Ansichten eines Informatikers

Temperaturmessungen zur Klimalogik

Hadmut
6.5.2023 17:27

Das überzeugt mich jetzt nicht, gibt mir aber trotzdem zu denken.

Ein Leser machte mich auf einen Tweet mit einem Ausschnitt aus diesem 5-Minuten-Video aufmerksam:

Da sagt ein Forscher, dass wir zwar derzeit eine Erwärmung des Klimas haben, aber vom niedrigsten Klima der jüngeren Erdgeschichte. Selbst mit der Erwärmung seien wir noch zu kalt. Früher sei es wärmer gewesen, und dann habe es eine Abkühlung mit einigen Schwankungen gegeben. Und in so einer Schwankung seien wir gerade, deshalb käme es uns als Erwärmung vor, obwohl wir in einer Abkühlung steckten.

Schön.

Womit ich dann aber gewisse Probleme habe:

Er führt aus, dass sie da irgendwo in Grönland 3 km tief in das Eis bohren, bis sie auf dem Felsen sind, um damit die letzten 20.000 Jahre zu analysieren, weil jede Eisschicht aus Schneefall ihrer Zeit besteht. Schick.

Er meint dann aber, dass sie in das Bohrloch ein Thermometer runter lassen und die Temperaturen auf Tausendstel genau messen, weil das Eis nicht vergesse, welche Temperatur der Schnee damals gehabt habe.

Und daran habe ich erhebliche Zweifel. Nicht nur weil der Vorgang des Bohrens und des Durchziehens der Bohrkerne oder das Thermometer selbst die Messung verfälschen, sondern weil ich ganz ernsthafte Zweifel daran habe, dass sich die Oberflächentemperatur über Tausende von Jahren erhalten kann. Eis ist zwar kein allzu guter Wärmeleiter, aber es ist einer. Es erscheint mir absurd zu glauben, dass sich das so lange die Temperatur halten würde, dass man sie heute noch messen könnte (wenn nicht indirekt durch die Zusammensetzung des Eises). Zumal man ja gar nicht weiß, zu welcher Jahreszeit der Schnee gefallen ist, und deshalb nicht sagen kann, über welche Jahreszeit das Auskunft gibt. Oder ob gerade die Sonne schien oder nicht.

Mir fällt daran aber etwas anderes auf.

Wenn man da so tief durch Eis bohren kann und dann auf dem Felsen ankommt, dann heißt das doch, dass da vor 20.000 Jahren noch nackter Fels war und seither kontinuierlich Schnee gefallen ist, der kumulativ Eis aufgebaut hat. Nun kann sich die Erdoberfläche zwar durch Beben, Vulkane und Tektonik heben und senken, aber trotzdem würde mich interessieren, warum da vor ein paar Tausend Jahren noch nackter Fels war und jetzt soviel Eis dort war. Warum war da vorher kein Eis?

Das kann doch nur bedeuten, dass wir in einer dramatischen Kältephase stecken. Was dazu passt, dass es früher ja riesige Insekten und Krabbeltiere gab, wozu wir im Bio-Unterricht mal gelernt haben, dass das auf höheren Temperaturen und höherem Sauerstoffgehalt beruhte. Heute haben wir, glaube ich, so um die 21 Prozent, während früher der Sauerstoffgehalt bei bis zu 30 Prozent lag. Es gibt wohl Experimente, Reptilien, Insekten und Vögel unter erhöhtem Sauerstoffgehalt und erhöhten Temperaturen aufwachsen zu lassen, wodurch sich deren Knochenbau dem der Dinosaurier annähert.

So ähnlich wie der Umstand, dass man neulich beim Abschmelzen eines Gletschers Spuren einer alten Römerstraße gefunden hat, da also damals kein Gletschwer gewesen sein kann.

Was mich wiederum zu einer anderen Frage bringt:

Wenn damals so viele Gegenden eisfrei waren, wo heute Eis ist, über dessen verschwinden wir jammern, liegt dann da nicht eine Menge Süßwasser fest? Ist das vielleicht der Grund für Dürren, dass uns da einfach das festgefrorene Wasser fehlt?

Mal so eine Laienfrage:

Wäre das Abtauen der großen Eisflächen und der Gletscher nicht eher von Vorteil, weil das Wasser wieder in den Wasserkreislauf kommt?

Was wäre eigentlich das Problem daran, wenn Grönland, Spitzbergen, der Südpol (im Gegensatz zum Nordpol eine Landfläche, ein Kontinent) abschmelzen und Land frei wird, bei dem man sich darauf einigen könnte, dass man es nicht weiter betritt und verändert, aber dafür sorgt, dass dort irgendeine Vegetation entsteht, die mit langer Dunkelheit klarkommt, etwa irgendwelche Moose oder Flechten, die da Photosynthese treiben?

Mir leuchten da an diesem Klimadings eine Menge Details nicht ein.