Ansichten eines Informatikers

Fernsehkrieg: #NuhrimZweiten

Hadmut
26.3.2023 0:26

Ich weiß nicht, ob Ihr das gesehen habt.

Freitag abends kommt doch die ZDF heute show und daran Böhmermanns ZDF Magazin Royal. Die erste Staffel der heute show war noch gut, aber eigentlich profitieren beide nur noch davon, dass man nach der Sendung vorher vergisst, um- oder abzuschalten.

Gestern kam an Stelle des Magazins Royal eine seltsame Sendung. „Nuhr im Zweiten“, gleich mit Hashtag #NuhrimZweiten, ein Klon von Nuhr im Ersten. Kann man hier schauen. Oder fast. Da fehlt was. (Siehe unten.)

Ich war zunächst verblüfft, weil das Studio ziemlich echt wie das von Nuhr aussah und auch der, der da auftrat, zumindest auf den allerersten Blick Nuhr zumindest so ähnlich sah, dass man einen zweiten und dritten Blick brauchte. Auch wenn der dann erkennbar ein Nuhr-Fake war, gespielt von Sebastian Rüger, war ich zunächst verblüfft, wie gut der den Stil, die Eigenheiten, das Gehabe, die Stimme Nuhrs, Gestik, Mimik, Timbre immitierte. Was das Kopieren anging, war der schon ziemlich gut. Die Fake-Darsteller anderer ständiger Nuhr-Gäste waren dann deutlich schlechter.

Ich habe erst überlegt, was das soll. Ich dachte erst, das ist Sketch History oder sowas, gleich kommt der nächste dran, aber die haben da eine ganze Nuhr-Sendung nachgeahmt, und das zwar ins Lächerliche gezogen, aber ohne Witz. Und dann immer in die rechte Ecke gestellt.

Ich saß da, hatte das so nebenbei beim Arbeiten laufen, und überlegte die ganze Zeit, was das sein soll, was die da treiben. Offenbar ein Angriff gegen Nuhr, aber warum und von wem? Es war nicht nur der Sendeplatz von Böhmermann, der saß wohl auch im Publikum, wie man in einem Artikel beim FOCUS sehen kann, da hatte ich wohl gerade nicht hingesehen, und der steckte wohl auch dahinter:

Kann ich nicht sehen, denn Böhmermann nimmt zwar selbstverständlich mein Geld, aber hat mich seit Jahren gesperrt, und ich weiß nicht mal, warum. Da kannte ich den noch fast gar nicht. Es zeigt aber schon, in welcher Filterblase der lebt. Ein typischer Propagandist, der keine andere als die eine orthodoxe linke Meinung zulässt.

Das steht da wirklich:

Wenn Linke einem „den Spiegel vorhalten“, dann läuft das in der Regel auf Diffamierung und Verleumdung hinaus, weil sie da immer stärker ihre Weltsicht als das, was der andere ist, zeigen. Es ist kein Spiegel, weil ein Spiegel unverändert reflektiert und sich nicht irgendwas einbildet und behauptet, was ihm gerade passt, weil ein Spiegel vor allem keine Interessen verfolgt.

Ich halte ihn vor allem für einen ziemlich schmierigen Opportunisten, denn der wirkt auf mich, als hätte er sich in jeder beliebigen Diktatur als Propagandist angedient. Die Sorte Leute, die sowohl Stalin, als auch Hitler gedient hätten, solange die Vorteile stimmen, der sein Fähnchen immer im Wind hat, und charakterlos dem Mainstream folgt, aber gerne andere als rechts hinstellt.

Vor allem halte ich ihn für einen Idioten. Es ist nicht so, dass der nichts kann, denn wenn es um Musik geht, ist der schon gut, aber es ist dasselbe Syndrom wie bei Carolin Kebekus: Die war gut, richtig gut, solange die auf der Bühne stand und dreckige Witze erzählt hat. Singen kann sie auch. Aber sobald es politisch wird, stürzt die sofort ab, weil sie dafür schlicht zu doof ist, und sich an allem, was irgendwie ins Intellektuelle geht, hoffnungslos verhebt. So repetiert die – hier im Blog schon beschrieben – seit Jahren diesen feministischen Unfug, versteht nicht mal, was sie da sagt, oder wo die Statistikfehler im Gender Pay Gap sind, kann sich nicht einmal vorstellen, dass daran irgendwas nicht stimmen könnte, ist aber fest überzeugt, dass nur ihre Meinung die richtige ist und jeder, der anderer Meinung ist, ein Mann auf dem Stand eines behaarten Affen sein müsse. Solche Leute brauchen die aber, weil nur die, die nicht merken, was sie für einen Mist erzählen, überzeugend für die Masse sind, weil sie nicht bewusst lügen.

