Ansichten eines Informatikers

Spaß mit UPS

Hadmut
14.6.2023 11:20

Ich spring’ im Dreieck.

Mir war ein Paket wohl verloren gegangen. Bei DHL. Mittendrin lag es laut Tracking an einem Flughafen und es tat sich nichts mehr, also nahm ich an, dass es verloren gegangen ist und reichte einen Nachforschungsauftrag ein mit dem Ziel, die Paketversicherung in Anspruch zu nehmen.

Aber, ach.

Denn eines der Teile in diesem Paket wird nicht mehr hergestellt. Weder beim Hersteller, noch in deutschen Läden noch zu haben. Ich habe online Läden gefunden, die das Teil noch anbieten, je einen in Hongkong, Thailand, Russland und der Slowakei. Alle geben an, dass sie nur innerhalb ihres Landes liefern, die letzten drei antworteten auf Anfragen nicht einmal. In Hongkong habe ich einen Paketweiterleitungsdienst gefunden, und wollte es also in Hongkong bestellen, dann antworteten sie aber, dass sie das Teil nicht am Lager haben und erst bei einer eingehenden Bestellung selbst bestellen, es aber nicht mehr lieferbar sei.

Einen letzten Laden fand ich noch in Kanada, den ich zunächst verworfen hatte, weil mir der Preis dort zu hoch erschien, bis mir auffiel, dass deren Preise nicht US-Dollar, sondern kanadische Dollar sind, und der Preis deshalb in Ordnung ist. Sieht auf Google Street View gar nicht nach einem tollen Laden aus, aber die tollen Läden haben das Teil nicht mehr. Die hatten noch und liefern international.

Also bestellt. Die haben auch versandt. Mit UPS. Mein Lieblingsproblemkind.

Von UPS kam eine Mail, dass ich Einfuhrumsatzsteuer und sowas entweder an der Haustür (habe ich mal gemacht, aber der nahm nur Bargeld exakt passsend), oder vorab zahlen müsste. Der Link in der Mail stimmte aber nicht, die Seite gibt es nicht. Muss wahnsinnig schwer sein, heutzutage einen korrekten Link anzugeben.

Ich habe aber im Tracking einen Link gefunden und konnte es bezahlen. Und hätte gerne eine Rechnung.

Da gibt es einen Button „Beleg drucken“, der aber nur die normale Druckfunktion der Seite im Browser aufruft. Und in dem, was der dann als PDF druckt, sind zwar die ganzen Auswahlmenüs zu sehen, aber nicht, wie sich der Betrag zusammensetzt. Das fehlt dann, ist weg, irgendwie im HTML- und CSS-Zauber verschluckt. Selbst beim Gesamtbetrag sind die Cent abgeschnitten, werden nur angezeigt, wenn man in Landscape druckt, weil die anscheinend von amerikanischen Papierformaten ausgehen. Offenbar hat überhaupt noch niemand diese Belegdruckfunktion ausprobiert, getestet.

Ich staune immer wieder, was für enorme Probleme UPS mit seiner Software hat. Neulich schon war ich ja grandios daran gescheitert, über die UPS-Webseite die Ablage beim Nachbarn in Auftrag zu geben. Anscheinend funktioniert deren Software einfach nur miserabel. Ich hatte ja mal einen Fahrer zur Rede gestellt, warum UPS Änderungen auflistet, die ich als Empfänger bauftragt hätte, obwohl ich das nicht getan habe, das sei doch falsch. Ja, sagte er, das wissen sie, dass das falsch ist. Aber der einzige Weg, um die Software dazu zu bringen, das zu tun, was erforderlich ist.

Software scheint heute ein unlösbares Problem zu sein.

Ach ja, das Paket bei DHL ist wieder aufgetaucht, nachdem es über einen Monat am Flughafen rumlag. Suchen hilft manchmal. Es ist jetzt auch auf dem Weg zu mir. Behauptet zumindest das Tracking. Warum DHL anscheinend nicht selbst anhand des Trackings auffällt, dass was fehlt, sondern erst, wenn ich einen Nachforschungsauftrag einreiche, weil ich im Tracking sehe, dass das Paket an einem bestimmten Flughafen liegt und nicht weiter kommt, wäre eine andere Frage.

Nachtrag:

Ach, schön. Dafür bekomme ich nach der Zahlung gleich zwei gleiche Mails von UPS mit der Zahlungsbestätigung, sogar von unterschiedlichen Mail-Adressen. In beiden ein Link „Quittung erhalten“, der natürlich wieder auf eine Fehlermeldung „Seite nicht gefunden – Tut uns leid! Wir können die Seite nicht finden.Es sieht so aus, als ob die Seite, die Sie suchen, verschoben oder gelöscht worden ist.“ läuft.

Da scheint einfach gar niemand zu testen, dafür mehrere Teams aneinander vorbei zu arbeiten.

Was ist so unfassbar schwer daran, sich auf ein paar API-URLs verbindlich zu verständigen und die zu testen?