Ansichten eines Informatikers

Verlust der Handschrift

Hadmut
16.6.2022 15:43

Ein Leser schickt mir das da:

Gehört offenbar zu diesem Artikel der FAZ.

Schon derb, wenn die Kinder zuhause vergessen, dass man von links nach rechts schreibt, oder wo man auf dem Papier anfängt.

Ich glaube aber nicht, dass wir da wieder rauskommen.

Spätestens, wenn diese Kinder in das Alter eines Schulabschlusses kommen, wird es selbstverständlich sein, dass man Text nur noch dem Computer diktiert (wie es in Star Trek IV noch Satire war). Ich bekomme heute schon ab und zu Mails von Leuten, die diese nicht mehr schreiben, sondern irgendwo rein diktieren. Und viele Buchautoren schreiben nicht mehr, sondern diktieren. Mich haben auch schon Leute angeschrieben und gefragt, warum ich überhaupt noch mit einer Tastatur schreibe und das nicht alles gleich diktiere, das sei doch viel einfacher.

Handschrift oder Tastaturschreiben sind aber nicht einfach nur irgendeine Nutztätigkeit wie Kartoffelschälen. Sie wirken sich enorm auf die Sprachfähigkeit und das Sprachverständnis aus. Ich habe es ja schon erwähnt, dass ich beim Tastaturschreiben gelegentlich Schreibfehler mache, weil sich das Gehirn beim Bewegungsablauf vergreift, und Silben schreibt, die sich ähnlich anhören, aber ganz anders geschrieben werden, während ich handschriftlich solche Fehler niemals machen würde.

Ich glaube nicht, dass wir als Zivilisation noch zu retten sind.