Ähnlich bei Böhmermann: Das ist so eine Kategorie von Leuten, die zwar dieses Bühnen- und Kameratalent haben, sich vor Kamera und Publikum gut produzieren können, und sich auch leicht, schnell und tief in ein linkes – oder jedes beliebige – Umfeld reinschwätzen und drin verankern können, solche Machtmenschen, aber nichts in der Birne. Wikipedia:

Sein Studium an der Universität zu Köln in Geschichte, Soziologie und Theater-, Film- und Fernsehwissenschaften brach er ab.

Sagt doch eigentlich schon alles. Dann bleiben nur noch Hartz IV, Bundestag oder Rundfunk.

Genau solche Leute werden aber gesucht, weil sie eben fernsehlubrikant sind, links weit draußen und zu allem bereit. Deshalb werden die dann auch mit viel, viel Geld überhäuft, das, wie ich schon oft erläutert habe, dem Rundfunk von den Parteien zugeschanzt wird. Wenn, weil und damit der Rundfunk das tut, was die Parteien gerade brauchen. Habe ich ja erlebt, dann winken die Parteien auch gerne die Beitragserhöhung durch, selbst wenn schon formal fehlerhaft. Und der Rundfunk weiß, wofür er das Geld bekommt, mit dem die sich die fetten 6-stelligen Jahresgehälter plus fette Pensionen oder sogar Gehälter fürs Nichtstun bekommen. Eine innigliche Korruptionsbeziehung zwischen Politik und Rundfunk, die der Bürger bezahlt. Und dass der parteinah ist, hat er ja schon gezeigt.

Und was der nun macht ist keineswegs Satire.

Es ist auch Unfug, was der sagt:

Die vornehmste Aufgabe der Satire ist es, den Menschen den Spiegel vorzuhalten.

Nein. Ist es nicht. Satire hat keine Aufgabe. Satire ist eine Art und Weise, Menschen den Spiegel vorzuhalten, aber deshalb ist es noch lange nicht Aufgabe oder gar vornehm. Überspitzt gesagt: Containern ist, aus dem Mülleimer zu fressen, aber deshalb ist es noch lange nicht Aufgabe oder vornehm.

Vor allem: Nicht jede Diffamierung ist Satire. Diese Zeitgeistmasche hatte ich ja schon vor Jahren beschrieben: Man lügt, betrügt, schmeißt mit Dreck, Diffamierung und Fake-News, und wenn es nicht funktioniert, nicht gut ankommt, dann sagt man naträglich, es sei Satire gewesen. „Hast Du das nicht gemerkt?“. Und jeder, der dazu nicht brav nickt, bekommt den Vorhalt, dass er Satire nicht verstehe oder Meinungsfreiheit nicht respektiere. Als ob Satire das Lügen und Diffamieren erlaube wie hinter dem Rücken gekreuzte Finger.

Was ich an dieser Stelle festhalten möchte: Nach meinem Empfinden und meiner Einschätzung liegt Dieter Nuhr intellektuell mindestens zwei bis drei Stufen, Größenordnungen, Kategorien, Welten über Jan Böhmermann. Böhermann ist Nuhr intellektuell schlicht nicht gewachsen. Das merkt man sehr deutlich daran, dass Nuhr es regelmäßig schafft, Selbstwidersprüche und Absurditäten herauszuarbeiten und auf den Punkt zu bringen, während Böhmermann eigentlich nur mit Dreck wirft. Böhmermann kann nur aus dem Hinterhalt und nur, wenn der andere sich nicht wehren kann. Direkt gegen Nuhr hätte der intellektuell keine Chance. Und das weiß er auch.

Mit Nuhr würde ich mich unterhalten wollen. Mit Böhmermann nicht, vermutlich auch nicht können. Ich finde den Typ intellektuell und persönlich abstoßend, widerlich, schmierig, und das merkt man auch an den verschiedenen Zielgruppen. Nuhr spricht ein deutlich intellektuelleres, gebildeteres Publikum an als Böhmermann. Böhmermann spricht linken Pöbel und so typische Medienleute an, deshalb bekommt der ja auch ständig diesen Grimme-Preis, diese öffentlich-rechtliche Mischung aus Linksextremismusorden und political-correctness-TÜV-Plakette.

Womit wir zum eigentlichen Punkt kommen:

Schon so oft habe ich beschrieben, dass die beim ZDF nicht wissen, was der Unterschied zwischen Presse und Rundfunk ist. Sie halten sich für Geschlechtsexperten, scheitern aber schon am eigenen Mediengeschlecht. Aufgabe, Pflicht des Rundfunks und Beitragsvoraussetzung ist es, dass alle in der Bevölkerung ernstlich vertretenen Meinungen aufgegriffen und vertreten werden. Der Rundfunk ist kein Erziehungsfernsehen.

