Ansichten eines Informatikers

Deutschland, längst mehr Krebsgeschwür als Staat

Hadmut
15.3.2023 12:48

Wollt Ihr die totale Steuererhöhung?

Wir zahlen die höchsten Steuern, aber können nicht einmal ein Auto zulassen oder einen Reisepass beantragen. In Berlin bekommt man keine Termine mehr, und Leser schreiben mir, dass es in manchen der deutschen Großstädte nicht besser aussieht.

Unsere Schulen sind so marode und am Ende wie unsere Autobahnbrücken.

Wir haben den teuersten öffentlich-rechtlichen Rundfunk, und kein anderes Land leistet sich so viele Rundfunkstationen, aber die Qualität ist unterirdisch, einfach mies.

Wir haben eines der teuersten Militärs auf der Welt. Ich weiß es jetzt gerade nicht mehr auswendig, aber irgendwie so etwas wie die siebhöchsten der Welt und die zweit- oder dritthöchsten (aber nahe an der Spitze) der EU, aber sind nicht verteidigungsbereit. Die Wehrbeauftragte Högl sagte gerade, die Bundeswehr habe einfach von allem zu wenig. Und wenn man ihr Geld verspreche, sei sie nicht einmal in der Lage, das noch auszugeben. Leser mit Insiderwissen schrieben, dass die Bundeswehr keine Bestellungen mehr hinbekommt, weil dort unzählige Abteilungen aufgebaut wurden, von denen nicht klar ist, wozu sie gut sind, von denen aber jede in jede Bestellung reinschwätzen und noch irgendwas fordern kann. Längst ist bekannt, dass die Bundeswehr keine normalen Produkte mehr bestellen kann, sondern auf alles noch ein Goldrand obendrauf muss, weil immer irgendein Schreibtischtäter, immer irgendwer irgendwo irgendwas findet, was man irgendwie noch zusätzlich fordern kann, damit jeder irgendwie wichtig sein und seine Macht ausspielen kann, damit jeder irgendwie teilhaben kann. Jede Menge überflüssiger Leute, die alle mit reinschwätzen, damit sie sich nicht so überflüssig fühlen. Ergebnis: Nicht abwehrbereit.

Wir leisten uns teure Hochschulen, haben jede Menge Universitäten, hauen da die Milliarden rein, aber sowohl was Forschung, als auch was die Lehre angeht, ist das Ergebnis so schlecht, dass „insuffizient“ eine unvertretbare Verharmlosung wäre.

Egal, wo man hinschaut: Alles kostet, kostet, kostet, immer teuer, und nichts geht mehr.

Sprit, Strom, Wohnen – alles extrem teuer, weil der Staat überall abgreift und zulangt. Ich hatte mal das Beispiel des Lesers, der sich mit seinem Vermieter unterhalten hatte. Vereinfacht gesagt und grob gerundet, muss er 2000 Euro verdienen und erarbeiten, um 1000 Euro netto zu haben, die er als Miete zahlt, von denen der Vermieter nochmal 500 Euro abgibt, wenn er sie bekommt, und dann nochmal 100 Euro, wenn er sie wieder ausgibt.

Jetzt kommt der noch um die Ecke:

Steuererhöhung! Wollt Ihr die totale Steuererhöhung!

Dabei haben wir die doch schon längst. Die Steuern auf Arbeit sind längst so hoch, dass fast keine Fachkräfte, sondern nur Sozialhilfeempfänger ins Land kommen. Auch die Inflation ist im Prinzip eine Steuer durch die Hintertür. Im Durchschnitt dürften – mindestens – ein bis zwei Drittel des Arbeitsaufwandes zur Finanzierung des Wohnens beim Staat hängen bleiben.

In den letzten Tagen wurde es – wieder – in Talkshows erwähnt: Unsere Staatsquote ist viel zu hoch. Der Staat nimmt immer mehr Steuern, um sich immer mehr einzumischen, dem Bürger immer mehr Entscheidungen darüber, wie er sein Geld ausgibt, abzunehmen.

So etwa:

Die Regierung jedenfalls nicht, denn es ist ja kein Geld mehr da im „reichen Industrieland Deutschland“, das alles und jeden finanziert und mit Geld um sich wirft.

