Ansichten eines Informatikers

Deutschland in Digitalisierung 20 Jahre hinterher

Hadmut
29.8.2023 3:09

Und das ist noch optimistisch.

Kam heute morgen im Radio, inzwischen habe ich es auch online gefunden: Bitkom beklagt langsame Digitalisierung

Die Bundesregierung kommt nach einer Analyse des Verbands Bitkom bei ihren Digitalisierungsvorhaben nur schleppend voran. Es gebe in vielen Teilbereichen noch erheblichen Handlungsbedarf, sagte Bitkom-Präsident Ralf Wintergerst am Montag. „Die Umsetzung hinkt hinterher.“

Bisher habe die Ampel-Regierung aus SPD, Grünen und FDP lediglich 38 ihrer insgesamt 334 digitalpolitischen Vorhaben abgeschlossen. „Das entspricht einem Anteil von elf Prozent.“

Großbaustellen sind vor allem die Digitalisierung von Verwaltungen und Schulen. „Inzwischen hinken unsere Schulen Ländern wie Dänemark 20 Jahre hinterher“, so Wintergerst. „Die rückständige deutsche Verwaltung wächst sich zu einem veritablen Standortnachteil aus, der Haushalte und Unternehmen gleichermaßen belastet.“

Ja. In der Sache ist das richtig.

So sehr ich es aber schätze, der Ampelregierung wirklich alles um die Ohren zu hauen, weil ich sie für unfähig halte, ist es trotzdem schwer, einer Regierung, die es noch nicht einmal seit 2 Jahren gibt, 20 Jahre Versäumnisse anzulasten.

Das fällt im Wesentlichen in die Kanzlerschaft Angela Merkels.

Stichwort: Internet ist für uns alle „Neuland“. Diese Mischung aus Ignoranz und Inkompetenz, Hauptsache alles auf feministisch gebügelt. Dieses Ursula-von-der-Leyen-Prinzip, eigentlich von gar nichts Ahnung zu haben, sich aber trotzdem für schlauer als die Fachleute zu halten. Dieses Annette-Schavan-Prinzip, dass es nur um Loyalität geht. Dass Universitäten nur als Versorgungseinrichtungen da sind.

20 Jahre ist fast die Dauer, seit der ich hier auf dieser Webseite beschreibe, dass die deutsche Hochschulinformatik voller Stümper und Korrupter ist, und dafür wurde ich beschimpft und bekämpft. Und heute jammert man, dass man 20 Jahre hinterher ist, 20 Jahre hinter Dänemark zurück liegt.

Der Punkt ist, dass wir die Dummheit und Inkompetenz systematisch wollten, weil wir dachten, dass das alles von alleine läuft und Steuern zahlt, was es in der Ära Merkel im wesentlichen auch tat. Merkel war, genau genommen, nicht die Kanzlerin Deutschlands, sondern die Gattin. Der Gatte verdient das Geld und sie gibt es aus.

Und nun haben wir das Ergebnis von 20 Jahren Politikversagen. Aber genau so wollte man das haben.

Und der Bitkom soll sich nicht so aufplustern. Denn dass es einem Branchenverband erst jetzt auffällt, ist oberpeinlich. Die haben auch gerne beim Gesellschaftsspiel mitgespielt, wenn auch nicht so schlimm wie andere, und jetzt, wo es nicht mehr rund läuft, jetzt maulen sie.

Ich möchte mal eine Frage in den Raum stellen:

Wer hat in diesem Land seit 20 Jahren gewarnt, dass unsere Informatik vor die Hunde geht?

Macht mal eine Liste.