Nuhr und Eckhart sind da zwei der ganz wenigen, oder fast die einzigen noch verbliebene Stimmen, die noch diesen kritisch distanzierten Blick einer mittigen Bürgerschaft vertreten, die nicht alles glauben, was der linke Mainstream diktiert. Sie sind die wenigen, die diesen Rundfunkauftrag noch erfüllen.

Und genau das versucht das ZDF über Böhmermann hier abzuschießen. Es darf keine Kritik mehr geben. Man hat die linke Einheitsmeinung kritiklos und überzeugt hinzunehmen wie unter Honecker und Ulbricht.

Es gab mal eine Zeit, in der sich die Medien in der Aufgabe sahen, die Regierung zu kritisieren. Da war die Regierung noch Gegenstand der Satire.

ARD und ZDF haben sich längst darauf verlegt, Regierungskritiker anzugreifen. Macht Euch das klar: Böhmermann redet von Satire, aber er greift nicht die Regierung, sondern Nuhr an. Nuhr kann aber eigentlich nicht Gegenstand von Satire sein, weil Satire eine Machtkritik ist. Satire ist Kritik von unten nach oben und nicht ein einprügeln von oben auf die Kleinen.

Böhmermann hält sich für einen Satiriker, gibt sich als Satiriker aus, redet von Satire, aber entweder ist er zu blöd zu erkennen, dass das, was er macht, nicht Satire sondern Diffamierung ist, oder er ist Berufslügner. Dienstleister. Mietmaul.

Und letzteren Verdacht hatte ich schon, als der damals Erdogan mit seinem Ziegenfickergedicht beschimpfte, an dem ja auch wirklich gar nichts lustig oder satirisch war. Ich hatte damals schon den Verdacht, dass das ein Regierungs-/SPD-Auftrag war und die Regierung oder SPD Böhmermann als Umweg in das Privatrecht einspannt, um gegen geltendes Recht zu verstoßen. Vermutlich aber sitzt er eher bei den Grünen als der SPD.

Man sollte sich bewusst machen, dass das ZDF hier gerade mit großem Kaliber schießt und versucht, jede andere als die politisch diktierte Einheitsmeinung wegzuschießen, und das höchstwahrscheinlich von den Parteien ausgeht.

Das ist ein massiver Verstoß gegen die Rundfunkordnung, und das fast gleichzeitig damit, dass ans Licht kommt, dass die den Rundfunkbeitrag, der schon weit überhöht ist, auch noch drastisch erhöhen wollen, nachdem schon üble Machenschaften beim RBB bekannt wurden. Der Rundfunk ist aber längst zur Beute der Parteien geworden, wie so vieles. Wie etwa die Wissenschaft.

Und wenn man sich die Mediathek-Version im ZDF ansieht, dann fällt auf, wenn man ganz genau hinschaut, dass bei 26:44 eine Stelle herausgeschnitten ist. Da fängt der Lisa-Eckhart-Fake an, einen Judenwitz zu reißen und plötzlich geht es mit dem Gelächter weiter. Anscheinend aber wurde das nicht erst in der Mediathek herausgeschnitten, sondern schon vor der Sendung, denn ich habe mir noch eine Aufnahme der ausgestrahlten Sendung besorgt, und da fehlt das Stück auch. Muss wohl witzig gewesen sein, weil sich das Publikum ausgeschüttet hat vor Lachen. Eine witzige Stelle, und die hat man rausgeschnitten, weil der Judenwitz wohl nicht sendefähig war. Man sieht aber, welches Publikum da bei Böhmermann sitzt, denn die fanden es wohl sehr, sehr witzig. Dass Linke antisemitisch sind, wissen wir.

Und mit solchen Sprüchen macht sich der echte Nuhr bei rot-grün natürlich sehr unbeliebt, dann muss der einfach weg:

Respekt für die Mehrheit. Wo kämen wir hin.

Ich halte es für überaus wichtig, dass man da nicht achselzuckend drüber hinweggeht.

Schweigend vielleicht, aber nicht achselzuckend desinteressiert. Man muss sich klar machen, was hier abläuft. Man versucht hier, die letzten Reste von Kritik an der Regierung, an der Politik, am Weg in den Sozialismus stillzulegen.

Es ist unglaublich wichtig, eine kernige demokratische Verachtung für das ZDF im Allgemeinen und Böhmermann im Besonderen zu entwickeln. Ihr müsst Euch darin üben, es täglich trainieren, noch dagegen zu sein. Euch nicht irgendeine Propaganda oktroieren zu lassen, ob sie nun als Moral oder Satire daherkommt.

Vor allem aber müsst Ihr Euch klarmachen, dass diese unsere Regierung – und damit letztlich wir alle – ganz offenbar der Kittel brennt, wenn man schon mit solchen Methoden gegen Kritiker von Migration und Klimagedöns vorgeht. Offenbar steht man da ganz hart an der Kante zum Abgrund.