Ansichten eines Informatikers

ChatGPT würde sich schämen sowas abzuliefern…

Hadmut
18.3.2023 15:05

Interessanter Punkt.

Zu der vorhin erwähnten Philosophie-Dissertation schrieb einer

ChatGPT würde sich schämen sowas abzuliefern…

Das ist ein interessanter Punkt.

Denn bisher verläuft die Diskussion bezüglich ChatGPT ja dahin, dass ChatGPT genauso gut, nicht als AI erkennbar Texte, Hausarbeiten Masterarbeiten, Dissertationen schreiben könne. Die Fakultäten überlegen ja schon, wie sie Schummeleien noch erkennen sollen.

Was machen die aber, wenn ChatGPT eben nicht genauso gut, nicht ununterscheidbar, sondern signifikant, deutlich erkennbar besser ist, als die Brut der Geisteswissenschaftler?

Was machen die Schwafelwissenschaften, die praktisch nichts anderes tun, als das schon längst Gesagte immer wieder zu zitieren, zu rezitieren, zu reproduzieren, zu rekombinieren, zu rediskutieren, neu aufzukochen, wenn sich herausstellt, dass deren Schwachsinn von KI leichter und besser (und billiger) zu erledigen ist?

Sie also selbst innerhalb ihres Nutzosigkeits-Universums nochmal auf der Meta-Ebene rekursiv nutzlos geworden sind, sie nicht mal zur ihrer eigenen Nutzlosigkeit noch beitragen?

Hängen die sich dann auf?

Oder freuen die sich, weil sich dann jeder Lehrstuhl so ein KI-Ding hinstellt und dann für sein Geld nicht mehr nur wie früher nur nutzlos ist, sondern dann auch tatsächlich gar nichts mehr tut, als das Ding laufen zu lassen?

Die Publikations-Hoaxe kennt man ja. Es ist eine Frage der Zeit, bis man irgendwann herausfindet, dass irgendein hoch gefeierter und meistzitierter Philosoph irgendwann vor 10 oder 15 Jahren verstorben ist und nur noch sein Skelett im Büro rumliegt, und alle Publikationen, Vorlesungen und Prüfungsbewertungen von seiner KI kamen, die keiner abgeschaltet hat.

In der IT gab es vor Jahren mal einen Fall, in dem einer damit aufgeflogen ist, dass er (habe die Zahlen nicht mehr genau im Kopf, so ungefähr) 400.000 Dollar im Jahr für seine Arbeit bekam, die aber nicht selbst machte, sondern für 100.000 Dollar im Jahr in Indien erledigen ließ. Als das aufflog, räumte der Arbeitgeber zwar ein, dass die Arbeit sehr gut gewesen sei, es so aber nicht gehe. Juristisch aber kam man zu dem Ergebnis, dass das in Ordnung war, weil der Vertrag nur verlagte, dass er seine Aufgaben erledigt, aber nicht, wie er das macht und dass er es in eigener Person machen muss. Er schulde nur die Leistung.

Sowas könnte dann das Geschäftsmodell der Geisteswissenschaftler werden. Forschungsgelder und Professorengehalt kassieren, und alles von irgendeiner KI erledigen lassen, merkt ohnehin keiner, weil das Zeug ja niemand liest (und wenn, dann nicht versteht – und wenn auch das, dann ist es auch egal, steht ja nichts drin).