Ansichten eines Informatikers

50 Shades of “kalt”

Hadmut
1.12.2023 1:38

Zum subtilen politischen Unterschied zwischen „bitterkalt“ und „bibber-kalt“.

Fräulein Smillas Gespür für Schnee möcht’ ich haben.

Aha.

Neulich hieß es noch, wir würden niemals wieder weiße Weihnachten haben. Und sollten uns schon mal an 20°C zu Neujahr gewöhnen.

Jetzt haben wir im November schon Schnee und Kälte, im Herbst, wohlgemerkt, und werden nun belehrt, dass das trotzdem die „Klimaerwärmung“ sei, weil es ja nur „kalt“ und nicht „bitterkalt“ sei. Ich kann mich nicht erinnern, dass „bitterkalt“ in den November gehörte. Ende Dezember, Januar, Februar – ja. Winter eben. Aber im November?

Jetzt sehe ich gerade in der Berliner Morgenpost: Wetter in Berlin: Amtliche Warnung – Es wird bibber-kalt

Nicht bitterkalt. Sondern bibber-kalt. Mit Doppel-b und Bindestrich.

Was ist jetzt kälter? Bitterkalt oder bibber-kalt?

Berlin. Der Winter hat die Berlin fest im Griff. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnt auch am Donnerstag vor Frost und Glätte. Die amtliche Warnung gilt vorerst bis Freitagvormittag, das frostige Wetter dauert aber auch am Wochenende an. Wie wird das Wetter heute und morgen? Wir berichten über die aktuelle Wetter-Lage in Berlin im Blog.

Der Winter hat die Berlin fest im Griff.

Vom komischen Satzbau abgesehen fängt der Winter kalendarisch erst am 22. Dezember an.

Meteorologisch immer schon am Monatsanfang, das ist der 1.12. und der Winter hat es mit dem Griff wohl sehr eilig, insbesondere weil der Artikel schon am Mittag des 30.11. geschrieben wurde.

Mal sehen, wieviele Begriffe man sich für „kalt“ noch einfallen lässt, um zu erklären, dass das jetzt nicht das richtige „kalt“, sondern wegen der Klimaerwärmung ein viel zu warmes „kalt“ ist.

Draußen liegt Warmschnee. Schon seit dem Winternovember.

Ich fürchte mich medial vor dem Januar.