Ansichten eines Informatikers

Dumme Sprüche, frisch aufgekocht

Hadmut
4.3.2023 17:45

Der ist auch mal hübsch.

Geht gerade auf Twitter rum:

Gerade bei diesen Zitaten mit Bild, Portrait, hübsch zurechtgemacht als Social Media-Bild, wie das in letzter Zeit sehr in Mode gekommen ist, stellt sich ja immer die Frage, ob das Zitat überhaupt echt oder fake ist, und selbst wenn es echt ist, was die Quelle ist, wo man es nachprüfen kann. Vielen der Leute, die so gerne einzelne Sätze zitieren, ist offenbar auch nicht klar, dass unter Umständen und in besonderen Fällen auch schon so ein einzelner Satz dem Urheberrecht unterliegen könnte. Zwar unterliegt er damit dem Zitatrecht, müsste dann aber a) mit Quellen- bzw. Urheberangabe versehen sein (gut, der Urheber wird ja genannt, aber eine Quelle wegen des Kontextes wäre schon erforderlich) und b) in ein eigenes Sprachwerk eingebettet sein muss. Und c) sollte man sich eigentlich angewöhnen, auch den Zeitpunkt anzugeben, weil das in unserer stürmischen Zeit viel ausmacht, wann jemand etwas gesagt hat.

Wie auch immmer, ich habe mal gesucht, und gefunden, denn die Fake-News-Entlarver und Faktenchecker vom Dienst, Correctiv, sagten 2019, das sei alles Fake: Collage mit falschen Zitaten von Grünen-Politikern im Umlauf, natürlich von bösen Rechtsradikalen gegen die Grünen im Umlauf gesetzt.

Das Zitat sei falsch, weil … naja, also, gesagt habe sie das zwar schon so, aber sie habe sich hinterher ganz feste falsch verstanden gefühlt, und wenn man sich hinterher anders fühlt, ist es natürlich ein Falschzitat von fiesen Rechtsradikalen (Parallelen zur Vergewaltigungsdebatte, wo es hieß, dass man auch erst zustimmen und sich dann später, nachträglich, rückwirkend, nach feministischer Beratung umentscheiden und vergewaltigt fühlen kann, was zwingend zu Gefängnis für Männer führen müsse, sind keinewegs nur zufällig):

Fazit: Çigdem Akkaya hat den Satz nach eigenen Angaben in einem Interview Ende der 90er so gesagt. Allerdings fühlt sie sich falsch verstanden und betont, dass sie meinte, Rechtsradikale müssten sich von der Illusion verabschieden, Deutschland gehöre nur den Deutschen.

So leicht begeht man nach Ansicht von Correctiv ein Falschzitat, auch wenn sie das genau so gesagt hat.

Unklar bleibt daran, wie das möglich ist, dass nur die Rechtsradikalen sich von der Illusion zu verabschieden hätten, und wie man das nach Auffassung von Akkaya oder Correctiv dann richtig zu verstehen hätten. Die Nicht-Rechtsradikalen sollen bei der Illusion bleiben, oder wie? Verstehe ich nicht, wie das da separate Wege gehen könnte. Den Rechtsradikalen sagt man, was kommt, und den anderen nicht, oder wie? Oder gibt es dann zwei Deutschlands, eines, das den Deutschen gehört, und das andere nicht?

Hatten die Grünen nicht auch mal so eine kleine Großmauline, so einen intellektuellen Aufschlagzünder, die behauptete, sie wolle alle Weißen aus Afrika „rausfegen“? Weil Afrika den Schwarzen gehöre. Ist die dann auch rechtsradikal?

Seltsamerweise sagt uns Correctiv nur, dass man das falsch verstanden habe, weil es nicht in das politische Konzept passt. Wie es so nicht gemeint war.

Wie man es richtig zu verstehen habe oder es richtig verstehen könnte, sagen sie nicht. Also dürften sie eigentlich nicht Correctiv, sondern müssten Dementiv heißen. Sowohl von dement, also auch von Dementi.