Ansichten eines Informatikers

Was kann man denn tun?

Hadmut
23.5.2023 19:28

Ein Leser fragt an.

Hallo Herr Danisch,

Zu ihrem Beitrag „Leserzuschrift und Gegenrede”: haben Sie einen Vorschlag, außer jeden (auch mich) als quasi Dummen abzustempeln?

Was sollte man aus ihrer Sicht denn tun?

Es spielt in Wahrheit kaum mehr eine Rolle, welche Partei man wählt.
Ausnahme: AfD, mit der möchte niemand koalieren.

Nicht mehr eine politische, sondern eine persönliche Agenda ist das Bestreben unserer Politiker.
Koalitionen werden doch nur aus persönlichen Motiven, um seine Schäfchen in Trockene zu bringen und innerparteilichen Anhänger zu belohnen, geschmiedet.

Egal, wen man wählt, jedes Wahlversprechen wird im Zweifelsfall gebrochen…Hauptsache Machterhalt.

Solange dies nicht sanktioniert wird, wird die Nummer ewig so weitergehen…

Ich hätte einen Vorschlag: Koalitionen mit nur maximal 2 Parteien oder erlaubte Koalitionspartner auf dem Stimmzettel.

Mit dem geplanten Wegfall der Direktmandate, das dem Deutschen Michel als Einsparung von Kosten verkauft wird, verschlimmert sich die Situation sogar noch.
Dann wird parteiintern nur noch über die Liste belohnt werden…

Viele Grüße
Ein treuer Leser

Nun, die Wahlzettel sind nicht selten einen halben Meter lang. Da sollten sich Alternativen anbieten.

Nun argumentieren viele, dass eine Stimme für eine andere als die Hauptparteien eine verlorene Stimme sei, weil sie unter die 5%-Grenze fällt und damit einfach wegfällt. Wenn sich aber genügend viele Wähler fänden, wäre das ein Punkt.

Und selbst, wenn mit der AfD keiner koalieren will: Jeder Sitz für die AfD ist einer weniger für SPD, Grüne, CDU, und das merken die dann. Weil sie geil auf Versorgungsposten sind.

Selbst wenn man nur die Hauptparteien wählen will, kann man trotzdem immer die Opposition wählen.

Man muss aber auch nicht immer so passiv bleiben. Man kann auch mal das Maul aufmachen. Mal sagen, dass einem die Parteipolitik stinkt. Dass einem diese Rotte von Zivilversagern stinkt.

Man muss das nicht unbedingt laut tun. Man kann auch im Bekanntenkreis oder wenn man irgendwo auf welche trifft, etwa Grünen und Grünenwählern sagen, das einem das stinkt.

Man kann auch mal eine Freundschaft beenden und den Leuten klipp und klar sagen, dass man sich ihr Wahlverhalten nicht leisten kann.

Nur schweigend auf dem Sofa zu sitzen, zu jammern, dass man ja sowieso nichts tun könne, um dann wieder den üblichen Mist zu wählen, und sich dann zu beklagen, dass man für einen dummen Wähler gehalten wird, das geht so nicht. Man kann sich nicht wie in einer Schafherde benehmen und dann beklagen, dass man für ein Schaf gehalten wird.

Wenn man nicht als Dumm abgestempelt werden will, dann muss man sich schon in irgendeiner Weise erkennbar anders verhalten, als der Dumme es tun würde. Man kann sich nicht exakt wie der Dumme verhalten, und dann erwarten, nicht für den Dummen gehalten zu werden. Irgendwas muss man schon anders machen, unterscheidbar sein.