Dabei ist der Finanzbedarf längst so hoch, dass Steuern alleine nicht mehr reichen, sondern dass wir systematisch von der Substanz leben, in dem wir Besitz besteuern und entwerten. Der Staat nimmt mehr, als wir in der gleichen Zeit noch erarbeiten, erwirtschaften können. Unsere Ausgaben sind höher als unsere Wirtschaftsleistung plus Neuverschuldung. Trotz Höchststeuern und exorbitanten Schulden geben wir immer noch mehr aus.

Nun fände ich das ja alles noch nicht so schlimm, wenn die Gegenleistung stimmen würde.

Angenommen, wir hätten hier den tollsten, sichersten Staat, in dem die Infrastruktur ganz vorne und alles top in Ordnung ist, hochmodern, digital, alles bequem, alles sauber und funktioniert, man kann nachts bedenkenlos alleine und mit teurem Schmuck herumlaufen, nichts wird gestohlen, Bildung super, Fernsehen super, supergute Politiker, beste Medien, geiles Land. Dann würde ich mich über die Steuerlast kaum beschweren, weil dann zumindest die Gegenleistung stimmt.

Das tut sie aber nicht.

Faktisch funktioniert in diesem Land einfach gar nichts mehr. Ich hatte berichtet, dass man neulich in Berlin im Haus, in dem ich wohne, wieder mal in die Keller eingebrochen und noch davor gekackt hatte. Es gab damals noch zwei weitere Versuche, auch in den Nachbarhäusern. Gerade habe ich erfahren, dass es in den letzten Tagen wieder zwei Versuche gegeben, das neue Türschloss aber standgehalten habe. Noch. Bis die mit schwererem Gerät anrücken.

Wir zahlen immer mehr, zahlen wie blöde, und bekommen eigentlich nur noch Vorwürfe, Beschimpfungen, Forderungen, Anklagen und einem Staat im Zustand kurz vor dem Totalschaden, einen Staat in den letzten Zuckungen vor dem failed state.

Die Mutter aller Fragen

Wo geht das ganze Geld hin?

Warum zahlen wir einen first-class-Staat und bekommen dafür nur einen verrosteten ausgeplünderten Schrotthaufen, der nicht mehr durch den TÜV käme? Den wir nicht mal mehr zulassen könnten, wenn wir noch einen Termin auf der Zulassungsstelle bekämen?

Wo bleibt die Differenz zwischen dem, was wir zahlen und was wir bekommen?

Die Antwort kann doch eigentlich nur heißen, dass dieser Staat ein riesiges Krebsgeschwür mit sich herumträgt oder an einer Parasitose erkrankt ist, dass da irgendwer gewaltig Leistung, Energie, Geld abzieht. Dass der Kreislauf da irgendwo ein großes Leck hat, an dem Leistung abgezogen wird.

Letztlich aber ist das gut ersichtlich, was da die Ursache ist.

Dieser Staat hat ein grobes Missverhältnis aus nutzlosen Leuten, die auf Kosten anderer leben, und den Leistungsträgern. Ein Missverhältnis zwischen Parasiten und Wirt. Und der Kern, die Ursache dieser Entwicklung sind die Geisteswissenschaften, dieser Mischung aus Nutzlosigkeit, linkem Denken und plünderndem Anspruchsverhalten.

Dieser Staat ist so etwas wie krebskrank. Alles durchsetzt von bösartigen Tumoren, die nicht nur Energie abziehen und verbrauchen, sondern auch das umliegende Gewebe angreifen und zerstören.

Und dieser Staat befindet sich im Endstadium der Geisteswissenschaften, nicht mehr zu retten.

Dieser Staat befindet sich bereits im Gesellschaftenhospiz, nur noch betüdelt von öffentlich-rechtlichen Palliativmedien, die eben nur noch palliativ und selbst parasitär und nicht mehr kurativ tätig sind, die mehr dem einstichbetäubenden Speichel der Stechmücken entsprechen, die den Sterbenden ruhig stellen sollen, damit er nicht so merkt, wie er seinen Löffel dem Finanzamt abgibt.