Ansichten eines Informatikers

Einzelhandel

Hadmut
14.5.2023 15:49

Leserzuschrift.

Hi!

Sind wir doch mal ehrlich: bis auf Lebensmittel hat sich doch der Einzelhandel überholt.

Gehe ich in ein Einzelhandelsgeschäft dann heißt es meistens: haben wir nicht, gibt’s nicht.
Oder haben wir nicht, kann ich auf nächste Woche bestellen. Auf morgen bestellen kann ich aber selber.
Dann ist aber auch die Qualität der Beratung meist unterirdisch.
Bei einem Online-Shop finde ich meist Detailliertere Produktbeschreibungen.

Weshalb soll ich 30 Minuten in die nächste Stadt fahren, um 30 Minuten zu brauchen um ein Parkhaus zu erreichen, um dann von dort 20 Minuten in den nächsten Laden zu laufen, um dort dann 30 Minuten zu verbringen um das gewünschte Produkt, wenn überhaupt vorrätig zu finden, um dann das Produkt zum Parkhaus zu schleppen, mehr Geld allein für das Parkhaus zu löhnen, als das Versandporto gekostet hätte, wenn ich bequem auf der Couch, das ganze innerhalb 5 bis 15 Minuten per Online-Shop abwickeln kann?

Modell Einzelhandel hat sich überholt.
Die Politik hat ja auch alles getan um den Autoverkehr von der Stadt fern zu halten. Soll die Innenstadt doch sterben.

Das dort gebundene Personal wird woanders gebraucht und wir haben Wohnungsmangel.
Einzelhandel zu Wohnungen umbauen und gut ist.

Viele Grüße

Im Prinzip ja. Aber nicht in dieser Ausprägung.

Klamotten, die passen müssen, probiere ich schon gerne an.

Als ich noch Anzüge trug, mussten die einfach anprobiert werden, zumal ich gerne das Jackett in einer anderen Größe hatte als die Hose. Und da auch mal was ändern ließ.

Heute laufe ich eigentlich nur noch in bequemeren Klamotten rum, bei denen das nicht direkt schadet, wenn man eine Größe zu groß nimmt, und eigentlich ist die Frage da auch nur noch L, XL oder bei manchen Dingen sogar 2XL. Weil sich das ja auch ständig irgendwie ändert. Neulich habei ich mir auf Amazon einen Kapuzenpulli von irgendeinem asiatischen Lieferanten bestellt. Normalerweise hätte ich XL genommen. Weil aber in den Leserkommentaren gewarnt wurde, dass die deutlich zu klein ausfallen und die Größen nicht mit unseren übereinstimmen, habe ich dann mal 2XL ausgewählt. Dachte, das kann nicht schaden. Geliefert haben sie mir ein 5XL (asiatische Größen), das dann gepasst hat, aber doch eher eng anlag.

Bei Schuhen wechsle ich auch zwischen zwei benachbarten Größen, kommt immer drauf an, wie die die Schuhe gerade schneiden.

Neulich hatte ich mir mal ein paar Outdoor-Schuhe aus China bestellt. Die sahen auf den Fotos auch richtig gut aus, sehr günstig. Ergebnis: An der Qualität ist nichts auszusetzen, die sind wirklich gut verarbeitet. Aber zu eng. Ich komme zwar rein, aber es fühlt sich unangenehm an. Ich habe die mal 20 Minuten getragen und dann wieder aussortiert. Rücksenden lohnt nicht und die haben dort auch nicht diese Rückgabekultur.

Keine Probleme habe ich dagegen mit T-Shirts, Unterhosen, Socken. Die ich ja auch im Laden nicht anprobiere, sondern nur nach Größe kaufe.

Also ein paar Sachen gibt es schon, die ich gerne anprobiere. Und tatsächlich ist es ja auch so, dass der Versandhandel über die irren Mengen an rückgeschickter Ware jammert. Deshalb würde ich mich der Meinung, dass sich das Thema Einzelhandel erledigt hat, nur mit Ausnahme des Themas Kleidung anschließen wollen. Solange es nicht wirklich verbindliche und zuverlässige Größen gibt (was dann aber wohl nicht mehr damit vereinbar wäre, dass Kleidung ja auch verschiedene Formen hat) und ich einfach blind Schuhe der Größe X und Jacken der Größe Y kaufen kann, halte ich bei Kleidung den Einzelhandel für erforderlich.

Und ein Baumarkt lebt sehr vom Haptischen und davon, dass man die Dinge anfassen und probieren kann.

Bei allem anderen stimme ich dem aber zu, hat sich der Einzelhandel überlebt.

Ich kaufe auch nur noch selten im Einzelhandel.

Insofern: Ja. Kann weg.

Was brauche ich effektiv?

  • Supermarkt/Discounter
  • Paketlieferung an die Wohnadresse oder Packstation
  • Apotheke
  • Klamotten zum Anprobieren und Anfassen der Materialeigenschaften
  • Baumarkt für manche Dinge
  • Drogerie (könnte aber durch Lieferung ersetzt werden)
  • Laden für schwere Dinge, wie 2500 Blatt Druckerpapier

Mehr fällt mir da jetzt spontan nicht ein.