Ansichten eines Informatikers

Die historische Frau

Hadmut
14.3.2023 22:15

Sowas konnten die früher:

Das ist – in Deutschland – praktisch komplett weg. Nicht nur das Verhalten, das neue Gekeife gegenüber jedem Mann, auch die Fähigkeit, sich zu bewegen. Schaut man sich in Berlin um, sind da fast nur noch Trampel unterwegs.

Das wäre nicht so schlimm, wenn andere Fähigkeiten an deren Stelle getreten wären. Das sind sie aber nicht. Früher hatten Frauen selbst dann, wenn sie sonst gar nichts gelernt und vielleicht nur einen Hauptschulabschluss hatten, wenigstens noch eine Hauswirtschaftsausbildung samt Aussteuerkommode. Ich habe die Tage in Zypern das ehemalige (und zum Museum umgewidmete) Haus des prominentesten Archäologen besichtigt. Eigentlich gibt es da gar nicht so viel zu sehen, der hat sein Haus eben mit Fundstücken aus allen Epochen bestückt (und in seiner Bibliothek habe ich zwei Exemplare aus der ehemaligen Duden-Reihe entdeckt, dann konnte der wohl deutsch). Im Flur des Hauses stehen zwei riesige alte hölzerne Truhen, die man eher als unbequeme Sitzbank ansehen würde, man bekommt aber die Erklärung, dass das Ausssteuerkommoden waren, dass man früher den Mädchen als Mitgift in die Ehe mitgegeben hat, was man für einen Haushalt so braucht. Früher hat man mit der Frau auch die Bettlaken und Handtücher geheiratet. Ich hatte geantwortet, dass es das früher auch in Deutschland gab. War ja so. Tanzschule, Hauswirtschaft, Aussteuer, Jungfrau, Augenaufschlag. Früher habe ich noch regelmäßig meine Hemden fürs Büro gebügelt. Ich habe seit 10 Jahren (nämlich seit dem Umzug nach Berlin) mein Bügeleisen nicht mehr verwendet, obwohl ich so eines mit einer festen Basisstation und Dampfschlauch habe. Ich müsste erst nochmal nachdenken und überlegen, wie ich das damals gemacht habe, Hemden bügeln. Aber ich habe es jahrelang gemacht. Schaue ich mir aber an, was für Leute heute in einer Berliner U-Bahn sitzen, kann ich mir, ehrlich gesagt, nicht vorstellen, dass auch nur ein wesentlicher Teil davon noch mit einem Bügeleisen umgehen könnte. Von den deutschen jedenfalls. Etwas konservativere Kulturen sind da vielleicht noch etwas traditioneller aufgestellt.

Immerhin aber hatten Mädchen früher immerhin mindestens noch das drauf, was man heute so als Stereotypen und Frauenrollen beschimpft. Nun ist die Aussteuerkommode zwar obsolet, spätestens seit man die Bettwäsche für ein- oder niedrige zweistellige Beträge beim Discounter und im Möbelhaus bekommt, und auch die Bettwäschefachkraft, seit es Waschmaschinen und Vollwaschmittel gibt und besagte Bettwäsche „pflegeleicht“ ist, und kein Mensch mehr auf blütenweiße Kochwäsche besteht oder irgendwas noch gemangelt werden müsste. Aber die Frage stellt sich schon, was denn an die Stelle solcher Fähigkeiten getreten sein könnte.

Irgendwie sind da nur noch Ansprüche, Forderungen und Vorwürfe übrig geblieben.