeschoben. Eliten in Politik und Gesellschaft fühlten sich immun gegenüber dem Rechtspopulismus und man rühmte sich bis zum Einzug der AfD in den Bundestag des Alleinstellungsmerkmals, keine einflussreiche rechtsradikale Partei im deutschen Mainstream zu haben.

Dabei hätte man schon vor zehn Jahren absehen können, dass der Mitte-Konsens bröckelt. Schon 2013 wäre die AfD fast in den Bundestag eingezogen – obwohl Deutschland von den Folgen der Euro-Krise vergleichsweise wenig betroffen war. Nach 2017 zog die AfD vor allem wegen Merkels Flüchtlingspolitik dann mit erschreckenden 12,6 Prozent in den Bundestag ein, aber sie blieb ein Randphänomen.

Doch nun wird Deutschland von den ökonomischen Verwerfungen in der westlichen Welt eingeholt. Mittlerweile ist auch die deutsche Mittelschicht durch Inflation, Rezession und die Sparpolitik der Ampel-Regierung von einem erheblichen Wohlstandsverlust bedroht.

Das Urteil des Bundesverfassungsgerichts zur Schuldenbremse verstärkt diesen Prozess noch. Schon jetzt nutzen vor allem FDP und Union die Verschuldungsregeln als Absprungbrett für die Forderung nach einer weiteren Entkernung des Sozialstaats – was fatal wäre.

Und in ebendieser Situation richtet sich die Wut gegen Migranten und Flüchtlinge. Teilweise ist die Kritik an der deutschen Migrationspolitik sogar nachvollziehbar. Rückführungen finden kaum statt, regelmäßig sorgen brutale Gewalttaten von Flüchtlingen für Schlagzeilen.

[…]

Wichtiger ist bei der Ursachenanalyse der aufkochenden Ablehnung gegenüber Zuwanderern aber ein anderer Faktor. Jahrzehntelang behauptete man gegenüber deutschen Arbeitnehmern, man könne es sich nicht mehr leisten, gesellschaftliche Risiken für den Einzelnen abzufedern. Wenn eine Regierung aber den Abstieg der eigenen Bevölkerung nur unzureichend bekämpft, kann sie von diesen kaum Solidarität gegenüber Zuwanderern einfordern.

[…]

Und in dieser Situation entwickeln offenbar immer mehr Bürger eine Abneigung gegen eine Politik, die viele als ungerecht empfinden. Das Missverhältnis in der Solidaritätseinforderung gegenüber Flüchtlingen und der angebotenen Solidarität für Eingesessene ist das Problem. Die Regierungsparteien der vergangenen Jahrzehnte drangsalierten die hiesige Arbeiterschaft mit neoliberalen Reformen und forderten dann – zumindest bis vor Kurzem – Aufnahmebereitschaft gegenüber Zuwanderern ein.

Das Bürgergeld erhalten etwa anerkannte Asylberechtigte in gleicher Höhe, wie Inländer, die trotz oft langjähriger Beschäftigung aufgrund längerer Arbeitslosigkeit aus dem Arbeitslosengeld-I-Bezug herausfallen. Wenig überraschend ruft dieses Ungleichgewicht Unverständnis hervor.

Und dann wettert man „gegen rechts, wenn die Leute da nicht mehr mitmachen wollen.

Und so schauen wir dann zu, wie Leute im 4-Sterne-Hotel untergebracht werden.