Ansichten eines Informatikers

Vom dummen Wähler

Hadmut
23.5.2023 18:30

Leserzuschrift und Gegenrede.

Lieber Herr Danisch,

Sie sagen selbst, der Wähler ist dumm.
Er hat also keine Chance und muß glauben, was ihm vorgegaugelt wird.
Aber daß er nun genau den Scheiß vorgesetzt bekommt, den er sich bestellt hätte? Das stimmt eben nicht.
Der Wähler wird verarscht, spätestens in der Wahlnacht, wenn sich Koalitionen anbahnen, die ihm weder versprochen, noch von ihm gewählt wurden.

Der Wähler wird angeschmiert.
Der Schweinehund ist nicht der Wähler, sondern das sind die Nachwahlbetrüger.

Es gibt im englischen Sprachraum eine Redewendung, oder ein Sprichwort, ich weiß nicht, ob ursprünglich aus England oder den USA (laut Forbes eigentlich ein chinesisches Sprichwort), aber in den USA sehr bekannt, was den Sachverhalt ganz genau beschreibt:

Fool me once, shame on you.
Fool me twice, shame on me.

Oder, wie man bei uns sagen würde, der Unterschied zwischen dem Schlauen und dem Dummen ist nicht, dass der Schlaue keine Fehler macht. Der Unterschied ist, dass der Schlaue sie nur einmal macht.

Und man kann nicht, wie Feministinnen, Macht und Selbstverantwortung für sich beanspruchen, und dann anderen die Schuld zuschieben, wenn man sich töricht verhält. Wer die Demokratie will, der gibt dem Wähler selbst die Verantwortung in die Hand. Man kann nicht Verantwortung verlangen und nach Beratern schreien wie Ursula von der Leyen nach McKinsey oder Feministinnen nach einem männlichen Vormund.

Man kann nicht so tun, als wäre man mit 18 volljährig, oder schon mit 16, und dann meckern, man sei nicht gut beraten oder reingelegt worden. Wenigstens zum Prinzip „trial and error“ müsste jeder befähigt sein, dem wir ja auch sonst erlauben, ein Kraftfahrzeug zu steuern oder Kinder zu zeugen.

Wenn man das Prinzip Demokratie haben will, dann muss man damit auch in Kauf nehmen, dass das Volk für seine Dummheit haftet. Beim Wählen gibt es kein „Eltern haften für ihre Kinder“.