Ansichten eines Informatikers

3 Millionen Schutzsuchende

Hadmut
13.5.2023 17:09

Ach, daher kommt wohl die Zahl.

Leserzuschrift:

Herr Danisch,

das hier ist die Statistik, auf die sich der Twitterbeitrag mit den Stadien bezieht: https://www.destatis.de/DE/Themen/Gesellschaft-Umwelt/Bevoelkerung/Migration-Integration/Tabellen/rohdaten-schutzsuchende-zeitreihe-schutzstatus.html

Es sind nicht die Zu- und Wegzüge gemein, sondern die Zahl der sogenannten “Schutzsuchenden”. Also was man mal Flüchtlinge und Asylbewerber nannte. Von denen sind 2022 tatsächlich 3 Millionen nach D gekommen, davon 1 Million aus der Ukraine. Zusätzlich zu den regulären 2,+ Millionen Zuzügen (wobei ich mich frage, wer diese nicht-deutschen Zuzügler sind. Familiennachzug von “Schutzsuchenden”? Arbeitskräfte aus Osteuropa? Türken, die zu ihrer Verwandtschaft in D ziehen? …?)

Und dann wundern sich Politiker und Bürger, warum es plötzlich keine Wohnungen in D mehr gibt und die Mieten explodieren…

Schönes Wochenende!

Um ehrlich zu sein: Das leuchtet mir nicht ganz ein. Die angegebene Tabelle gibt zwar unten zum Stichtag 31.12.2022 eine Zahl von „Schutzsuchenden“ von 3 078 650 an, das scheint mir aber eine kummulative Zahl zu sein, als den Stand insgesamt. Denn es sind keine Zeiträume, sondern Stichtage angegeben, also nicht “wieviel kamen 2019”, sondern “wieviele waren es am 31.12.2019”, außerdem fällt mir auf, dass fast alle Spalten (außer „offen“ und „unbefristet“) monoton steigend sind. Ich fasse diese Tabelle deshalb als kumulative Gesamtzahl auf, allerdings nur die „Schutzsuchenden“ und nicht andere Migranten.

Ich habe deshalb Zweifel, ob das die gesuchte 3-Millionen-Zahl ist, das erscheint mir eher eine zufällig ähnliche Größenordnung zu sein.

Richtig ist aber, dass es dämlich oder verlogen ist, sich über die knappen Wohnungen zu wundern oder die Schuld den „Kapitalisten“ anzuhängen, wenn wir plötzlich Millionen mehr Menschen (einige Leser meinen, dass wir seit 2015 alles in allem rund 10 Millionen Migranten dazubekommen haben) haben.

Was mir übrigens noch auffällt: Alle schimpfen auf die Inflation. (Verdammt, das war gerade wieder so einer dieser Schreibfehler, die ich so oft beschrieben habe, bei denen das Hirn sprachlich und orthographisch richtig denkt, aber die Finger auf der Tastatur andere Bewegungsabläufe von anderen Silben machen, die sich ähnlich anhören. Ich habe zuerst Impflation geschrieben.) Ich habe aber noch keine Erörterung des Themas gesehen, wie der Preisanstieg damit zusammenhängt, dass wir die gleichen (oder wegen des Wetters schlechtern) Produktionskapazitäten für Lebensmittel haben, aber rund 10 Millionen neue Esser dazukommen. Wie könnte dabei denn etwas anderes als ein rapider Preisanstieg herauskommen?